Dieser Juli wird mir sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben. Ich habe die Herausforderung angenommen, einen Monat lang ohne Plastikverpackungen auszukommen. Und habe dabei viel gelernt, über mich und meine Mitmenschen, habe manchmal geflucht, aber auch viele interessante Gespräche geführt.

Nicht ganz ohne

Ich bin sehr froh, dass ich den Versuch gewagt habe. Und werde diesen auch in Teilen fortführen. Ganz ohne Plastik schaffen wir es als Familie nicht. Dafür gibt es in manchen Fällen einfach zu wenig Optionen oder auch Alternativen zu dem Altbewährtem.

Ein anderes Einkaufen

Was mir der Versuch sicherlich gebracht hat: ein Umdenken und Hinterfragen unserer Gewohnheiten und unseres generellen Konsums. Unglaublich schön war es, sich Zeit zu nehmen für das Mittagessen oder den Kaffee vor Ort.

Auch das Einkaufen auf dem Markt, lokal und bei den Direkterzeugern, hat einen ganz anderen Wert als im Supermarkt und ist oft nachhaltiger, wenn überhaupt, verpackt.

Redakteurin Patricia Beyen hat im Juli den Selbstversuch gestartet: einen Monat ohne Plastik.
Redakteurin Patricia Beyen hat im Juli den Selbstversuch gestartet: einen Monat ohne Plastik. | Bild: Sandra Bonitz

Hilfe aus dem Unverpackt Laden

Das plastikfreie Leben hat den Geldbeutel erleichtert, keine Frage. Jedoch bei weitem nicht so stark, wie gedacht. Hilfreich war auch die Mitgliedschaft beim Unverpacktladen in Villingen. Wer dort im Verein Mitglied ist, kann täglich bis abends ungestört einkaufen und erhält die Produkte günstiger. Nicht-Mitglieder haben samstags dazu Gelegenheit.

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Täglich einkaufen ist nicht drin

Ich bewundere jeden, der es schafft, plastikfrei oder stark plastikreduziert zu leben. Das erfordert jedoch viel Organisation und damit Zeit und auch Geld. Eines der Mitglieder aus dem Unverpacktladen erzählte mir, er hole sich seine tägliche Portion Rosinen, Nudeln und Haferflocken regelmäßig.

Das mag für einen alleinstehenden Rentner gut umsetzbar sein. Mit Job, Haushalt und zwei Kindern komme ich da schnell ins Straucheln. Täglich einkaufen ist einfach nicht drin.

Auch plastikfrei: Stoffwindeln

Vielleicht bin ich auch einfach nicht konsequent genug, strenge mich zu wenig an. Als damals unser erstes Kind auf die Welt kam, war es mir ein großes Anliegen, keine Berge an Windeln zu hinterlassen, die schwer abbaubar sind.

Stattdessen haben wir uns für Stoffwindeln entschieden, bei beiden Söhnen. Jeweils von Geburt an bis zum Trockenwerden trugen sie die textile Alternative, mit Ausnahme der Nächte.

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Mir hat das eine enorme innere Ruhe bereitet, zu wissen, dass wir damit – wenn auch nur einen kleinen – Beitrag gegen den großen Windelmüllberg leisteten. Das war mir der Mehraufwand wert und soll auch beim dritten Kind wieder zur Anwendung kommen.

Auf der Suche nach neuen Ideen

Vielleicht müsste ich den Plastikmüll einfach als genauso großen Feind sehen, wie ich den Windeln spinnefeind war. Allerdings mangelt es mir hier oft an den kostengünstigen und zuweilen auch praktischen Alternativen.

Bleibt nur die Hoffnung, dass sich das zeitnah ändert. Ich jedenfalls werde an meinen bisher gut erprobten plastikfreien Sachen festhalten und die Augen nach neuen Produkten und Ideen offenhalten.

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