Eine „Zwiebelknopffibel“, die bei Horheim gefunden wurde, deutet auf eine Besiedlung in frühgeschichtlicher Zeit hin. Erstmals erwähnt wurde der Ortsname jedoch erst im Jahr 1303. Das „Heim am Sumpf“, wie es die Franken im siebten und achten Jahrhundert nannten, wurde im Mittelalter vom Kloster Sankt Blasien aus verwaltet und große Gemarkungsteile gehörten zum Kloster Berau. Heute ist Horheim der zweitgrößte Ortsteil der Gemeinde Wutöschingen und zieht als aufstrebender Gewerbe- und Industriestandort viele Unternehmen an, die die gute Lage favorisieren.

Noch im Jahr 1961 lag die Einwohnerzahl in Horheim mit 887 Personen deutlich unter der Tausender-Grenze, heute leben im Wutöschinger Ortsteil 2060 Personen. Die Gemarkung umfasst 761 Hektar und weist somit die größte Fläche aller Ortsteile aus. Das Vereinsleben wird im Dorf hauptsächlich vom Ski- und Wanderclub geprägt, ein breites Angebot an Fitnesstraining sowie ein geselliges Miteinander stehen für kontinuierliche Mitgliederzahlen. Daneben sind die Fußballer nicht zu vergessen, die mit großem Engagement die Jugendförderung ernst nehmen und auch mit persönlichen Einsatz die Trainingsplätze sowie den neu angelegten Rasenplatz pflegen.

Auch die Guggenmusik sowie der Musikverein Horheim sind weit über die Grenzen des Wutachtals bekannt. Die närrischen Horheimer Chropfli treiben es zur fünften Jahreszeit gemäß der alemannischen Tradition gerne bunt. Die aus Holz geschnitzten Masken der Chropfli sind bei den Fasnachtsumzügen immer ein besonderer Blickfang, der überdimensionale Kropf am Hals ist eine humorvolle Erinnerung an die vielen Krankheiten, die sich im frühen Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert im Wutachtal ausbreiteten und den Menschen sehr zu schaffen machten.

Erst als das Flussbett der Wutach ab 1837 nach den Plänen von Johann Gottfried Tulla begradigt und ausgebaut wurde, erholte sich der Ort und begann, aufzublühen. Durch einen Brand wurde jedoch der Ortsteil „im Thal“ 1844 komplett vernichtet.

Aufgrund der Brückenverbindung ins Nachbardorf Schwerzen wurde den Horheimer Katholiken keine eigene Pfarrei genehmigt. Dennoch kam der 1695 geweihten Wallfahrtskapelle Sankt Antonius große Bedeutung zu. Denn zu jener Zeit wurden die Bauern der Region von schlimmen Viehseuchen heimgesucht und baten bei Wallfahrten den heiligen Antonius um Hilfe und Unterstützung. Der Bau der Kapelle wurde durch großzügige Spenden finanziert und ersetzte die zuvor existierende Margaretenkapelle. 1991 wurde die Antoniuskapelle komplett renoviert. Die kleine Andachtskapelle in der Dorneckstraße wurde 1805 von dem gottesfürchtigen Förster Johann Baptist Vogelsang erbaut und 1988 komplett saniert. Betende und Ruhe Suchende finden dort einen spirituellen Ort, der immer zur Einkehr einlädt.

Wer in Horheim mehr Gesellschaft sucht, findet im Ortskern das passende Ambiente: Das Dorfgasthaus „Zur Post“ bietet Gelegenheit für die traditionellen Stammtischrunden. Weitere Orte der Gastlichkeit ermöglichen eine moderne wie abwechslungsreiche Gastronomie. Auch die Kultur kommt in Horheim nicht zu kurz. Das Tanz- Kultur- und Therapiezentrum „Purpur“ direkt neben der Kirche bietet ein vielseitiges Programm für Körper, Geist und Seele. Mit zahlreichen Ausstellungen, Konzerten und Filmvorführungen hat sich das "Purpur" einen großen Freundeskreis aufgebaut, der die Kunst und auch das Leben in schöner Atmosphäre gerne genießt.
Gute Infrastruktur
Mit der Grundschule und dem Kindergarten bietet die Gemeinde für junge Familien eine wichtige Basisinfrastruktur und durch die im Dorfkern ansässige Metzgerei und Bäckerei ist auch für die Versorgung mit grundlegenden Nahrungsmitteln gesorgt. Im stetig wachsenden Gewerbegebiet wird die Ansiedlung von weiteren Nahversorgungsgeschäften angestrebt.
Steckbrief
Horheim wurde erstmals 1303 urkundlich erwähnt. Fundstücke auf der Gemarkung weisen jedoch auf eine ältere Siedlungsgründung hin. Der größte Grundbesitz der Gemarkung Horheim lag einst beim Kloster Berau. Auch die Herren von Krenkingen, die Landgrafen von Lupfen und danach die Fürsten von Fürstenberg waren in der Vergangenheit die Grundbesitzer. Heute ist Horheim Ortsteil der Gemeinde Wutöschingen, hat 2060 Einwohner und eine Gemarkungsfläche von 761 Hektar. Entlang der Wutach, mit Anbindung an die Bundesstraße, erstreckt sich eine beachtliche Gewerbe- und Industrieansiedlung mit weiterem Wachstumspotenzial.