Weilheim – Viel Geld nimmt Weilheim in die Hand, um in die Zukunft zu investieren. In der jüngsten Gemeinderatssitzung beauftragten die Ratsmitglieder einstimmig die Firma APM, ein Gemeindenetz auf Basis des kommunalen Breitbandnetzes und eine neue Telefonie zu installieren. Der Grundpreis für die Vernetzung liegt bei 48.707 Euro und 7326 Euro für die Cloud-Telefonanlage. Dazu kommen laufende monatliche Kosten von voraussichtlich knapp 5000 Euro für beides.
Alle rund 40 gemeindeeigenen Gebäude werden an eine Hauptzentrale im Kernort Weilheim angeschlossen sein, Internet-Zugänge und Anschlüsse der einzelnen Gebäude entfallen damit. Ein Mehr an Sicherheit und Effizienz und – auf die Jahre gesehen – Kosteneinsparungen sind das Ziel. Für Bürgermeister Jan Albicker ist es ein Schritt in die Zukunft. „Es gibt uns eine gute Grundversorgung, mit der wir für kommende technische Neuerungen gerüstet sind“, sagte er.
Ebenfalls einstimmig wurden Maßnahmen zur Vorbeugung von Schäden durch Starkregen beschlossen. Am 9.¦Juni hat Starkregen Weilheimer Ortsteilen zugesetzt. Dolen und Abflüsse wurden verstopft, es kam zu Überschwemmungen, Schlammfluten und unterspülten und aufgerissenen Asphaltdecken. Viele erste Arbeiten hat der Baubetriebshof der Gemeinde bereits ausgeführt. Kommende Tiefbau-Maßnahmen gegen Starkregen-Schäden in Oberbierbronnen, Dietlingen und Bannholz hat der Gemeinderat einstimmig an die Firma Klefenz vergeben, das Auftragsvolumen beträgt knapp 78.000 Euro. Zur Finanzierung der Maßnahmen wird die geplante Sanierung der Toilettenanlage in der Rosendorfhalle auf 2025 verschoben.
Frank-Josef Friedrichs, technischer Bauamtsleiter, machte deutlich, dass Schäden durch extremen Starkregen nie ganz zu vermeiden wären und jeder Einzelne gefordert sei, Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Er mahnte an, zukünftig bereits bei Bebauungsplänen auf großzügige Abflussmöglichkeiten für Wassermassen zu achten. Schon länger bekannt seien Probleme in Brunnadern bei der Ableitung von Regenwasser in der Dorfstraße. Relativ kompliziert und richtig teuer nannte Bürgermeister Jan Albicker unaufschiebbare Lösungen. Welche das sind, wird nach dem einstimmigen Beschluss des Gemeinderats das Planungsbüro Ernst Kaiser erarbeiten. Dafür fallen rund 40.000 Euro Planungskosten an.
Außerdem wurde beschlossen, Mitglieder der Weilheimer Feuerwehr zukünftig beim Erwerb der Fahrerlaubnisklasse C mit 2500 statt bislang 1500¦Euro zu unterstützen. Etwas mehr Geld als bisher verlangt die Gemeindeverwaltung für Leistungen auf Veranlassung von Bürgern. Seit 2001 waren die Verwaltungsgebühren unverändert. Berechnungsgrundlage ist jetzt der angenommene Zeitaufwand der Gemeindemitarbeiter. 16,80 Euro sind für 15¦Minuten fällig. Eine Kopie beispielsweise kostet jetzt 2 Euro, vormals 30¦Cent und Gewerbean- und Ummeldungen 30 statt bisher 10 Euro. Einige private Bausachen wurden vom Gemeinderat als unproblematisch angesehen und der nötigen Änderung des Bebauungsplans für Baumaßnahmen beim Raimunderhof zugestimmt. Fünf Spenden für gemeindeeigene Einrichtungen wurden dankend angenommen.