Weilheim – Rosenliebhaber freuen sich auf die Hauptblüte. Das bedeutet aber nicht, dass die Rosen im Sommer ohne Pflege auskommen. Was Rosenliebhaber im Sommer tun müssen, erklärt der Weilheimer Rosenexperte Erich Boll. „Für mich ist dies die Zeit meiner Lieblingsbeschäftigung: das regelmäßige Entfernen verblühten Rosenblüten. Dies fördert das Wachstum neuer Knospen und verhindert, dass die Pflanze Energie in die Samenbildung steckt“, sagt Boll und erklärt, wie verblühte Blüten richtig entfernt werden.
- Öfter blühende Rosen: Um eine schöne zweite Blüte zu erhalten, ist es wichtig, verblühte Blüten richtig zu entfernen. Bei Kleinstrauchrosen oder anderen in Dolden blühenden Rosen können einzelne verblühte Blüten herausgeschnitten werden. Ist die ganze Dolde verblüht, sollte diese komplett herausgeschnitten werden. Der richtige Schnitt erfolgt nicht direkt unter der Blütendolde, sondern auch ein Teil des Triebes wird mit entfernt. Das bedeutet: Der Rückschnitt erfolgt dann mindestens über dem ersten oder zweiten voll entwickelten Laubblatt (ein voll entwickeltes Laubblatt besteht aus fünf oder sieben Einzelblättern). Bei Rosenblüten, die einzeln stehen, wie bei Edelrosen, erfolgt der Rückschnitt der verblühten Blüte ebenfalls mindestens über dem ersten oder zweiten voll entwickelten Laubblatt. Der Schnitt kann auch tiefer erfolgen, um eine Korrektur der Wuchshöhe im Sommer vorzunehmen. Der Nachteil dabei ist, dass sich der Zeitpunkt der zweiten Blüte nach hinten verschiebt, wenn ein stärkerer Sommerschnitt vorgenommen wird.
- Einmal blühende Rosen: Einmal blühende Rosen werden nach der Blüte nicht zurückgeschnitten, da sie häufig dekorative Hagebutten bilden, die als Frucht im Herbst und Winter toll aussehen. Einmal blühende Kletterrosen können nach der Blüte leicht zurückgeschnitten werden. Dadurch kann das Wachstum kontrolliert und die Pflanze in Form gehalten werden. „Schneiden Sie lange, unkontrollierte Triebe zurück und entfernen Sie altes und totes Holz.“
- Krankheiten und Schädlinge: „Überprüfen Sie Ihre Rosen regelmäßig auf Krankheiten und Schädlinge wie Blattläuse, Mehltau und Sternrußtau. Entfernen Sie befallene Blätter und Triebe und behandeln Sie die Pflanzen bei Bedarf mit entsprechenden Pflanzenschutzmitteln“, rät Boll
- Stützen und Binden: Kletterrosen und Strauchrosen sollten auf ihre Befestigungen kontrolliert werden. „Binden Sie lange Triebe an Stützpfählen fest, um ein Abbrechen bei Wind zu verhindern. Achten Sie darauf, die Bindungen nicht zu fest zu ziehen, um die Pflanze nicht zu beschädigen“, so Boll.
- Containerrosen (Rosen in Töpfen): Containerrosen werden das ganze Jahr über angeboten und können ganzjährig, solange der Boden nicht gefroren ist, gepflanzt werden. „Falls Sie ein Gartenfreund sind, der das Ergebnis seiner Arbeit sofort sehen möchte, ist das Pflanzen von Containerrosen eine gute Wahl. Diese Rosen können auch im blühenden Zustand gepflanzt werden.“
- Pflanzen von Rosen in Kübeln: Prinzipiell ist fast jede Rose auch für die Pflanzung in einen Kübel geeignet, jedoch sollte auf widerstandsfähige Sorten geachtet werden. Das Gefäß muss tief genug sein (mindestens 50 Zentimeter) und ein genügend großes Loch für den Wasserabfluss haben. Die Pflanzerde sollte qualitativ hochwertig sein. Im Handel werden spezielle Rosenerden angeboten, die auf die Bedürfnisse der Rosen abgestimmt sind. „Für die Düngung der Kübelrosen verwende ich einen Langzeitdünger. Im Bedarfsfall kann mit Flüssigdünger nachgedüngt werden. Zusätzlich ist eine Düngung mit einem Kaliumdünger in der Zeit von Ende Juli bis Mitte August empfehlenswert. Kalidünger macht das Holz der Triebe winterhart.“
- Der richtige Standort: Der Standort für die Kübelrose sollte gut ausgewählt werden. Bei Südwänden sollte darauf geachtet werden, dass die Rose nicht unter Hitzestau leidet. Darüber freuen sich Spinnmilben und Rosenzikaden, aber nicht die Rose. Sollte die Rose an ihrem Standort nicht gedeihen, kann der Kübel einfach an einem besseren Standort positioniert werden.