Für viele Kunden war es eine böse Überraschung: Der seit vielen Jahren vertraute kleine Treff-3000-Supermarkt im Allensbacher Ortszentrum gegenüber dem Bahnhof wird am 22.September zum letzten Mal geöffnet sein. Das kündigten Aushänge im Geschäft an.

Neueröffnung im November geplant

Doch es gibt Entwarnung! Wie der SÜDKURIER erfahren hat, wird der Netto Marken-Discount das Geschäft übernehmen. Im November soll die neue Filiale ihre Türen öffnen, wie das Unternehmen bestätigte.

Laut Netto werden in dem Laden Sanierungen vorgenommen, damit das Geschäft dem Konzept des Anbieters entspreche. Es beinhaltet nach eigenen Angaben mit rund 5000 Artikeln die größte Lebensmittel-Auswahl in der Discounterlandschaft und setzt einen Schwerpunkt auf frische, regionale Lebensmittel. „Die Neueröffnung wird voraussichtlich im November dieses Jahres erfolgen“, so der Discounter.

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Und noch eine wichtige Nachricht: Das bisherige Personal werde übernommen, erklärte Netto. Den Angestellten bleibe der Wechsel aber freigestellt. Treff 3000 ist ein regionaler Discounter von Edeka Südwest, der nach und nach ersetzt werden soll, wie das Unternehmen schon 2018 angekündigt hatte. Netto Marken-Discount gehört ebenfalls zum Edeka-Verbund.

Ein früheres Beispiel für die Umfirmierung. Schon im November 2019 verschwand der Treff 3000 in Oberuhldingen auf der nördlichen ...
Ein früheres Beispiel für die Umfirmierung. Schon im November 2019 verschwand der Treff 3000 in Oberuhldingen auf der nördlichen Seeseite. Ein Edeka-Markt übernahm. | Bild: Holger Kleinstück | SK-Archiv

Allensbachs Bürgermeister Stefan Friedrich, frisch aus dem Sommerurlaub zurück, war von der Nachricht ebenso überrascht worden wie die Einwohner. Der Wegfall des Treffs sei ein Verlust vor allem für die Bürger, die in der Ortsmitte wohnen, sagte er auf Nachfrage.

Nicht jeder kann und will ins Gewerbegebiet

Allerdings sei der Name über dem Eingang zweitrangig. „Wichtig ist die Lebensmittelversorgung im Ortszentrum. Da war der Treff eine sehr gute Bereicherung“, so Friedrich. Denn nicht jeder könne und wolle zum Einkaufen immer ins Gewerbegebiet fahren, wo es Märkte von Edeka, Aldi und Norma gibt.

Die Schließung und der Wechsel zu Netto haben aber wohl keine wirtschaftlichen Gründe. Der Allensbacher Treff, so war zu erfahren, sei gut gelaufen, vor allem im Sommer dank der Touristen. Hintergrund ist vielmehr ein Strategiewechsel innerhalb des Edeka-Konzerns. Laut Medienberichten will dieser die Tochtergesellschaft Treff 3000 komplett auflösen und keine eigene Discounter-Kette mehr betreiben, sondern sich aufs Kerngeschäft mit Vollsortimentern konzentrieren.

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Edeka Südwest hat bereits im Jahr 2018 die Hälfte der 160 Treff-Filialen an Netto abgegeben. In etlichen anderen Gemeinden wurden in der Folgezeit die Treffs 3000 sogar ersatzlos geschlossen.