Es geht jetzt mit schnellen Schritten voran: Der Gemeinderat von Bodman-Ludwigshafen hat die grobe Planung für das Multifunktionsgebäude am Weilerkapellen-Parkplatz in Bodman abgesegnet. Die Umgestaltung der Weilerkapellen-Kreuzung neben dem Parkplatz läuft bereits. Kommende Woche geht es in der Sitzung am Dienstag, 15. Dezember, um die Details.
Außerdem ist klar: Der Bau des Penny-Markts auf dem bald wegfallenden Auffangparkplatz am Ortseingang steht unmittelbar bevor. „Der Kaufpreis ist überwiesen und die Baugenehmigung liegt vor“, sagte Bürgermeister Matthias Weckbach in der Sitzung.

Es steht aber noch kein genaues Datum für den Baustart fest. Das hänge von der Verfügbarkeit der Baufirmen ab, so Weckbach. Der Discounter werde vermutlich im zweiten Quartal 2021 stehen und eröffnen, erklärte er weiter.
Nun sei es wichtig, das Multifunktionsgebäude voranzutreiben, sagte Weckbach. Für den Neubau wird das Wellendesign-Dach des abgebauten Toilettengebäudes vom Auffangparkplatz wiederverwendet. Das Gebäude soll neben Toiletten auch eine SB-Touristinformation enthalten (siehe Kasten). Es sei auch eine Verleihstation für Fahrräder wie am Bahnhof in Ludwigshafen geplant. „Wir sind gerade am Ausarbeiten“, sagte Weckbach, der ankündigte, dass es in der Sitzung in der kommende Woche um das Raumkonzept und die Verkehrskonzeption gehen werde.
Fokus auf die Verkehrsplanung
Es werde auch mit Hochdruck am Konzept der selbstfahrenden Busse gearbeitet, die in naher Zukunft in Bodman verkehren sollen. Das Ziel über allem fasste Weckbach so zusammen: „Es soll mehr Qualität im Ort und eine Entlastung von den Belastungen des Fremdenverkehrs geben.“ Der Zuschussantrag für Landesmittel läuft. In der Sitzungsvorlage war es auch so formuliert: „Das Multifunktionsgebäude soll einen städtebaulichen Auftakt bilden und ist Kernbestandteil der künftigen Mobilitätsplanung.“
Architekt Siegfried Miller, der bereits Erfahrung mit dem Multifunktionsgebäude in Ludwigshafen hat, stellte das Konzept für das Gebäude vor, das am Rand des Parkplatzes zur Weilerkapellen-Kreuzung hin entstehen wird. Er erläuterte, dass es ein Problem mit der Steigung auf dem Areal gebe, dass es eine Änderung der Zufahrt zum Parkplatz geben werde und der Bereich der Bushaltestelle entzerrt werden solle. Die Haltestelle wird künftig direkt am Multifunktionsgebäude sein. Der überdachte Wartebereich sei gleichzeitig auch der Bereich der Tourismusinformation. Miller betonte außerdem, dass alles barrierefrei sein werde.
Lob für das Gebäude-Konzept
Michael Koch (CDU) fand die Planung sehr gelungen. „Die Zufahrtssituation ist so besser, weil es sich entzerrt“, sagte er und erkundigte sich noch nach einer Teilfläche in Richtung Obsthof. Weckbach erklärte, dass dort eventuell Fertiggaragen für die Verleihstation entstehen könnten. Es liefen gerade Gespräche dazu.
Petra Haberstroh (Freie Wähler) regte das Modell an, das nach einer Registrierung erlaubte, ein Rad zu leihen und im Ort stehen zu lassen, so dass es sich jemand anders nehmen könne. Weckbach verwies aber darauf, dass das Probleme geben könnte und kommende Woche ein Konzept vorgestellt werde, bei dem die Räder zur Station zurückgebracht werden müssten.
Auch Alessandro Ribaudo (CDU) gefiel die Planung. Er regte an, beim Thema Verleihstation Rücksprache zu halten, wie die Erfahrungen in Ludwigshafen sind, um davon zu profitieren.
Weitere Ideen für das Multifunktionsgebäude
Von Christoph Leiz (Grüne) kam eine Frage zur Anzahl der Behindertenparkplätze. Eine Erweiterung der sechs Plätze sei möglich, aber es blieben auch die Behindertenparkplätze im Ort erhalten, so Weckbach. Außerdem schlug Leiz vor, einen Defibrillator am Multifunktionsgebäude anzubringen. „Das ist eine gute Idee. Das könnten wir vielleicht mit einem Verbandskasten ergänzen“, sagte Weckbach.
Sandra Domogalla, Leiterin der Touristinformation, sprach schließlich noch die Idee für Motorradfahrer-Umkleidekabinen an, um so einen Anreiz zu bieten, dass diese dort parken. So etwas werde in anderen Orten gut angenommen, sagte sie. Die Räte beschlossen am Ende einstimmig die weitere Ausarbeitung des Konzepts und einen baldigen Bauantrag.