Mit Goldmedaillen für alle Teammitglieder setzt das Showteam Blues Brothers des TV Ludwigshafen seinen internationalen Erfolgskurs fort. Auf Europaebene gehörten sie nun zu den 15 von 61 Teams, die bei der „European Gym for Life Challenge“ in Norwegen die höchste Auszeichnung errungen haben. Aus Deutschland erreichten laut Trainer und Turner Alessandro Ribaudo sogar fünf Teams Gold.

Bei dieser Art Wettkampf gebe es jedoch keinen Sieger im Sinne eines Europameisters, da anders als bei anderen Wettkämpfen die Gold-Teams nicht noch gegeneinander antreten würden, erklärt er. Etwa 20 Teams seien mit Silber ausgezeichnet worden und alle andere mit Bronze. Der Wettkampf sei zwar keine EM, aber der höchste EU-Wettbewerb, erläutert er. „Wir sind sehr zufrieden“, sagt er über die Teilnahme in Norwegen. Die Veranstaltung sei super gewesen.

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Großer internationaler Erfolg

Die Blues Brothers gehören nun zu Europas besten Teams, können bereits auf zwei Weltmeistertitel zurückblicken und werden im kommenden Jahr bei der Weltmeisterschaft in Lissabon antreten. Dafür hatten sie sich bereits qualifiziert. Auch das Showteam Phoenix des TV Jahn Zizenhausen wird dann dabei sein.

Die meisten Teammitglieder seien bereits am Dienstag vor dem Wettkampf nach Norwegen gereist. Manche seien dann aufgrund der Arbeit oder der Uni nachgekommen. Bei der Rückreise sei es ebenso unterschiedlich gewesen, erzählt Ribaudo. Ein paar würden jetzt sogar noch den Aufenthalt in Norwegen als Urlaub verlängern. Die Sportler hätten eine tolle Zeit gehabt, auch wenn es eine große Herausforderung gewesen sei.

Ein Gruppenbild der Blues Brothers in Norwegen.
Ein Gruppenbild der Blues Brothers in Norwegen. | Bild: Blues Brothers

Herausforderungen bei der Choreografie

Vor Ort sei es notwendig gewesen, die Choreografie auf 21 Personen umzustellen, da ein Teammitglied krank geworden war. Dabei hätten manche neue Aufgaben übernehmen müssen. Die Trainings dazu hätten auf öffentlichen Wiesen stattgefunden, bei denen einige Passanten zugeschaut hätten. „Auf der Originalfläche mit 20 mal 30 Meter Größe konnten wir am Freitag nur fünf Minuten üben. Am Samstag war dann der Wettkampf“, erzählt Ribaudo. Bei 61 Teams sei der Freitag extrem durchgetaktet gewesen.

Die fünf Minuten sei in zwei Minuten für ein paar Figuren ohne Musik und dann die dreiminütige Choreografie eingesetzt worden. Eine Minute extra hatten sie Zeit für den Umbau. Normalerweise habe die Choreo eine Dauer von fünf Minuten, doch die Blues Brothers mussten sie für die Anforderungen des Wettkampfs kürzen. „Wir haben es geschafft, alle wichtigen und besonderen Elemente unterzubringen“, sagt Ribaudo. Und das ungewöhnliche Freilufttraining habe sehr gut geklappt.

Das Showteam zeigt seine Figuren in der Stadt.
Das Showteam zeigt seine Figuren in der Stadt. | Bild: Blues Brothers

Eigentlich habe das Team selbstgebaute Holzwürfel, die in der Choreografie genutzt werden, doch diese konnten sie aufgrund zu hoher Transportkosten nicht mitnehmen. Daher habe das Team vor Ort auf normale Turngeräte zurückgegriffen. Da im Juni das Landesturnfest gewesen sei, habe das Showteam nicht viel Zeit gehabt, um sich auf Norwegen vorzubereiten, erzählt Ribaudo. Die knappe Zeit hätten sie aber geballt fürs Training genutzt.

Da es 61 Teams gab, konnten die Blues Brothers nur wenige Minuten auf der Echtfläche trainieren.
Da es 61 Teams gab, konnten die Blues Brothers nur wenige Minuten auf der Echtfläche trainieren. | Bild: Blues Brothers

Die Konkurrenz war stark

Alessandro Ribaudo ist sehr stolz auf das Team, das er gemeinsam mit seiner Frau Michaela trainiert und in dem beide auch mitturnen. Dieses Mal seien nicht nur einige Mitglieder zum ersten Mal bei so einem internationalen Wettkampf gewesen, sondern für das Team selbst sei es die erste Teilnahme bei der „European Gym for Life Challenge“ gewesen. „Wir hatten starke Konkurrenz, aber alle haben es souverän gemeistert“, lobt er. Insgesamt ergänzt er aus Erfahrung: „Die Konkurrenz wird immer größer.“

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Die Fans der Blues Brothers hatten auf Instagram die Möglichkeit, den Auftritt des Teams und die spätere Ehrung in einem improvisierten Livestream anzuschauen. Einen offiziellen Stream habe es nicht gegeben, da dies bei Jugendlichen unter 15 Jahren in Norwegen nicht erlaubt sei, so Ribaudo.

Den Blues Brothers gehören übrigens nicht nur Mitglieder aus Bodman-Ludwigshafen selbst an. Einige kommen inzwischen aus dem Landkreis, wohnen wegen dem Studium in Konstanz oder leben im Bodenseekreis, zum Beispiel Salem.