Der Kunsthandwerkermarkt auf dem Zollhausgelände bewies sich ein weiteres Mal als Magnet für viele Besucher aus nah und fern. „Ich bin zwar kein Fan von Kunsthandwerk“, erklärte Susanne Sontheimer, Besucherin aus Remshalden bei Stuttgart, „aber was hier geboten wird, begeistert auch mich.“ Die von weit angereiste Besucherin betonte besonders die günstigen Preise der verschiedenen Aussteller.

Solche Aussagen hörten natürlich die Organisatoren der Ausstellung, Veronika Jäger und Jürgen Mayer, sehr gern. Dieses Duo hat vor 18 Jahren die Ausstellung aus der Taufe gehoben. Damals noch unter dem etwas kürzeren Namen Augenweide.

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Anzahl der Aussteller musste begrenzt werden

„Wir haben dieses Jahr die Anzahl der Aussteller auf 80 begrenzt“, erklärt Mayer, da dies eine optimale Betreuung der Aussteller erlaube. Eine Sache, die ihm und Jäger sehr wichtig zu sein scheint. Und das spürt auch der Besucher, der die herausragende Atmosphäre und die gute Stimmung förmlich spüren kann.

Bestens gelaunt begrüßt Bürgermeister Christoph Stolz (weißes Hemd) die Aussteller. von links Veronika Jäger, Sandra Domogalla und ...
Bestens gelaunt begrüßt Bürgermeister Christoph Stolz (weißes Hemd) die Aussteller. von links Veronika Jäger, Sandra Domogalla und Jürgen Mayer vom Orga-Team. | Bild: Reinhold Buhl

Für die gute Stimmung sorgte dieses Jahr, nach mehrjähriger Pause, das deutsch-amerikanische Duo, bestehend aus Steffi Bartel aus Ulm und Mark White aus Austin, USA. Sie spielten auf ihrem Chapman Stick, einem zwölfseitigen gitarrenähnlichem Instrument, Eigenkompositionen und Coversongs und begeisterten die vielen Zuhörer an ihrem Stand.

Den ein oder anderen Besucher hörte man bekannte Stücke wie „Morning has broken“ von Cat Stevens oder „House of the rising sun“ von den Animals mitsummen oder gar textsicher mitsingen. Das junge Musikpaar hat sich in Australien kennen und lieben gelernt, erklärte Steffi Barthel, die von ihrem amerikanischen Freund das Spielen dieses fast exotisch-anmutenden Instruments beigebracht bekam. „Heute sind wir zusammen in ganz Europa musikalisch unterwegs, um die Leute mit unseren Klängen zu begeistern.“ Sie hob besonders die einmalige Stimmung so nah am See hervor.

Mark White und Steffi Bartel verzaubern das Publikum mit Liedern auf dem Chapman Stick.
Mark White und Steffi Bartel verzaubern das Publikum mit Liedern auf dem Chapman Stick. | Bild: Reinhold Buhl

Ein Höhepunkt im Terminkalender der Doppelgemeinde

Auch Bürgermeister Christoph Stolz sprach in seiner Begrüßungsrede an die Ausstellerinnen und Aussteller von einer tollen Veranstaltung, die einen Höhepunkt im Terminkalender der Doppelgemeinde darstelle. „Ich fasse mich sehr kurz“, sagte Stolz schmunzelnd, denn in seinem ersten Jahr als Bürgermeister von Bodman-Ludwigshafen habe er gelernt, dass einem als Redner pro Dienstjahr eine Minute Redezeit zustehe. Und die war natürlich gleich vorbei, worauf ein anwesendes siebenjähriges Mädchen aus Hamburg zu seiner Oma sagte: „Oma, war das alles?“

Es braucht viele Helfer

Natürlich sind bei so einer großen Veranstaltung viele mitarbeitende Hände gefragt. So wurden auch Dankesworte an Sandra Domogalla, Kultur und Tourismus-Leiterin von Bodman-Ludwigshafen sowie an deren Stellvertreterin Vanessa Stemmer gerichtet, bevor der Bürgermeister zusammen mit den Ausstellern auf ein gutes Gelingen das Glas hob. Als Besucher spürte man förmlich das gute Miteinander unter den organisierenden Akteuren, was auch Mit-Organisator Jürgen Mayer mit seinem Satz unterstrich: „Hier in dieser Gemeinde ist man wertgeschätzt und fühlt sich willkommen.“

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Herzlich willkommen geheißen wurden auch mehrere Erstaussteller, die meist über Mund-zu-Mund-Propaganda von diesem einmaligen Markt am Seeende gehört und sich daraufhin für einen Stand beworben haben. Dazu gehörte zum Beispiel das Ehepaar Carolin und Stefan Weigelt aus Schwäbisch-Gmünd, die an ihrem Stand direkt an der Promenade sogenannte Balance-Boards anboten.

Die Balance ist wichtig

„Wir haben mit diesen Brettern ein gewisses Alleinstellungsmerkmal,“ erklärte Stefan Weigelt, der die etwas wackelig anmutenden Bretter seit 2022 in seiner Werkstatt herstellt. Laut seiner Frau Carolin kann man die Balance-Technik zwar selbst erlernen, jedoch biete sie in Gmünd auch Kurse für Anfänger an. Auch dieses Ausstellerpaar betonte die offene und fröhliche Art wie man hier in Ludwigshafen aufgenommen werde.

Carolin Weigelt aus Schwäbisch-Gmünd unterweist eine junge Kundin in der Kunst des Balance Boards.
Carolin Weigelt aus Schwäbisch-Gmünd unterweist eine junge Kundin in der Kunst des Balance Boards. | Bild: Reinhold Buhl

Auch der Aussteller Barleben-Handspielpuppen aus Freiburg war zum ersten Mal in Ludwigshafen. „Mein Chef hat mich gefragt, ob ich Lust hätte, auf einem Markt am Bodensee mitzuarbeiten,“ erzählt eine Mitarbeiterin am Stand. Natürlich hatte sie das und so führte sie am Wochenende unzähligen begeisterten Standbesuchern ihre Handspiel-Tierfiguren vor. „Wir fertigen unsere Tierfiguren aus edlen Stoffen und in robuster Verarbeitung. Durch die ausgefeilte Klappmaultechnik eignen sich unsere Tierfiguren besonders für Kindergärten und Schulen“, pries sie ihre Produkte an. Allerdings hatten an ihrem Stand auch viele Erwachsene viel Spaß mit den kleinen Mohairstoff-Tierchen.

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Für Besucher und Aussteller war dies eine äußerst erfolgreiche Veranstaltung, die in diesem Jahr auch wettermäßig passte. Die Organisatoren hatten immer noch die Wetterkapriolen des letzten Jahres im Hinterkopf, als der zweite Tag wegen drohenden Unwetters ganz abgesagt werden musste.