„Es ist ganz anders, als wenn man sie daheim hängen hat, hier kommen die Bilder mehr zur Wirkung“, Rita Leber freute sich sichtlich über ihre erste Einzelausstellung im Stadtmuseum. Über 50 Arbeiten führt die Werkliste auf, Zeichnungen, Aquarelle und Acrylbilder zu den Genres Stillleben, Blumen, Landschaften, und speziell Vogelbilder und Masken.
Bekannt durch 15 Jahre im Wehrer Gemeinderat
„Sie malt zur Freude der Betrachter und Bilder, denen man sich nicht entziehen kann“, sagte bei der stark frequentierten Vernissage am Sonntag Margot Richter, die zusammen mit Armin Kronberger über die Ausstellung und Rita Leber sprach. Bekannt ist Rita Leber in der Stadt, weil sie 15 Jahre lang im Wehrer Gemeinderat war.
Fasnacht als Motiv
Man kennt sie auch von der Fasnacht her. Die frühere aktive Fasnächtlerin sagt über sich selbst: „Ich bin ein Fasnachtsnarr.“ Dass ihr daran das Bunte besonders gefällt, sieht man bei ihren zahlreichen Maskenbildern – alles Wehrer Zünfte: Frösche, Luschaibe, Hexe, Geister, Teufel und andere. Die Masken sind nicht nur bunt, sondern wirken auch überaus lebendig. Rita Leber hängt sie an die Staffelei und malt „nach Modell“.
Das Wenigste bei ihr ist „abgemalt“, nach Fotografien oder Bildern, die sie mitunter in der Zeitung findet. Vieles, wie die Südtiroler Landschaften und Ortsansichten, sind vor Ort und im Freien entstanden, die schönen Stillleben mit Gegenständen wie Flaschen, Krügen und Früchten in Kursen bei dem bekannten Maler Werner Dietz nach Arrangements auf Tischen. Unter den älteren Landschaftsbildern ist Bad Säckingen gut vertreten. Ansichten vom Schlosspark, der alten Holzbrücke, dem Trompeterschloss und dem Diebsturm, aber auch das „Alte Kutscherhaus“ aus ihrer Geburtsstadt Schopfheim sind gekonnt und mit Flair festgehalten.
Schönheit
Bei Rita Leber gehe es immer um Schönheit, sagte Margot Richter. Die Bilder hätten alle Lebendigkeit und Harmonie. Armin Kronberger, Vorsitzender des Förderkreises Stadtmuseum Wehr, der sich über ein volles Haus freute, meinte: „Sie malt ruhige, ausgewogene Bilder.“
Diese Sicherheit in Farbe und Sujet sieht man besonders an den neuesten Arbeiten aus diesem und dem vergangenen Jahr, den Vogeldarstellungen. Der „Piepmatz“, das Motiv des Titelbildes, ist Rita Lebers Lieblingsbild und sie zeigte es bei der Vernissage stolz herum. Nicht weniger gut sind andere Arbeiten wie der penibel und mit präzisem Strich gezeichnete Schuh, welcher der Zeichnerin sicher viel Arbeit gemacht hat.

Unter den Gästen begrüßte Bürgermeisterstellvertreter Paul Erhart mit Frank Johannes Wölfl, dem Nachfolger von Reinhard Valenta „noch ein unbekanntes Gesicht“, das er in diesen Kreisen herzlich willkommen hieß. Auf dem „umstrittenen Vorwerk-Flügel, den die Stadt gekauft hat und den wir nutzen können“, so Kronberger, stimmten Marie und Julius Berchtold sowie Cora Strittmatter von der Jugendmusikschule Bad Säckingen sechshändig swingend auf die Ausstellung ein.
Zu Person und Schau
- Rita Leber ist in Schopfheim aufgewachsen, ihr zeichnerisches Talent fiel schon in der Schule auf. Mit 18 Jahren wollte sie sich für einen Zeichenfernkurs in Holland anmelden, aber daraus wurde nichts. Ihre malerischen Fähigkeiten verfeinerte sie später bei vielen Kursen. So lernte sie in der VHS bei Relinda Schmidt Bauernmalerei, in Bad Säckingen bei Werner Dietz Zeichnen und Aquarellieren. Seit 2015 ist Leber im Malkreis Öflingen bei Hansjörg Bißwurm.
- Die Ausstellung im Stadtmuseum Wehr läuft bis 14. Juli, geöffnet ist sie Sonntag, 14 bis 17, Dienstag, 14 bis 16, und Donnerstag, 15 bis 18 Uhr.