Die Drogeriemarktkette dm muss mindestens noch ein weiteres Jahr warten, bis sie in Wehr einen Markt errichten kann. Mehrheitlich verlängerte der Gemeinderat am Dienstag die Veränderungssperre für das Aldi/Rewe-Areal an der Öflinger Straße um ein weiteres Jahr und bremste damit die Pläne eines Investoren aus. Der größte Drogeriekonzern Europas will zwischen Rewe und Aldi einen Markt mit 700 Quadratmetern Verkaufsfläche errichten. Allerdings ist dm auch als einer der Pächter auf dem innerstädtischen Brennet-Areal im Gespräch. Um das dortige Projekt nicht zu erschweren, erließ der Gemeinderat vor zwei Jahren erstmals eine Veränderungssperre. "Einerseits wollen wir keinen Investoren blockieren, andererseits sollten wir nicht den Fehler machen, dem Handel der Innenstadt zu schaden", brachte CDU-Stadtrat Helmut Steinebrunner nun die Bedenken gegen die Ansiedlung im Wehrer Süden auf den Punkt. "Dann sollte aber endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden."
Was bedeutet die Entscheidung fürs Brennet-Areal?
Für die Überplanung des Brennet-Areals bedeutet die Veränderungssperre im Wehrer Süden zunächst einmal etwas Zeitgewinn. Die Pläne für die innerstädtische Brache mit Schmidt's Markt, einem Discounter und dem Drogeriemarkt als zukünftige Einkaufsmagneten sind Anfang des Jahres ins Stocken geraten, oder liegen gar auf Eis. Klar ist: Spätestens 2019 muss eine Entscheidung über die Realisierung des Projekts Brennet-Areal fallen."Dieses eine Jahr sollten wir der Brennet GmbH geben", so Bürgermeister Michael Thater. Eine weitere Verlängerung der Veränderungssperre ist rechtlich nicht möglich.
Was will dm?
Die Drogeriemarktkette sei grundsätzlich für beide Standorte offen, so Volker Eckel, der für die dm die Grundstücke akquiriert. Eine Ansiedlung an der Öflinger Straße sei schneller zu realisieren – selbst mit der nun bis 2019 geltenden Veränderungssperre.
"Unser letzter Stand ist, dass das Projekt Brennet-Areal nicht realisiert wird", erklärt Eckel, warum sich der Konzern derzeit um den Standort im Süden bemüht. Aber auch eine Ansiedlung auf dem Brennet-Areal wolle er zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht ganz ausschließen. Dass die Kette mit zwei Märkten in Wehr vertreten sein könnte, sei aber unrealistisch.