Das Schluchseewerk warnt eindringlich vor der Missachtung der Sicherheitsvorkehrungen an der Großbaustelle am Wehrabecken. „Wer das leere Becken oder auch nur den Uferbereich betritt, befindet sich in akuter Lebensgefahr“, so Peter Steinbeck, Pressesprecher des Unternehmens. Auch wenn der Anblick des leeren Stausees zweifellos spektakulär ist, sollten die Menschen unbedingt auf Besichtigungstouren auf eigene Faust verzichten, appelliert Steinbeck an die Vernunft der Bürger. Gefährlich ist es nicht nur auf dem Staudamm, wo die Leitplanken und die blechernen Wellenumlenker entfernt wurden. Hier und auch an den Abhängen rund um den Stausee besteht akute Absturzgefahr.
An der Beckensohle droht die nächste Gefahr: Unterhalb der scheinbar abgetrockneten Oberfläche befindet sich nasses Sediment. Personen, die durch die oberste Schicht einbrechen, versinken in einer metertiefe Masse. „Fast wie im Treibsand“, so Steinbeck. Auch ein Rettungsdienst könnte aufgrund der schwer zugänglichen Lage kaum helfen.
Die Absperrungen und Bauzäune, die das Schluchseewerk an sämtlichen Zugängen installiert hat, stehen nicht ohne Grund. Mehrere hundert Menschen hatten sich am vergangenen Wochenenden dennoch auf den Wehr gemacht, um einen Blick in das leere Becken zu erhaschen. „Teilweise wurden sogar Absperrungen überstiegen, um auf den Staudamm zu kommen“, so Steinbeck fassungslos. Das eingesetzte Wach- und Sicherheitspersonal musste schließlich sogar die Polizei rufen.
„Wir haben uns fest vorgenommen, dass an der Großbaustelle während der Projektarbeiten kein Mensch zu Schaden kommt“, so der stellvertretende Projektleiter Tobias Gebler. „Dieses Ziel werden wir mit allen Mitteln verfolgen und notfalls die Polizei einschalten und entsprechend leichtsinnige Besucher wegen Hausfriedensbruchs anzeigen.“
Als sichere Alternative hat das Schluchseewerk einen Aussichtspunkt auf der Westseite des Beckens eingerichtet. Eine Infotafel erklärt den Spaziergängern die Sanierungsmaßnahme. Erreichbar ist der Aussichtspunkt auf dem Wanderweg vom Wolfsristkopf in Richtung Mettlenhöfe. In den nächsten Tagen soll von einem Parkplatz unterhalb der Staumauer ein Wanderweg entsprechend ausgeschildert werden, erklärt Peter Steinbeck. Hierzu arbeitet das Unternehmen auch mit dem Wehrer Schwarzwaldverein zusammen. Sollte es hier zu größeren Menschenansammlungen kommen, bittet das Unternehmen um Einhaltung der Corona-Regeln und Abstände. Als Geheimtipp für einen guten Ausblick auf das Becken gilt außerdem der Wanderweg über den Hornbergweg an der Ostseite des Staubeckens. Er führt vom Werksgelände des Schluchseewerk in Richtung Ehwaldhütte.