Eigentlich könne man sich nicht beklagen, meint der Pächter des Strandbads in Bodman Magnus Mosler: „Bei so einem super Sommer kann man nicht meckern.“ Die Saison, die eigentlich erst Ende September vorbei ist, sei grundsätzlich gut gelaufen, sagt Mosler.

Einige Bedingungen hätten jedoch dazu geführt, dass weniger Badegäste gekommen wären. Die Parksituation mit dem neuen Bezahlsystem und die teuren Parkpreise hätten dazu geführt, dass nicht so viele Leute kämen.

Pächter beklagt teure Parkgebühren

Das Parksystem würde jetzt zwar funktionieren – die Preise seien jedoch immer noch teuer und würden einige Besucher abschrecken. Vergleichsweise seien die Einbußen letztes Jahr aufgrund des Hochwassers viel höher gewesen, da sei ein Drittel weniger Leute gekommen.

Das Niedrigwasser dieses Jahr hätte zu wenigen Einschränkungen im Strandbad geführt. Auch im Hinblick auf Vermietung von Booten und anderen Wassersportgeräten habe das Strandbad keinen Rückgang erlebt wegen des Niedrigwassers. Dies sei nur der Fall bei den SUPs gewesen. Aufgrund der vielen verlockenden Preisangebote bei den SUPs, kaufen sich viele Menschen ein eigenes Brett zum Standup-Paddeln.

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Schlimmer sei es, dass das Niedrigwasser in der überregionalen Presse so heruntergemacht worden sei. Beispielsweise in der „Bild“, klagt Mosler. Während der SÜDKURIER sowohl über die Situation des Niedrigwasser, wie auch über die der Quagga-Muscheln, aufgeklärt habe, habe die Boulevard-Zeitung nur Fehlinformationen gestreut. Mosler erzählt, dass Besucher aus ganz Deutschland angerufen und gefragt hätten: „Kann man bei euch überhaupt noch baden?“

Gerücht um Blaualgen hat für Verunsicherung gesorgt

Das Gerücht der Blaualgen oder das Wachstum der Quagga-Muschel hätte bei den Besuchern, die am See Urlaub gemacht hatten, sich aber in der Region nicht gut auskennen, zusätzlich für Verunsicherung gesorgt.

Die Quagga-Muscheln beispielsweise besetzen Steine am Ufer, die gibt es im Strandbad Bodman aber nicht. Dort gebe es nur Sand und auch am Steg seien keine Steine vorhanden, erklärt der Pächter des Strandbades. Die Quagga-Muschel sei deshalb im Strandbad Bodman gar nicht vertreten. Und für die Blaualgen seien die natürlichen Voraussetzungen ebenfalls nicht gegeben.

Gegen die Dürre hätten die Mitarbeiter des Strandbads schon im Vorfeld vorgesorgt und die Wiese gewässert, die heute noch schön grün sei im Gegenteil zu anderen Strandbädern, bei denen die Wiesen vertrocknet seien. Der Seegrasbewuchs habe sich ebenfalls in Grenzen gehalten.

Wieder mehr Urlaubsreisen

Eine andere Bedingung für den leichten Rückgang der Besucherzahlen sei die Coronasituation – viele Leute, die vergangenes Jahr zuhause geblieben wären, seien dieses Jahr in den Urlaub gefahren. Die Besucherzahl sei also im Vergleich zu den ersten zwei Coronajahren deutlich schlechter. Mosler zieht trotzdem ein positives Fazit: „Im Grunde sind wir mit dem Sommer zufrieden, wir hatten viele Sonnentage.“

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Die Vermietung von Booten und anderen Wassersportgeräten sie gut gelaufen, neue Geräte wie Waterbikes seien gut angekommen und hätten sich gut mit den anderen Angeboten ergänzt, erwähnt Mosler. Das Waterbike sieht aus wie ein Katamaran, in dessen Mitte ein Fahrrad ist, das beim Treten einen Propeller ankurbelt, was für den Vortrieb im Wasser sorgt. Mosler sei auch zufrieden, weil es keine Unfälle oder gefährlichen Situationen gegeben habe. Die Badegäste seien zufrieden und freundlich gewesen.

Zur Dürre und das daraus entstandene Niedrigwasser sagt Mosler: „Ich konnte es nicht glauben, als es prognostiziert wurde, doch ohne die Niederschläge wäre es dramatisch gewesen.“ Er findet, der Wasserstand sei so wie jeden Sommer natürlich niedrig, aber nicht außergewöhnlich niedrig. Mosler erzählt, er sei seit seiner Kindheit am See unterwegs und kenne das.

Die Lage des Strandbads in Bodman bietet eine schöne Sicht auf den Überlinger See.
Die Lage des Strandbads in Bodman bietet eine schöne Sicht auf den Überlinger See. | Bild: Silvia Thalemann

Niedrigwasser könnte in Zukunft problematisch werden

Doch in der nächsten Saison könnte es ein ernsthaftes Problem werden, sagt er. Falls der Wasserstand dann zwischen zehn bis 15 Centimeter niedriger werden sollte, könnte das für die Badegäste unangenehm werden, und: „Man müsste die Boote dann in der Mitte des Sees mieten.“ Doch Mosler bleibt skeptisch, denn auch die Meteorologen hätten die Situation falsch eingeschätzt, wie es nächstes Jahr ausgeht, könne man also nicht sagen.

Jetzt im September würden grundsätzlich weniger Leute zum Baden kommen, weil irgendwann eine gewisse Sättigung da sei. Das Strandbad wird jedoch bei gutem Wetter bis Ende September offenbleiben und es werden weiter Veranstaltungen stattfinden. Die Bootsmiete sei sogar bis Mitte Oktober möglich, solange auf Vorreservierung gemietet wird, eventuell bis zum Winterlager der Boote.

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