Die Vorfreude steigt: Schon bald eröffnet das diesjährige Hohentwielfestival seine Tore. Damit bis dahin alles bereit ist, laufen die Aufbauarbeiten bereits seit Samstag, 19. Juli. Dieses Mal wird jedoch nicht wie gewohnt mit Blick vom, sondern auf den Hohentwiel aufgebaut. Denn aus Kostengründen wurde das Festival 2025 auf den Rathausplatz verlegt. Das hat Folgen für die Aufbauzeit, das Personal und die Besucherzahl.

Die Bühne steht bereits seit Montag

Von Mittwoch, 23. Juli, bis Samstag, 26. Juli, finden abends auf dem Singener Rathausplatz vier Konzerte statt, bei denen die Besucher gemeinsam feiern können. Für den Aufbau der beliebten Open-Air-Veranstaltung sind in diesem Jahr knapp vier Tage lang durchschnittlich 20 bis 30 Helfer im Einsatz, wie Projektleiterin Christina Stahl erzählt. Darunter sind Techniker, Bühnenbauer und Helfer, eine Produktionsleitungsfirma sowie Mitarbeiter des Veranstalters Kokon Entertainment.

Fleißiges Treiben auf dem Rathausplatz. Bis Mittwoch zum Konzertstart muss alles fertig sein.
Fleißiges Treiben auf dem Rathausplatz. Bis Mittwoch zum Konzertstart muss alles fertig sein. | Bild: Sabrina Morenz

„Wir sind seit Samstag am Aufbauen“, erzählt Stahl. Dort wurden bereits Waren angeliefert und Zäune aufgestellt. „Am Sonntag hatten wir frei, um nochmal Energie zu tanken.“ Am darauffolgenden Montag ging es von 8 bis 20 Uhr weiter. Dabei wurde auch die große Bühne bereits größtenteils fertig aufgebaut. Am Dienstag kamen dann noch die Technik, der Eingangsbereich und die Essensstände dazu. „Am Mittwoch erledigen wir dann nur noch Restarbeiten“, so Stahl.

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Die Bühne auf dem Rathausplatz sei eine andere als die, die sonst während des Festivals auf dem Hohentwiel zum Einsatz kommt. Die eigentliche Bühne sei speziell für das unebene Gelände auf dem Berg geeignet, wohingegen es sich bei der neuen Bühne um eine mobile Anhängerbühne handle, die sich leichter transportieren lasse. Die Größe der beiden Bühnen sei jedoch vergleichbar, so Stahl.

Der Aufbau ist deutlich kürzer

Im Vergleich zu den vergangenen Jahren falle die Aufbauzeit für das Hohentwielfestival auf dem Rathausplatz wesentlich kürzer aus. „Sonst sind es ein bis zwei Wochen“, sagt die Projektleiterin. In dem Zeitraum werde auch das Burgfest mit aufgebaut, das in diesem Jahr wegen der angespannten Haushaltslage der Stadt komplett ausfällt.

Ein weiterer Grund für die längere Bauzeit auf dem Berg seien die Sicherheitsauflagen. Denn auf dem Hohentwiel müsse für das Festival beispielsweise zusätzlich ein zweiter, unabhängiger Fluchtweg geschaffen werden. Dafür werde ein Fluchtturm aufgebaut, was rund eine Woche dauere.

Am Montag sind die Arbeiter mit dem Bau der Bühne gegen 9 Uhr gestartet, sagt Projektleiterin Christina Stahl. Gegen Mittag seien sie ...
Am Montag sind die Arbeiter mit dem Bau der Bühne gegen 9 Uhr gestartet, sagt Projektleiterin Christina Stahl. Gegen Mittag seien sie bereits fast fertig gewesen. | Bild: Sabrina Morenz

Auch die Schaffung der Infrastruktur auf dem Hohentwiel verlängere den Aufbau, so Stahl. So müsse auf dem Hohentwiel erst noch ein Backstage-Bereich für die Künstler und Künstlerinnen errichtet werden. Am Rathausplatz stelle die Stadt hingegen die Stadthalle dafür zur Verfügung. „Der Aufbau ist hier bedeutend einfacher“, fasst Stahl zusammen.

Auswirkungen auf die Helferzahl

Dadurch werde auch weniger Personal benötigt. So seien normalerweise sehr viele Helfer allein damit beschäftigt, Materialien für die Veranstaltung von den Lastwagen auf kleinere Transporter umzuladen, da die großen Fahrzeuge nicht bis nach oben auf den Singener Hausberg kommen. Neben den Mitarbeitern von Kokon seien normalerweise auch zahlreiche städtische Helfer im Einsatz, die in diesem Jahr nicht dabei sind.

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Wie sich der neue Veranstaltungsort konkret auf die Kosten des Aufbaus auswirke, könne sie derzeit noch nicht sagen. So sei zwar der Transport und die Logistik auf dem Berg teurer, dafür müssten auf dem Rathausplatz beispielsweise noch Toiletten aufgebaut werden. Auf dem Hohentwiel konnten laut Stahl die bereits vorhandenen Besuchertoiletten genutzt werden.

Vor- und Nachteile des neuen Spielortes

Neben dem schnelleren Aufbau sieht die Projektleiterin einige weitere Vorteile beim Rathausplatz. So gebe es dort mehr Platz als auf dem Hohentwiel: Während auf dem Berg etwa 3500 Besucher Platz hätten, seien es auf dem Rathausplatz rund 4500. „Für die Besucher ist es hier angenehmer“, sagt Stahl. Auch mobilitätseingeschränkte Personen würden vom neuen Veranstaltungsort profitieren. „Ich habe schon die Rückmeldung bekommen, dass sich einige darüber freuen, die nicht so gut zu Fuß sind.“

Projektleiterin Christina Stahl erklärt, dass die Bühne auf dem Rathausplatz etwa genauso groß ist wie die, die sonst während des ...
Projektleiterin Christina Stahl erklärt, dass die Bühne auf dem Rathausplatz etwa genauso groß ist wie die, die sonst während des Festivals auf dem Hohentwiel steht. | Bild: Sabrina Morenz

Mit Blick auf die bisher wechselhafte Wettervorhersage ergänzt die Projektleiterin: „Und wenn es regnet, gibt es hier keinen Matsch.“ Wegen Regens mache sie sich aber keine Sorgen: „Wir sind auf alles gefasst und gut vorbereitet.“

Es gab allerdings auch Kritik an der Verlegung auf den Rathausplatz. „Einige Besucher hätten sich das Burgambiente gewünscht“, gibt Stahl zu. So wollte beispielsweise ein Mann aus Singen sein Ticket beim Veranstalter zurückgeben, weil ihm die Atmosphäre auf dem Berg wichtiger sei als die Musik. Das war jedoch nicht möglich. Insgesamt seien bei Kokon aber nur wenige Beschwerden eingegangen, so Stahl.

Aufbau läuft nach Plan

Bis zum Festivalauftakt am Mittwoch sollte alles bereit sein. „Wir liegen sehr gut im Zeitplan“, sagt Stahl. Der Abbau soll dann innerhalb von zwei Tagen über die Bühne gehen. „In der Nacht von Samstag auf Sonntag bauen wir schon mal die Technik ab.“ Von Sonntag bis Montag werde dann der Rest abgebaut, sodass bis Montagabend wieder alles beim Alten ist.

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