Gleich mehrere Premieren gab es an der Alemannenschule: Zum ersten Mal wurden in der Geschichte der Schule Abiturzeugnisse ausgegeben. Und zum ersten Mal in ihrer Amtszeit übergab Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer Reifezeugnisse an Abiturienten. Zudem wurde gleich doppelt gefeiert: Am Vormittag mit der Regierungspräsidentin, am Abend bei der von den Abiturienten organisierten Feier in der Alemannenhalle.

Aus den Händen von Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer durfte Alex Albicker als erster Abiturient in der Geschichte der Wutöschinger ...
Aus den Händen von Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer durfte Alex Albicker als erster Abiturient in der Geschichte der Wutöschinger Alemannenschule sein Reifezeugnis entgegennehmen. | Bild: Edinger, Gerald

Lange kämpfte Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer Seite an Seite mit Schulleiter Stefan Ruppaner und Bürgermeister Georg Eble für die Einführung der Sekundarstufe II an der Alemannenschule. Am Freitagvormittag konnte sie in einer kleinen Feierstunde dem ersten Abi-Jahrgang an dieser Schule die Zeugnisse überreichen. „Die erfolgreichen Abiturenten zeigen, was unsere Gemeinschaftsschulen leisten und wie fruchtbar gemeinsames Lernen ist“, erklärte sie.

Speziell im ländlichen Raum trügen Gemeinschaftsschulen zur Bildungsgleichheit bei, so Schäfer. Sie bezeichnete die Alemannenschule als Leuchtturm in der Schullandschaft. In Richtung Eble und Ruppaner betonte sie: Sie haben durch ihr anhaltendes Engagement aus einer Vision ein bundesweit beachtetes Erfolgsmodell für innovative Bildung gemacht.“ Damit habe man in die Zukunft der ganzen Region am Hochrhein investiert.

Rektor Stefan Ruppaner war stolz, dass das Vertrauen in die Schüler (Lernpartner) gefruchtet hat und nun der erste Abi-Jahrgang seine Zeugnisse erhält. „Sie haben in Freilandhaltung ihr Abitur gemacht“, scherzte er und war stolz auf den Durchschnitt der 20 Abiturienten von 1,7. Er freute sich, dass nach zwei Jahren Corona die Abi-Feier ohne Einschränkungen stattfinden konnte. Er betonte, dass zehn Abiturenten mit einer Realschulempfehlung an die ASW kamen, sie haben nun das Abitur in der Tasche. „Das System hat funktioniert!“

Bürgermeister Eble hatte es lange nicht für möglich gehalten, dass in Wutöschingen Schüler Abitur machen können, umso glücklicher war er, dass zu diesem Anlass sogar die Regierungspräsidentin gekommen war. Für ihn war es nicht nur deshalb „ein historischer Tag“ für die Alemannenschule. Und er fand klare Worte für alle Kritiker: „Ihnen wurde gezeigt, dass hier Abitur möglich ist und ihnen wurde damit eine Klatsche erteilt!“

„Wir haben eine Reise ins Ungewisse gewagt“, sagte Klassensprecherin und Scheffelpreisträgerin Deliah Herbstritt, die mit 1,0 den besten Abschluss vorweisen kann. In ihrer Rede wurde sie emotional: „Die Zeit an der ASW war mehr als nur Schule, es war meine Familie.“ Musikalisch umrahmt wurde die Abiturfeier vom ASWplus-Orchester unter der Leitung von Valentin Helling.

Preise für die Besten

  • Die besten Zeugnisse: Deliah Herbstritt, 1,0; Michael Güntert 1,1; Alex Albicker 1,2; Felix Köhler und Constantin Moser 1,3; Gabriel Albicker und Christoph Güntert 1,4; Marwin Würth und Maja Isele 1,5. – Lob: Cora Preiser und Paul Ruppaner 1,6; Jana Kostenbader, 1,8; Lorenz Büche und Leonie Beil 1,9.
  • Deliah Herbstritt: Scheffel-Preis für die besten Leistungen im Fach Deutsch, sowie in den Fächern Englisch und Bildende Kunst.
  • Paul Ruppaner: Preis für besondere Leistungen im Fach Musik.
  • Constantin Moser: Preis für besondere Leistungen im Fach Geschichte.
  • Cora Preiser: Preis für besondere Leistungen im Fach Biologie. Landessportpreis, Sozialpreis.
  • Gabriel Albicker: Preis für besondere Leistungen im Fach Biologie und Sozialpreis.
  • Michael Güntert: Ferry-Porsche-Preis für die besten Leistungen in den Fächern Physik und Mathematik. Preis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung, Landessportpreis, Preis der „Gesellschaft Deutscher Chemiker“.
  • Felix Köhler: Preis der „Gesellschaft Deutscher Chemiker.
  • Marwin Würth: Preis der „Gesellschaft Deutscher Chemiker“.