Bei der Planung eines kommunal getragenen Ärztehaus hält die Stadt das Tempo hoch: Bis spätestens Mitte September will sich die Stadt endgültig auf einen Standort festlegen und dann in die Detailplanung einsteigen. Aktuell gilt das Brennet-Areal – genauer gesagt: ein neues Geschäftshaus gegenüber dem Kaufhaus Bär – als Favorit in der Standortfrage. Nun soll die Stadtverwaltung mit der Brennet GmbH einen entsprechenden Erbbaupachtvertrag aushandeln. Gelingt dies nicht bis zur nächsten Gemeinderatssitzung am 15. September, will sich die Stadt auf einen Alternativstandort fokussieren: Ein Neubau an Stelle des alten Krankenhauses in der Georg-Kerner-Straße.
Bei der Realisierung des Ärztehauses sieht der Gemeinderat die Stadt unter Zeitdruck. „Die Ärzte im Ärztehaus in der Bündtenfeldstraße wollen noch etwa acht Jahre praktizieren“, erklärte Bürgermeister Michael Thater. Um dann bei der Nachfolgesuche ein attraktives und funktionierendes Haus anbieten zu könne, sollte es schon in vier Jahren in Betrieb gehen. Auch zusätzliche Mediziner sollen angeworben werden. „Wir planen über die jetzt praktizierenden Ärzte hinaus“, betonte Thater.
Vier mögliche Standorte hatte der Hohentengener Architekt Peter Schanz untersucht und Kosten sowie Wirtschaftlichkeit miteinander verglichen. Dass das Brennet-Areal das städtebaulich größte Potential bietet, darüber waren sich die Gemeinderäte weitgehend einig. „Wir haben die Chance, einen attraktiven Schwerpunkt in der Innenstadt zu setzen“, so Hans-Peter Zimmermann (FDP).
„Ein hervorragender Standort“, fand auch Kurt Wenk (SPD). Er regte an, auch bald über eine weitere Verkehrsberuhigung in der Hauptstraße nachzudenken. Stefan Tussing (CDU) sieht durch ein Ärztehaus mitten in der Stadt Synergie-Effekte für den Wehrer Einzelhandel, allerdings warnte er auch: Falls es nicht realisiert werde, „droht ein Bauzaun, wie viele Jahre in Bad Säckingen“, so Tussing.
Zwei Varianten hat Architekt Peter Schanz in einer Grobplanung bereits vorgelegt: Eine kleinere, die schneller zu realisieren ist und eine „große Lösung“, die wirtschaftlicher ist. In den Gesprächen mit der Brennet wurde nun sogar eine dritte Lösung entwickelt: Statt einem großen gemeinsam genutzten Wohn- und Geschäftshaus sollen zwei kleinere entstehen, eines baut die Stadt, das zweite die Brennet. Offen sind dabei aber noch viele vertragsrechtliche und finanzielle Fragen, die nun mit der Brennet GmbH geklärt werden sollen.