„Wer einmal leckt, dem‘s immer schmeckt“, heißt ein beliebter Spruch in Allensbach. Oder auch: „Wer einmal leckt, der weiß, wie‘s schmeckt, der leckt die ganze Tüte weg.“ Und klar ist: Dabei geht es natürlich um das beliebte Eis des Konditors Herbert Schuhmacher.
Dessen Geschäft, seit 1992 direkt neben dem Rathaus, besuchen nicht nur viele Allensbacher gern und oft, sondern auch Gäste von auswärts. Nun feiert der Eismeister am 13. August seinen 80. Geburtstag. Doch ans Aufhören denkt er nicht: „Ich mache das, so lange ich fit bin, so lange es Spaß macht. Wenn es gesundheitlich mal nicht mehr geht, dann ist es halt so.“
Und was gefällt ihm so gut am Eismachen? „Vor allem die Arbeit selbst“, sagt Herbert Schuhmacher. Und: „Spaß macht auch, dass man so einen Erfolg hat, dass man gut ankommt bei den Menschen.“ Oft bekomme er Komplimente und Lob für sein Eis.
Am frühen Morgen steht er schon in der Eisküche
Als Zugeständnis ans gehobene Alter hat Herbert Schuhmacher im Jahr 2015 mit Kuchen und Torten aufgehört. Und vor zwei Monaten wurde – nebst Montag und Dienstag – der Donnerstag als dritter Ruhetag eingeführt. „Ich brauch‘s halt auch zum Auftanken“, erklärt er. Wobei es selbst da etwas zu tun gebe: Einkäufe oder Vorbereitungen für den nächsten Tag.
An den Produktions- und Verkaufstagen fange er zwischen 5 und 6 Uhr in seiner Eisküche an und produziere rund fünf Stunden Eis. Wichtig sei es, dass man früh beginne. „Das Eis muss noch Zeit haben, abzusteifen und stabil zu werden.“ Und es soll immer frisch sein.

An warmen Sommerwochenenden stellt er rund 100 Liter Eis her. Danach hilft er noch einige Stunden beim Auffüllen der Behälter in der Eistheke. Aber um den Verkauf kümmere sich seine Frau Manuela. „Wir sind ein Dreamteam“, meint Herbert Schuhmacher. Wenn es wie zuletzt im Sommer sehr warm ist, schließe sie manchmal erst um 22 Uhr den Schalter. „Da bin ich schon lang zu Hause“, sagt der Jubilar lächelnd.
Seit rund 60 Jahren macht Herbert Schuhmacher Eis
Doch was ist das Geheimnis des Schuhmacher-Eises? Zum einen sicher die Erfahrung. Seit rund 60 Jahren mache er Eis, so Herbert Schuhmacher, und das mit Liebe – so wie früher auch seine Kuchen und Torten. Und seit er mit der Konditorei aufgehört habe, könne er sich noch mehr ums Eis kümmern. Das habe sich nach und nach entwickelt, ebenso die eigenen Rezepte.
Früher habe er zwölf Sorten gehabt, jetzt im Schnitt 20. Aber wichtig für den Erfolg seien vor allem die Art der Herstellung und die Zutaten, erklärt Herbert Schuhmacher. „Ich mache richtig traditionelles Eis, ohne Schnickschnack. Das haben wir gar nicht nötig. So bin ich, und so bleib‘ ich. Dafür mache ich das, was ich mache, richtig und gut.“

Er habe drei kleine, alte Eismaschinen, die älteste hat schon rund 40 Jahre auf dem Buckel. Schuhmacher nennt sie liebevoll Oldie. Durch die Produktionsweise mit den alten Maschinen bekomme das Eis die traditionelle Beschaffenheit und Cremigkeit, die Qualität, erklärt er. Und weil die Maschinen klein sind, könne er auch mal kleinere Mengen frisch produzieren, wenn das Wetter und der Absatz nicht so gut sind.
Bei den Zutaten macht Schuhmacher viel selbst, da kommt ihm seine Ausbildung als Konditor zugute. So backt er zum Beispiel auch die Kekse für das besonders beliebte Cookies-Eis. Fürs Mandeleis röste er die Mandeln selbst.
Und welche Sorte mag er persönlich am liebsten?
Fürs Karamelleis, seine persönliche Lieblingssorte, koche er das Karamell. In einem Kupferkessel schmelze er dafür den Zucker. Das dauere schon so eine Stunde. Aber solch selbstgemachtes Karamell könne man eben nicht kaufen. Und fürs Malagaeis lege er zum Teil die Rosinen selbst in Malagasoße ein, weil ihm in den Fertigprodukten zu viel Soße sei.
Besonders beliebt sind auch seine selbst entwickelten Buttermilcheissorten mit Kirsche und Pfirsich-Maracuja. „Das hat einen erfrischenden Charakter. Deshalb kommt das so gut an“, meint Herbert Schuhmacher.

Seine Frau Manuela weiß genau, wann welches Eis gut läuft: Wenn es warm ist, vor allem die Fruchtsorten, bei kühleren Temperaturen das Milcheis. „Ich finde alles gut“, fügt sie lächelnd an. „Ich sitze an der Quelle und kann essen, was ich will.“