Weilheim – Vor einigen Monaten kamen die vier befreundeten Radler Franz Arnold und Claus Bächle, beide aus Brunnadern, Manfred Baumgartner aus Remetschwiel und Joachim Tröndle aus Bannholz auf eine nicht alltägliche Idee: „Wir fahren mit unseren Fahrrädern bis zur Ostsee“. Franz Arnold und Joachim Tröndle machten sich dann auch sofort an die Tourenplanung für diese ungewöhnliche Radfernfahrt. Die vier Radler aus der Gemeinde Weilheim fahren seit einigen Jahren gemeinsame Radtouren.
Bisherige Ziele in den vergangenen Jahren waren neben weiteren Touren auch Graz in Österreich, Genf in der Schweiz, der Bodensee-Königsseeradweg und der Schwarzwald Bike-Crossing. Aus der spontanen Idee wurde eine 16-tägige Radfernfahrt mit mehr als 1700 Kilometern nach Rostock bei Tagesetappen zwischen 60 bis knapp 150 Kilometern.
Auf dem direkten Weg bis zur Ostsee wären es lediglich etwas mehr als 900 Kilometer gewesen. Auf der ersten Etappe von der Brauerei Waldhaus bis nach Gengenbach mussten etwa 121 Kilometer mit zusätzlich noch 1570 Höhenmeter zurückgelegt werden. Am zweiten Tag war ein Weingut in der Pfalz das Ziel ihrer Fahrt. Am dritten Tag erreichten die vier Radler schon Saarbrücken. Von dort aus ging es im strömenden Regen 158 Kilometer entlang der Saar mit der landschaftlich reizvollen Saarschlaufe bis zur Mosel.
Nach einer regnerischen Nacht versprach auch der nächste Tag nichts Gutes: Dauerregen durch den Wetterdienst angesagt. Ausgerechnet an diesem Tag war eine der längsten Touren bis nach Koblenz vorgesehen. Nach fast acht Stunden Fahrzeit und gefahrenen 148 Kilometern im Dauerregen kamen sie durchnässt in Koblenz am Deutschen Eck beim Hotel an.
An diesem Tag machten die Radler nur einmal einen kurzen Stopp in Cochem an der Mosel. In Erinnerung blieb ihnen der durch den Regen der menschenleere Mosel-Radweg mit den vielen Campingplätzen und die Partyhochburg Cochem und den zahlreichen Touristen. Weiter ging es am darauffolgenden Tag zunächst ein kleines Stück entlang des Rheins bis zur Einmündung der Lahn in den Rhein.
Entlang des sehenswerten Lahn-Radweges genossen die vier Radler den sonnigen Tag bis zu ihrem Tagesziel in Bad Nauheim. Dann ging es nach Fulda und Eisenach. In Fulda konnte abends noch der große Dom in der Innenstadt besucht werden. In Eisenach machte das Rad-Quartett zusätzlich einen Abstecher zur weithin sichtbaren Wartburg. Kurz vor dem Harz übernachteten sie nochmals im Kurort Bad Sachsa. Der nächste Höhepunkt ihrer Fernfahrt erwartete die Radler am kommenden Tag.
Der 1142 Meter hohe Brocken im Harz musste überquert werden. Nach dem steilen Anstieg zum Brocken konnte dort die dampfende Brockenbahn bei Ihrer Abfahrt nach Wernigerode bewundert werden. Das gut besuchte Brockenhaus mit seiner sehenswerten Ausstellung war dann ein weiteres Ziel.
Besonders eindrucksvoll waren auch die weithin sichtbaren Kahlflächen die der Borkenkäfer auf dem Brocken geschaffen hat. Über Ilsenburg, Magdeburg, Potsdam, Rheinsberg an der Müritz und Krakow an der Mecklenburgischen Seenplatte kamen die vier Radler dann im Hotel in Rostock an.
Am nächsten Tag ging es dann noch nach Warnemünde und somit zum Ziel ihrer Radfernfahrt an den Ostseestrand. Nach 16 Tagen mit insgesamt 1728 Kilometern und 11.500 Höhenmetern sind alle vier Radler mit ihren Fahrrädern gesund und glücklich an der Ostsee angekommen.