Der Turnverein Ludwigshafen macht aus der Not eine Tugend und die Wohnzimmer der Mitglieder zu Trainingsräumen. Wenn es schon nicht vor Ort gemeinsam geht, trainieren die Gruppen virtuell zusammen. Per Internet sehen sie sich auf den Bildschirmen. Das hat sich inzwischen gut eingespielt, aber dauert schon viel länger als den Sportlern verschiedener Altersgruppen lieb ist.

„Wir haben schon im März 2020 angefangen, online anzubieten“, sagt Alessandro Ribaudo, stellvertretender Vorsitzender des Vereins, rückblickend. Anfangs konnten Kleingruppen noch auf der Schulwiese in Ludwigshafen trainieren oder später auch zu zweit in der Halle. Doch dann sei gar nichts mehr erlaubt gewesen. Daher sei so viel wie möglich online verlagert worden. „Das klappt gut“, so Ribaudo.

Videos für Kinder und Live-Kurse für die anderen

Es gebe unter anderem Videos für die Kinder zum Nachturnen, zum Beispiel einen Purzelbaum oder eine Kerze. Die Kinder oder deren Eltern könnten dann ein Video vom Nachturnen zurückschicken. So sei es möglich, den Kontakt zu den Mitgliedern zu halten und zu trainieren.

Die Mitglieder des TV Ludwigshafen trainieren zwar zuhause, aber per Zoom dann doch gemeinsam.
Die Mitglieder des TV Ludwigshafen trainieren zwar zuhause, aber per Zoom dann doch gemeinsam. | Bild: Alessandro Ribaudo

Manche Kurse fänden live im Internet per Videokonferenz statt und seien sogar sehr erfolgreich. „Es gibt teils über 30 Teilnehmer“, erzählt Ribaudo zu den Kursen. Der Turnverein könne eine Zoom-Lizenz der Gemeinde nutzen. Es sei möglich gewesen, auf diese Art sogar das Angebot zu erweitern, da die Gruppen nicht an die Kapazität der Turnhalle gebunden seien. An einzelnen Kursen könnten mehr Leute als zuvor teilnehmen.

Chiara Hummel, Mitglied des Showteams Blues Brothers, trainiert alleine und gleichzeitig gemeinsam mit anderen per Zoom.
Chiara Hummel, Mitglied des Showteams Blues Brothers, trainiert alleine und gleichzeitig gemeinsam mit anderen per Zoom. | Bild: privat

Die Zumba-Gruppe habe als eine der ersten online trainiert. Und für die Jugendlichen gebe es zum Beispiel zwei bis drei Mal die Woche Online-Training, um Kraft, Ausdauer und mehr zu üben. Die Tanzgruppe des Showteams Blues Brothers tanze auch gemeinsam online, erzählt Ribaudo. „Wir versuchen, alles zu überbrücken. Das ersetzt aber nicht das normale Training und die Halle“, fasst er zusammen.

Immer Orientierung an den gültigen Vorgaben

Seit Beginn der Pandemie und der Corona-Verordnung sei das Training immer an die Bedingungen angepasst worden. „Die Gemeinde hat immer alles erlaubt, was anhand der Vorgaben möglich war.“ Es sei zum Beispiel auch Desinfektionsmittel in der Halle zur Verfügung gestellt worden. Alle Seiten hätten darauf geschaut, dass die sportlichen Aktivitäten je nach Abstandvorschriften in der Halle, auf der Schulwiese oder auf dem Sportplatz aufrecht erhalten werden konnten. Nur Wettbewerbe seien mehr möglich gewesen.

Jetzt werde es wie bisher online weitergehen. „Wir machen so weiter, bis es neue Vorgaben gibt“, sagt Alessandro Ribaudo. Wenn wieder das Training vor Ort möglich sei, werde abgewogen, ob das Maximum des Erlaubten ausgenutzt werde oder nicht.

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