Spätestens beim Sonntagsspaziergang war die haselnussbraune Farbe der Wehra kaum zu übersehen: „Beim Ablassen des Wehrastaubeckens hat sich deutlich mehr Sand gelöst als erwartet“, erklärt Peter Steinbeck, Pressesprecher der Schluchseewerk AG. Ursprünglich hatte man alle Sedimente absaugen und am Rand des Beckens lagern wollen, so Steinbeck weiter. Die Sedimente waren aber zu fest verbacken, zudem verstopften dicke Steine und alte Holzteile immer wieder die Rohleitungen: „Wir sind darum umgeschwenkt und belassen die Sedimente im Becken.“

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Nur der ursprüngliche Flusslauf der Wehra werde ausgebaggert, damit das Flusswasser während der Sanierung abfließen kann. Das sich nun doch mehr Sand als erwartet gelöst habe, sei nicht vorhersehbar gewesen. Die Situation für Fische und Kleinstlebewesen in der Wehra sei aber nicht kritisch, so Steinbeck: „Wir überprüfen das regelmäßig. Sollte doch etwas passieren, sorgen wir für Ersatz – wir haben da Verantwortung.“

Auch der Angelsportverein Wehr war am Wochenende vor Ort: „Der Sauerstoffgehalt der Wehra ist aktuell gut“, so der Vorsitzende Winfried Eckert. Besonders Kleinstlebewesen und Forellen würden empfindlich auf Sedimente reagieren, doch habe man aktuell keine Schäden feststellen können.. „Die Trübung ist sehr stark. Aber der Zustand ist, so wie er ist, von den Behörden genehmigt“, erklärt Eckert weiter. Im Nachhinein werde man den Bestand zusammen mit dem Schluchseewerk prüfen: „Die Verständigung und Zusammenarbeit funktioniert einwandfrei.“

In den nächsten Tagen sollten sich das Flusswasser wieder aufklären, so Steinbeck. Parallel baggere man das alte Flussbett weiter aus, um die Ausspülung zusätzlich zu verringern. Am Donnerstag sollen dann die letzten Fische abgefischt werden, danach werde das Becken komplett abgelassen. Von Besuchen bittet er aktuell abzusehen: Zum einen seien die nassen Sedimente wie Treibsand, es bestehe Lebensgefahr: Zum anderen sei der Platz bei der Aussichtsplattform an der Westseite des Beckens begrenzt: „Bitte halten Sie Abstand zum Selbstschutz gegen das Coronavirus“, appelliert Steinbeck an die Schaulustigen.

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