Weniger Sommerferien, mehr Nebensaison und mehr Kurzzeit-Urlauber: Sandra Domogalla, Leiterin Tourismus, Kultur und Marketing, stellte im Touristikausschuss die Tourismus-Bilanz von Bodman-Ludwigshafen vor. Dabei zeigten sich einige Verlagerungen und es gibt Neuerungen.

Sandra Domogalla berichtete von 152.975 Übernachtungen im Jahr 2023. „Das ist noch nicht ganz das Niveau von vor Corona“, erklärte sie. Inzwischen gebe es auch Verlagerungen, denn die Sommerferien seien nicht mehr so stark gefragt wie früher. Nun kämen mehr Leute im Frühling oder Herbst, das sei auch in anderen Gemeinden so. Die Gemeinde beobachte auch mehr Kurzurlauber in der Gemeinde.

Bodman-Ludwigshafen hat 175 Ferienwohnungen von 120 Vermietern, elf Hotels und sechs Gästehäuser. Dabei gebe es einen steigen Wechsel bei den Ferienwohnungsvermietern, so Sandra Domogalla. Manche seien weggefallen, dafür neue gekommen.

Ludwigshafen im Dezember 2022
Ludwigshafen im Dezember 2022 | Bild: Gerhard Plessing

Ohne Tourismus wäre der Ort nur halb so schön

Die Gemeindeverwaltung und Gastgeber sind gespannt, wie der Zulauf an Übernachtungsgästen in diesem Jahr aussehen wird. Im Ausschuss wurde auch besonders hervorgehoben, wie unschätzbar wichtig die Arbeit der Touristikfördervereine in beiden Ortsteilen sei. Im Gegensatz zu früher haben es die Touristikfördervereine aber nicht mehr so einfach. Armin Belz vom Touristikförderverein Bodman startete eine Art Appell zum Mitmachen, denn „die Truppe“ sei im Lauf der Jahre schmal geworden. „Wir möchten mehr leisten und suchen deshalb Unterstützung und frische Ideen“, sagte er. „Wir freuen uns über jeden Mitstreiter.“

Oliver Thum vom Touristikförderverein Ludwigshafen erklärte, der Verein sei einer der ältesten im Ort. „Wir sorgen dafür, dass wir Touristen etwas bieten können“, sagte er über die Vereinsarbeit und nannte Feste und Führungen als Beispiele. Außerdem betonte er im Hinblick auf Maßnahmen, die dem Ortsbild zugute kamen: „Ohne Tourismus wäre Bodman-Ludwigshafen nur halb so schön.“ Der Verein sei leicht gewachsen, aber habe auch zu kämpfen, um Veranstaltungen personell stemmen zu können. Es gebe viele passive Mitglieder, die mit ihrem Mitgliedsbeitrag helfen würden.

Das könnte Sie auch interessieren

Bürgermeister Christoph Stolz bedankte sich für das ehrenamtliche Engagement der Vereine sowie der Gruppe Waldeslust, die sich um Wanderwege kümmert. „Wir können stolz sein, dass wir so eine gastfreundliche Gemeinde sind und für unsere Gäste immer besser werden.“ CDU-Gemeinderat Dietmar Specht schloss sich an und sprach den Ehrenamtlichen ein Kompliment für ihre Leistungen aus.

Schiffsfahrten, Führungen und mehr

Zu anstehenden Veranstaltungen konnte Sandra Domogalla so einiges für das laufende Jahr nennen. Die Schiffsfahrten haben schon wieder begonnen. In den kommenden Monaten seien 32 Gästebegrüßungsfahrten an Abenden geplant. 18 davon seien gemeinsam für Bodman und Ludwigshafen, 14 Termine seien separat für die Ortsteile.

Bei den Führungen gibt es nicht nur die bekannten Lenk-Führungen zu Kunstwerken von Peter Lenk, sondern auch historische Spaziergänge und ganz neu das Format „Kaffee und Kunst“. Das soll zu Kunstschauplätzen im Ort führen. Die Clean-Up-Days am Bodensee, an denen Müll am Ufer eingesammelt werde, gehen vom 17. bis 23. Juni nun in das dritte Jahr. „Das ist eine tolle Sache, weil es am kompletten See ist.“

Das könnte Sie auch interessieren

Neben Veranstaltungen wie dem Hafenfest Ende Juni hob Domogalla zum Beispiel das Genusswandeln zwischen Sipplingen und Ludwigshafen am 13. Oktober hervor. „Das wollen wir eventuell auf Bodman ausweiten“, sagte sie. Was noch nicht ganz feststeht, ist das Sommerferienprogramm. Die Erstellung läuft und Anbieter von Programmpunkten können sich bei der Tourist-Information melden.

Neues bei den Wanderwegen

Zum Thema Wandern erklärte Vanessa Stemmer, dass der Seegang im Mai vom Deutschen Wanderinstitut nachzertifiziert werden soll. Daher sei das Team der Touristinformation momentan dabei, mit dem Bauhof die Wege abzugehen und zu schauen, wo nachgebessert werden muss. „Wir wollen die bestmögliche Punktzahl erreichen“, sagte Stemmer.

Helfer tragen ein Baumstück als Einfassung an eine Treppe. Von links: Dieter Wingbermühle, Günter Weiß und Klaus Lindenmayer.
Helfer tragen ein Baumstück als Einfassung an eine Treppe. Von links: Dieter Wingbermühle, Günter Weiß und Klaus Lindenmayer. | Bild: Löffler, Ramona

Sandra Domogalla wies zudem auf die neuen Beschilderungen und Nummerierungen der Wanderwege hin, bei der die ehrenamtliche Gruppe Waldeslust sehr aktiv ist. Sie berichtete auch von einer neuen Route am Überlinger See, die den Namen Palafitte erhalten soll. Das ist der französische Name für Pfahlbauten und alle Fundstellen sollen eingebunden werden, also auch die vor den Ufern von Bodman und Ludwigshafen.

Zur Besucherlenkung beim Verkehr erklärte Domogalla die Absicht, klar auszuschildern, wo der Wohnmobilstellplatz in Bodman ist. Außerdem soll das Ein-Euro-Ticket für den Nahverkehr zwischen beiden Ortsteilen bekannter gemacht werden. Gleiches gelte für die Park-Tagestickets.

Das könnte Sie auch interessieren

Was die Schiffssaison 2024 bringt

Vladimir Deinis, Inhaber von Schifffahrt Deinis, erklärte schließlich, was dieses Jahr bei der MS Großherzog Ludwig geplant ist. Die Nebensaison laufe bis Pfingsten und dann starte die Hauptsaison. Im Fahrplan gebe es keine großen Änderungen im Vergleich zum Vorjahr. Die Anpassung im vergangenen Jahr auf zwei Kurse pro Tag habe sich bewährt. „Das war die richtige Strategie für uns“, sagte er und erwähnte in diesem Zusammenhang auch die hohen Kraftstoffkosten. Er versicherte: „Wir sind bereit, die Fahrtenanzahl zur erhöhen, wenn das nachgefragt wird.

Kapitän Vladimir Deinis am Steuer der MS Großherzog Ludwig.
Kapitän Vladimir Deinis am Steuer der MS Großherzog Ludwig. | Bild: Löffler, Ramona

Deinis betonte die neue Möglichkeit seit dem vergangenen Jahr: Auf dem Schiff sind Trauungen möglich. Außerdem finden verschiedene Veranstaltungsfahrten statt. Eine ist dabei traditionell besonders gefragt: Die Fahrt zum Seenachtsfest in Konstanz sei bereits fast ausgebucht.