Moritz Eckert

„Es ist sauwichtig, etwas für die Natur zu tun“, sagt Reinhard Albrecht (71) mit voller Überzeugung. Der rüstige Rentner aus Eggingen verbringt seine Freizeit gerne in der freien Natur und ist deshalb schon seit gut zehn Jahren in der Natur- und Umweltschutz AG aktiv. Zu Beginn durch Zufall von einem Kollegen angeworben, ist Albrecht mittlerweile stellvertretender Vorsitzender im Verein. „Bürokratie ist aber nichts für mich. Ich arbeite lieber draußen“, merkt er an. Den Schreibkram überließe er deshalb dem Vorsitzenden Martin Junginger, der sich dabei beispielsweise um finanzielle Zuschüsse vom Landratsamt kümmere.

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Die Natur- und Umweltschutz AG habe über das Jahr verteilt mehrere Projekte am Laufen. Bis Ende März habe man sich um die Hochstammpflege gekümmert, wo man mit vereinseigenen Maschinen die Bäume zurechtgestutzt habe. „Das muss zeitnah erledigt sein, damit man die Vögel nicht beim Nisten stört“, erklärt Albrecht. Im Herbst habe man dann wieder Probleme mit dem Biber, der mit seinen Dämmen Überschwemmungen von Feldern der ansässigen Landwirte verursache. „Ihr Umweltschützer, kommt, macht das doch bitte“, heiße es dann.

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Nach seinem Lieblingstier gefragt, antwortet Reinhard Albrecht: „Ich freue mich über alles, was gesund und um uns herum ist.“ Er selbst halte zu Hause Kaninchen und Hasen und in seinem kleinen Stückchen Wald treibe sich auch das eine oder andere Wildschwein herum. „Ich rette auch hin und wieder ein paar Kröten von der Straße“, sagt Albrecht und fügt hinzu: „Aber nur mit Handschuhen, sonst ist mir das zu eklig.“ Die Rückkehr des Wolfes sieht er grundsätzlich unproblematisch, solange dieser uns nicht zu nahe komme. „Ein wenig Angst habe ich schon, aber der Wolf hat noch mehr Angst“, ist sich Albrecht sicher.

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Auch die Schülerdemos unter dem Motto „Fridays for Future“ sieht er grundsätzlich positiv und appelliert dafür, dass diese fortgesetzt werden. Seiner Meinung nach solle man aber außerhalb der Schulzeit demonstrieren. „Die Schüler müssen die Courage haben, auch in ihrer Freizeit auf die Straße zu gehen“, findet er.

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Für Reinhard Albrecht sei es wichtig, dass man beim Thema Umweltschutz bei sich selbst anfängt. „Für kurze Strecken kann man auch einfach mal das Fahrrad nehmen oder zu Fuß gehen“, sagt er. Im trockenen Sommer müsse man auch lernen, mit dem Wasser zu haushalten und beispielsweise nicht unbedingt täglich die Haare zu waschen. Er ist überzeugt: „Viele kleine Sachen wirken sich auch auf das Große aus.“ Neben den diversen Arbeitseinsätzen habe die Natur- und Umweltschutz AG aber auch Dinge wie Vogelstimmenwanderung, Pilzexkursionen oder Grillpläusche auf ihrem Programm stehen, berichtet Martin Junginger.