Seinen 80. Geburtstag kann am Donnerstag, 19. Juli, Dieter Eckert feiern. Seit sage und schreibe 33 Jahren ist er Vorsitzender der Leichtathletikabteilung des TV Wehr, trainierte unzählige Jugendliche und sorgte mit dafür, dass die Wehrer Leichtathleten in den vergangenen Jahrzehnten überregionale Erfolge erzielten. Mehrere Welt- und Europameister-Titel, konnten die Athleten nach Wehr holen, von den vielen deutschen, süddeutschen und badischen Titeln ganz zu schweigen. Die Leichtathletikabteilung zählt bis heute zu den Aushängeschildern des Wehrer Sports. "Wir hatten das Glück, gute Trainer zu haben", sieht Eckert die zahllosen Medaillen nicht als sein persönliches Verdienst an, sondern als Lohn für das gesamte Team im Verein. Bis heute trainiert der Jubilar mehrmals in der Woche verschiedene Trainings- und Fördergruppen im Wehrer Stadion. "Wenn ich an etwas Spaß habe, kann und will ich nicht aufhören", denkt noch nicht ans Kürzertreten.
1938 wurde Dieter Eckert in Waldshut geboren, aufgewachsen ist er in Höchenschwand, bevor er mit 17 Jahren nach Wehr kam. Erst durch seine Kinder kamen Dieter Eckert und seine Frau Hildegard in den 80er-Jahren zur Leichtathletik. "Der langjährige Vorsitzende der Leichtathletik-Abteilung Alfred Dede hatte damals seinen Rückzug angekündigt", erinnert sich Eckert. Damit befand sich die gesamte Abteilung im Umbruch. Um seinen drei Kindern weiterhin gute Trainingsvoraussetzungen gewährleisten zu können, begannen sich Dieter und Hildegard Eckert im Verein zu engagieren. Beide absolvierten Kurse, erwarben Trainerlizenzen und wurden Übungsleiter. "Wenn wir dabei sind, will ich, dass auch was läuft und die bestmöglichen Voraussetzungen geschaffen werden", beschreibt Eckert seine Beweggründe, die auch viel von seinem Erfolgsgeheimnis verraten. Denn dieser Ethos gilt auch für seine Athleten: Wer die besten Ergebnisse erzielen will, müsse versuchen, sein ganzes Potenzial auszuschöpfen, so Eckert. Wichtiger als Talent sind ihm deshalb Werte wie Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit. "Was nützt mir ein Athlet, der zwar weit springen kann, aber das Training schwänzt, sich nie verbessert und keine Wettkämpfe bestreitet?" Trotz aller geforderter Disziplin geht es in den Trainingsgruppen mit großem Spaß und hoher Motivation zur Sache. Nicht zuletzt deshalb gibt es für viele Gruppen immer wieder Wartelisten.
Sichtbare Spuren hat Dieter Eckert auch beruflich in Wehr hinterlassen. Als Bauingenieur hatte er von 1969 bis 2008 sein eigenes Ingenieurbüro für Tief- und Straßenbau. Mehrere Großprojekte begleitete er als Planer: Von der Erschließung der Wohngebiete Meierhof, Seeboden, Breit, über die Ortskernsanierung in Öflingen, dem Ausbau des Enkendorfs bis zum Bau von Bahnstraße und Bahnhofplatz. Nicht nur aus dieser beruflichen Perspektive interessiert sich Eckert für die Wehrer Stadtentwicklung und Kommunalpolitik: Immer wieder hat er sich mit konstruktiven Ideen für seine Heimatstadt Wehr eingebracht.
Als leidenschaftlicher Bergwanderer und Skitourengeher ist Dieter Eckert zu allen Jahreszeiten in der Region sportlich unterwegs. "Im vergangenen Winter waren es 32 Touren auf Skiern oder mit Schneeschuhen", erzählt er. Im Schwarzwald hat er mittlerweile sämtliche 141 Erhebungen über 1200 Meter bestiegen. Vor einigen Jahren realisierte er sein persönliches Projekt "Rund um Wehr": In fünf Etappen lief er mit Hilfe einer topographischen Karte die Wehrer Gemarkungsgrenze ab, vom tiefsten Punkt auf 210 Meter Höhe in Brennet über dem Meer über den höchsten unterhalb des Hornbergs knapp unter 1000 Meter – teilweise fernab von Wanderwegen, quer durch die Natur.