Größer hätte der Jubel an der Alemannenschule auch nicht ausfallen können, wenn die Gemeinschaftsschule den ersten Preis beim Wettbewerb um Deutschlands beste Schule gewonnen hätte. Es reichte immerhin zu einem von fünf zweiten Plätzen, die jeweils mit 25 000 Euro belohnt werden. Der mit 100 000 Euro dotierte Hauptpreis geht an die Gebrüder-Grimm-Schule in Hamm. Prämiert werden seit 2006 Vorbilder für die Schulentwicklung in Deutschland.
Die Freude war bei Bürgermeister Georg Eble und Rektor Stefan Ruppaner groß. Beide waren Teil einer 17-köpfigen Delegation, die gestern an der Preisverleihung im E-Werk in Berlin teilnahmen.

„Der zweite Preis ist für uns eine große Nummer. Wir sind damit die beste Schule aus Baden-Württemberg. Und mit Preisen sind Schulen aus unserem Bundesland nicht so gesegnet!“
Für Ruppaner ist diese Auszeichnung gleichzeitig ein Auftrag, sich in manchen Bereichen zu verbessern, betonte er gegenüber dieser Zeitung. Im Interview bei der Preisverleihung sagte er zu Moderatorin Eva-Maria Lemke: „Einen Teil des Preisgeldes haben wir schon verfeiert – wie machen gerne Party an unserer Schule.“
Verwendung des Preisgeldes noch offen
Am Telefon erklärte Ruppaner, dass er die Verwendung der 25 000 Euro mit Georg Eble besprechen werde: „Ein Teilbetrag könnte in das im Aufbau befindliche Material-Netzwerk fließen. Dort hat Jedermann die Möglichkeit, kostenlos auf Lernmaterial zuzugreifen“, erklärte der Schulleiter.
Stolz und große Freude schwang bei Bürgermeister Georg Eble mit: „Die Freude ist sehr groß. Dieser Preis ist Lohn für die Arbeit der vergangenen zehn Jahre. Er zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ Er sieht diese Auszeichnung auch als Herausforderung, den beschrittenen Weg weiter zu gehen.

Das Gemeindeoberhaupt betont, dass dieser Weg nicht ohne die enge Zusammenarbeit von Schule, Gemeinderat und Verwaltung möglich gewesen wäre. „Gemeinsames Ziel war immer, die Schule zu retten und auszubauen! Aber jetzt freuen wir uns und feiern erst einmal.“ Am heutigen Donnerstag geht es dann mit der Bahn wieder zurück in die Heimat.
Public Viewing in der Mensa
In der Alemannenschule gab es gestern ein Public Viewing für Schüler und Lehrer. Die Preisverleihung wurde live in die Mensa übertragen, wo die Spannung und Ungeduld hörbar mit jeder vorgestellten Schule stieg. Als ihr Schulleiter dann auf der Bühne stand, brandete noch einmal großer Jubel auf. Tosenden Beifall gab es in Berlin und Wutöschingen als Ruppaner von der Moderatorin zum offenen Konzept befragt, sagte: „Keiner würde heute mehr viereckige Schule bauen!“
Die Enttäuschung, bei diesem Wettbewerb nicht ganz vorne gelandet zu sein, hielt sich auch an der Schule selbst gestern Mittag in Grenzen. „Für freuen uns, dass wir soweit gekommen sind“, drückte Lena-Marie Schmidt aus, was offensichtlich viele so empfanden.
Stimmen der Schüler



Deutscher Schulpreis
Die Robert Bosch Stiftung vergibt den Deutschen Schulpreis seit dem Jahr 2006 gemeinsam mit der Heidehof Stiftung. Nach Angaben der Stiftung ist es der bekannteste, anspruchsvollste und höchstdotierte Preis für gute Schulen im Land. Kooperationspartner sind die ARD und die ZEIT-Verlagsgruppe. Allgemeinbildende und berufliche Schulen in Deutschland sowie Deutsche Auslandsschulen können sich für den Deutschen Schulpreis bewerben. In diesem Jahr nahmen 78 Schulen daran teil, 15 wurden zu Preisverleihung am 5. Juni nach Berlin eingeladen.