Der Besuch von Mitarbeitern des Allensbacher Pflegedienstes „Aktive Lebensgestaltung mit Senioren“ von Tobias Volz versüßt manchen Senioren das Weihnachtsfest. Kristin Trost ist sowohl an Heiligabend als auch am ersten Feiertag auf Tour. „Ich fahre über die Dörfer“, erklärt die in Stockach lebende examinierte Altenpflegerin. Fünf Stunden lang werde sie abends unterwegs sein und ältere Menschen auf der Reichenau, in der Waldsiedlung, in Hegne, Dettingen, Litzelstetten und Wallhausen besuchen.

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„Unsere Kunden freuen sich riesig, wenn jemand abends vorbeikommt“, berichtet die 60-Jährige aus Erfahrung. Denn sie macht diese weihnachtlichen Touren beileibe nicht zum ersten Mal – im Gegenteil. „Ich arbeite immer sehr gern an den Weihnachtstagen“, sagt Kristin Trost. Das sei auch schon früher so gewesen, als ihre eigenen Kinder noch klein waren.

Die Familie unterstützt ihr Engagement

„Mein Mann war immer für Weihnachten zuständig.“ Er habe den Baum geschmückt und das Essen vorbereitet. „Ich musste gar nichts mehr machen.“ Das habe ihrer Familie nichts ausgemacht. „Sie kannten das nicht anders.“ Und andere Mütter mit ihrem Beruf seien dankbar gewesen. Dieses Jahr feiere sie am zweiten Feiertag mit ihren mittlerweile erwachsenen Kindern. Ein Tag mit der Familie müsse schon sein, so Kristin Trost: „Ich mag Weihnachten sehr.“

Dass sie an den Festtagen gerne andere Leute besuche, liege an ihrer christlichen Erziehung, erklärt die gebürtige Hannoveranerin. Sie stamme aus einer Großfamilie, und das familiäre Miteinander spiele bis heute eine große Rolle. „Ich finde es schlimm, wenn ich das hier manchmal sehe, dass ältere Leute keinen Kontakt zu ihren Kindern haben. Das ist traurig.“ Für Mutter oder Vater könne man doch wenigstens mal fünf Minuten Zeit haben. „Man hat nur einmal Eltern.“

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Gerade an Weihnachten seien die älteren Menschen, die sie besuche, sehr dankbar. Natürlich gehe es dabei um die pflegerische Betreuung. Sie gebe Medikamente, messe den Blutzucker, helfe beim Ausziehen der Antithrombosestrümpfe oder beim Duschen, berichtet Kristin Trost. Aber: „Wir haben wirklich auch Zeit für unsere Kunden.“

Gespräche, Weihnachtslieder und Gebete

Sie ziehe dann die Jacke aus, setze sich und führe mit den Menschen private Gespräche – zum Beispiel darüber, wie sie Weihnachten früher gefeiert haben. Oder man singe gemeinsam ein Lied oder bete. „Ich versuche bei meinen Kunden rüberzubringen, dass ich für sie da bin.“

Und es gebe noch einen Grund, warum sie an Weihnachten gerne arbeite: „Es ist eine tolle Atmosphäre, eine ganz besondere Stille in den Straßen.“ Gerade an Heiligabend sei es zur Zeit der Bescherung sehr ruhig. Zugleich seien noch viele Jalousien oben und man könne von außen durch die Fenster die festliche Beleuchtung sehen, erklärt Kristin Trost.

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