Der Hangrutsch in Bodman, zu dem es nach heftigen Regenfällen im Juli gekommen war und der ein Erdkabel mitgerissen hatte, beschäftigt die Gemeinde Bodman-Ludwigshafen noch immer. Wie Bürgermeister Matthias Weckbach auf SÜDKURIER-Nachfrage mitteilt, ist der Hang unterhalb der Bisonstube im Bodenwald wegen des anhaltenden Regens weiter gerutscht. Das ist problematisch für das Wohngebiet am Fuß des Hangs, evakuiert werden muss dieses jedoch zum aktuellen Stand nicht.

2000 bis 3000 Tonnen Erde

Auf die Sache aufmerksam wurde die Gemeinde laut Matthias Weckbach am Sonntag, als Anwohner im Gebiet Steinäcker berichteten, dass sich schlammiges Wasser auf ihrer Terrasse sammelte. Durch einen Graben sei dieses abgeleitet worden. Am Montag habe sich dann herausgestellt, dass der Hang weiter abgerutscht war. „Die Schwierigkeit ist, dass das zwischen 2000 und 3000 Tonnen Erdmaterial sind“, sagt der Bürgermeister. Darunter seien auch Bäume.

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Noch am Montag sei die Situation mit einem Geologen begutachtet worden. Daraufhin sei am gleichen Tag von der Feuerwehr eine Pumpenleitung gelegt worden, die im Laufe des Dienstags jedoch durch ein Rohr ersetzt wurde.

Viele Tonnen Erde und Bäume sind ins Rutschen geraten.
Viele Tonnen Erde und Bäume sind ins Rutschen geraten. | Bild: Matthias Weckbach

Drohneneinheit rückt mit aus

Im Einsatz war am Montag auch die Drohneneinheit Landkreis Konstanz, die nach eigenen Angaben helfen sollte, das Ausmaß und die Größe des Rutsches in dem schwer zugänglichen Hangstück zu erkunden. Dem eingesetzten Gruppenführer konnte so ein genaues Lagebild verschafft werden. Auch konnten die Einsatzkräfte gezielt Bereiche mit einer Kamera kontrollieren und die eingesetzten Trupps koordinieren, heißt es in einer Mitteilung. Am Panoramaweg sei am Mittwoch außerdem eine Grube gegraben worden, um Wasser und Erdmaterial auffangen und in einen Regenwasserschacht leiten zu können, berichtet Weckbach.

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Nach Auskunft des Geologen sei davon auszugehen, dass die Erdmassen durch Abführen des Wassers das Wohngebiet nicht erreichen, so Weckbach. Aktuell müsse dieses darum auch nicht evakuiert werden. Der Weg in Richtung Hochbehälter Amistal werde aber aufgrund der Gefährdung gesperrt.

Einsatzkräfte der Drohneneinheit beobachten die Lage am Bildschirm.
Einsatzkräfte der Drohneneinheit beobachten die Lage am Bildschirm. | Bild: Landkreis Konstanz

Dauerhafte Lösungen müssen noch gefunden werden

Weiter betont der Bürgermeister: „Das, was wir da oben gebaut haben, ist keine Dauerlösung.“ Der Hang sei jetzt erst einmal gesichert worden, allerdings werde sich die Gemeinde in der nächsten Zeit überlegen müssen, wie mit dem Problem auf Dauer umzugehen sein. Im Moment seien Vermessungspunkte gesetzt worden, um beobachten zu können, ob und wie weit der Hang weiter rutsche. Matthias Weckbach kündigt aber in einem Schreiben an: „Aufgrund der ohnehin schon engen Personalressourcen werden andere – für den Herbst geplante – Maßnahmen voraussichtlich hierunter leiden müssen.“