Seit Montag dürfen Geschäfte mit einer Fläche von bis zu 800 Quadratmetern wieder öffnen. Für die Wehrer Einzelhändler bringen die Hygieneauflagen aber einige Herausforderungen mit sich, denn Schutzausrüstung wird aktuell stark nachgefragt. „Zum Glück fertigen viele Menschen privat Masken an“, so Stephan Ruthe, Einzelhändler und Vorstandsmitglieder der Servicegemeinschaft Wehr.
In dieser schwierigen Situation würden die Einzelhändler sehr zusammenhalten: „Man tauscht sich untereinander aus und hilft sich“, freut sich Ruthe. Die Kosten seien abhängig davon, welche Maßnahmen man in seinem Geschäft machen wolle. Aber schon allein für die Mund-Nasen-Maske für seine Mitarbeiter rechnet Ruthe mit Kosten von rund 200 Euro – viel für einen kleinen Betrieb.
Der Inhaber zweier Parfümeriegeschäfte bringt außerdem Infoschilder in seinen Filialen an und schützt Mitarbeiter und Kunden mit einer Trennscheibe im Kassenbereich. „Hier sind ja auch provisorische Lösungen zulässig“, so Ruthe weiter. Jedes Geschäft müsse aktuell ein individuelles Hygienekonzept erarbeiten. Der Kosmetikbetrieb und Schminken sei aus Hygienegründen noch nicht wieder möglich. Außerdem dürfen sich in der Parfümerie nur zwei Kunden gleichzeitig aufhalten.

„In den letzten zwei Tagen kamen noch weniger Kunden als sonst, die Zurückhaltung ist immens“, stellt Ruthe fest. Auf mehr Kunden hofft auch Elsbeth Lauber: Die Schließung kam für das Modegeschäft im wichtigsten Monat des Jahres. „In 12 Wochen beginnt schon wieder die Herbstsaison“, so Lauber. Kosten entstanden hier vor allem durch das fehlende Frühjahrsgeschäft. Im Geschäft werde man mit Masken und Abstand für Sicherheit sorgen, so Lauber. Eine Trennscheibe mache in ihrem Fall wenig Sinn, auch das Anprobieren bleibe erlaubt: „Man muss die Ware doch auch fühlen.“