Die Freien Wähler werden es schwer haben, ihr Ergebnis von 2014 zu verteidigen. Damals hatten sie drei der fünf regulären Mandate geholt. Mit dem Abschied der beiden Rickenbacher Josef Klein und Hubert Strittmatter, die die Kommunalpolitik über Jahrzehnte prägten, fehlen den Freien Wählern nun zwei wichtige Zugpferde auf dem Hotzenwald. Können die neuen Rickenbacher Kandidaten Ulrike Götz und Timo Häßle diese großen Fußstapfen füllen?
Ebenso spannend wird das Ergebnis von Stimmenkönig Michael Thater erwartet. Mit 4200 Stimmen sammelte er 2014 mit Abstand die meisten Stimmen. Allerdings wurde ihm in der Diskussion um das Bad Säckingen Spital immer wieder mangelnder Einsatz vorgeworfen, was sich ja schon bei Bürgermeisterwahl 2018 bemerkbar machte. Wirkt sich diese Kritik auch bei der Kreistagswahl aus?
Unsere Prognose: Die Freien Wähler holen nur noch zwei der fünf regulären Sitze.
Die CDU tritt 2019 mit nahezu dem selben Personal wie 2014 an. Damals zog Paul Erhart als einziger Wehrer Christdemokrat in den Waldshuter Kreistag ein.
Unsere Prognose: Hier ändert sich nichts. Paul Ehart wird dem Kreistag auch künftig angehören.
Die FDP war bislang mit einem Sitz (Altbürgermeister Klaus Denzinger) im Kreistag vertreten. Allerdings hat er diesmal eine starke Liste mit bekannten Persönlichkeiten um sich versammelt. Vor allem die Hotzenwälder Johannes Schneider, Bernhard Schleicher und die Wehrer Rektorin Sonja Dannenberger könnten von der vermeintlichen Schwäche der Freien Wähler profitieren und kräftig Stimmen sammeln. Reicht dies möglicherweise zu einem zweiten Sitz?
Unsere Prognose: Ein zweiter FDP-Sitz ist unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Für Klaus Denzinger besteht dann sogar die Gefahr, dass er von einem Bewerber auf der eigenen Liste auf Platz 2 verdrängt wird.
Die SPD kämpft schon seit vielen Jahren mit einem geographischen Problem: Sie haben keine Kandidaten aus Rickenbach, dadurch gehen der Partei jede Menge Personenstimmen verloren.
Die Grünen haben zwar zwei Rickenbacher auf ihrer Kandidatenliste, die allerdings kommunalpolitisch noch unbeschriebene Blätter sind. Ein Manko ist, dass sie Grünen nur fünf der sieben Listenplätze besetzen konnten. Für die Partei spricht ihr aktuelles bundespolitisches Stimmungshoch und ihre relativ treue Stammwählerschaft. Aber reicht das, um einen Sitz zum gewinnen?
Unsere Prognose: Grüne und SPD kämpfen beide um einen Sitz. Allerdings wird es nur eine der beiden Parteien schaffen.
Die AfD tritt erstmals im Wahlkreis III bei den Kreistagswahlen an. Auf der Liste stehen zwei Kandidaten aus Wehr, die allerdings weithin unbekannt sind. Die Partei dürfte deshalb auf das allgemeine Protestpotential setzen.
Unsere Prognose: Bei der Verteilung der fünf regulären Kreistagssitze spielt die AfD voraussichtlich keine Rolle. Allerdings könnte ihr ein Mandat zugesprochen werden, wenn es um die Ausgleichsmandate geht. Diese Berechnung ist äußerst kompliziert und erst möglich, wenn die Kreistagswahl komplett – also in allen Einzel-Wahlkreisen – ausgezählt ist.