Die Baugenehmigung kam im Januar später, als von der Gemeinde Allensbach erwartet. Und im Frühjahr gab es eine Verzögerung der Abbrucharbeiten wegen Corona. Doch seither gehen die Sanierung und der Ausbau des alten Kindergartens in der Höhrenbergstraße gut voran. Über den aktuellen Stand berichteten Architekt Hartmut Hügel und Grünplaner Wolfram Böhler nun im Gemeinderat.

„Wir wollen März bis Juni fertig sein“, ließ Hügel zeitlich etwas Luft. „Es kann schon sein, dass Corona uns einen Strich durch die Rechnung macht.“ Auch Bürgermeister Stefan Friedrich betonte auf Nachfrage von Ludwig Egenhofer (CDU), dass er nicht vorhersehen könne, ob der neue Lockdown Auswirkungen auf diese Baustelle haben werde.
Umbau wird deutlich teurer
Was Architekt Hügel allerdings ziemlich sicher sagen konnte war, dass der Umbau des ältesten Kindergartens in der Gemeinde einiges teurer wird, als einst im Juli 2019 von ihm geschätzt. Damals sollten die Kosten bei rund 1,04 Millionen Euro liegen. Bei der neusten Berechnung komme er nun auf 1,481 Millionen Euro, sagte Hügel. Das lasse sich aber zum einen dadurch erklären, dass es mehrfach Änderungen und Ergänzungen gegeben habe.
Zudem seien in der Schätzung nicht die Ausstattung und nur ein Teil der Außengestaltung inbegriffen gewesen. So gebe es zum Beispiel allein durch den nachträglichen Einbau einer Wärmepumpe und Lüftungsanlage 131 000 Euro Mehrkosten, für die Einrichtung seien es 70 000 Euro und bei den Außenanlagen 74 000 Euro.

Letztere sollen – ziemlich genau gerechnet – 137 000 Euro kosten, wie Grünplaner Böhler anfügte. Und Hügel erklärte: „Einige schlechte Erwartungen sind eingetroffen.“ So sei beim Abziehen der Tapeten der Putz mit runter gekommen. Decken mussten wegen des Brandschutzes neu gemacht werden. Und einige Balken fehlten.
Einige Angebote günstiger als Schätzung
Ferner habe er kurzfristig zusammen mit der Verwaltung entschieden, noch neue Kanal- und Wasseranschlüsse zu legen. „Das schlägt sich in den Kosten nieder.“ Andererseits hatte es bei den Ausschreibungen der Arbeiten in den vergangenen Monaten immerhin einige Ergebnisse gegeben, bei denen die Angebote der Firmen unter der Kostenschätzung gelegen hatten.
Es sei so oder so aktuell eine der größten Investitionen der Gemeinde, betonte der Bürgermeister. Aber damit gibt es nicht nur mehr Betreuungsplätze, sondern das Angebot soll um ein Familienzentrum erweitert werden.
Wenig Platz für Grünanlage
Zur Planung der Außenanlage sagte Grünplaner Böhler: „Die Ausstattung ist relativ bescheiden.“ Er habe auf relativ engem Raum alles neu organisieren müssen. Weil der Haupteingang künftig hinten im Anbau sein wird, brauchte es am östlichen Grundstücksrand einen neuen Zugangsweg, der stufenfrei sein sollte.
Da das Gelände aber ansteigt, hätte dieser 1,50 breit geplante Weg eine starke Steigung gehabt, weil es zwei Meter Höhenunterschied gebe von der Straße zum hinteren Bereich. Deshalb sei nun ein zweifacher Knick des Wegs geplant, wodurch die Steigung nur bei zehn Prozent liegen werde, erklärte Böhler.
Neues auch im Spielbereich
Im Spielbereich hinter dem Neubau werde der marode Sandkasten durch einen neuen an anderer Stelle ersetzt, ebenso die alte Schaukel. Das Mehrfachklettergerät bekomme noch eine Rutsche. Und es brauche noch für die U3-Kinder einen eigenen Spielbereich. Hier seien ein Multifunktionsgerät und eine Netzschaukel vorgesehen.
„Das ist schon das Maximum, was man unterbringen kann“, so Grünplaner Böhler. Bei jedem Gerät müsse auch ein Sicherheitsabstand berücksichtigt werden. Durch ein Zurechtschneiden des recht großen Buchsbaumgebüsches ergebe sich noch eine weitere kleine Spielfläche.
Vertrag mit Kinderschutzbund im Januar
Und zu den Kosten sagte Wolfram Böhler: „Wir haben uns, was Materialien betrifft, für funktional Einfaches entschieden.“ Ludwig Egenhofer meinte, der stufenlose Zugang sei gut gelöst. Auf seine Nachfrage erklärte Bürgermeister Friedrich, mit dem Kinderschutzbund Konstanz als künftigem Träger des Kinderhauses sei die Verwaltung im ständigen Austausch.
Ein Vertrag über diese Kooperation werde voraussichtlich im Januar 2021 im Gemeinderat vorliegen. Karin Heiligmann (Freie Wähler) meinte ebenfalls, der weniger steile Zugang sei positiv, der Weg aber eher schmal. Aber sie erklärte: „Wir freuen uns, dass es nun doch so schnell und zügig vorwärts geht.“