Im Kampf gegen den Ärztemangel hat das von der Stadt beauftragte Beratungsunternehmen Ideenwelt Gesundheitsmarkt (IWG) mit der Versorgungsanalyse begonnen, die bis Ende des Jahres erste Handlungsempfehlungen für die Stadt bringen soll. Die Auftaktveranstaltung am Donnerstagabend war zunächst nichtöffentlich. Die Stadtverwaltung hatte dazu in Wehr praktizierende und wohnende Ärzte geladen, um Problemfelder zu benennen. "Die Diskussion der Ärzte war sehr ehrlich, offen und konstruktiv", berichtet Bürgermeister Michael Thater auf Nachfrage unserer Zeitung. Letztlich sei jeder Arzt ein Unternehmer, der im Zweifel auch eigene Interessen zu verfolgen habe, so Thater. Dennoch sei deutlich geworden, dass die Mediziner bereit seien, gemeinsam und nicht in einer unternehmerischen Konkurrenzsituation an einer Verbesserung der Ärzteversorgung mitwirken zu wollen. Auch wenn die Kommunen formal nicht für die Ärzteversorgung zuständig seien, sieht Bürgermeister Thater die Stadt in der Verantwortung. "Die Ultima Ratio für die Stadt ist, dass sie selbst ein Ärztehaus mit angestellten Medizinern betreibt", so Thater. "Aber soweit sind wir noch nicht."

Ende Juli beauftragte die Stadt das medizinische Beratungsunternehmen IWG, um mit konkreten Handlungsempfehlungen den sich seit Jahren verschärfenden Ärztemangel in den Griff zu bekommen. Aktuell praktizieren in Wehr noch zehn Mediziner, davon vier Allgemeinmediziner, vier Internisten, die auch allgemeinmedizinisch tätig sind, sowie ein Lungenfacharzt und ein Kinderarzt. Vor sieben Jahren waren es in der Summe noch vier Ärzte mehr.