Für Levi Nock beginnt am Samstag, 2. Februar 2024, sein Abenteuer in Frankreich. Ein halbes Jahr wird der neunjährige Grundschüler aus Wutöschingen bei einer Gastgeberfamilie in Le Mans, einer Stadt im Nordwesten Frankreichs, leben. Seine Eltern Rabea und Edmund mussten sich bei Allef für den Sprach- und Kulturaustausch für Kinder von acht bis zehn Jahren bewerben.
Bewerbungsgespräch in Berlin
Auf dieses Angebot wurde die Lehrerin schon vor einiger Zeit aufmerksam. Im November reiste die Familie dann an einem Wochenende nach Berlin zum Auswahl- und Bewerbungstermin. Dort wurde ihnen eine Familie aus Le Mans als passend für den Austausch empfohlen. „Dann haben wir uns gegenseitig besucht und dabei festgestellt, dass es passt“, sagt Rabea Nock.

Levi lernte bei den Treffen in Le Mans und Wutöschingen auch schon seinen Bruder auf Zeit kennen. Bruno ist fast ein Jahr älter als Levi, die beiden verstanden sich aber schon ganz gut, sagt er. „Ich freue mich auf Frankreich“, sagt Levi, obwohl er nur ein paar gängige Worte Französisch spricht, wie bonjour (guten Tag), oui (ja), non (nein) und merci (danke), berichtet seine Mutter. Zwar spricht die Gastmutter Deutsch, Levi soll bei seinem Aufenthalt aber Französisch sprechen und sich in dieser für ihn noch fremden Sprache verständigen lernen.
Kontakt nur per Brief und Telefon
Bei dieser Art des Austauschs dürfen die Kinder weder Bücher oder Tagebücher noch Spielsachen von zu Hause mitnehmen, nur das Lieblingskuscheltier ist dabei. Edmund und Rabea Nock sind sich nach den Begegnungen mit der französischen Familie sicher, dass sie ihren Sohn dort in gute Hände geben. Am 3. Februar beginnt das Abenteuer für Levi. Der Kontakt mit seinen Eltern wird danach nur noch telefonisch oder per Brief möglich sein.
Betreut werden beide Familien von der Organisation, die sich regelmäßig melden wird. „Er soll dort in der Familie ohne Ablenkungen ankommen“, sagt Levis Mutter. Die Schule ist keine 50 Meter von seinem Zuhause auf Zeit in der Stadt mit rund 150.000 Einwohnern entfernt. Wenn er dann Anfang August wieder zu seinen Eltern und Geschwistern ins Wutachtal kommt, wird Bruno noch nicht dabei sein. „Levi soll sich erst wieder an uns gewöhnen. Erst nach ein paar Wochen wird Bruno zu uns kommen“, berichtet Rabea Nock.
Über den Verein
Laut Internetseite des Vereins ist Allef ein Zusammenschluss von ehrenamtlich engagierten Eltern, die Familien mit Grundschulkindern im Alter von acht bis zehn Jahren die Möglichkeit bieten, an einem einjährigen Austauschprogramm mit Familien aus Frankreich und Großbritannien teilzunehmen. Die Kosten, die einer Familie für die Vermittlung des Austauschs und die Betreuung durch Allef entstehen, betragen derzeit laut Internetseite des Vereins 1300 Euro.