Wie sieht eigentlich der Steg aus, der in der Marienschlucht geplant ist? Obwohl schon in vielen Sitzungen, über die der SÜDKURIER berichtet hat, das Konzept vorgestellt und beschlossen wurde, gab es erst jüngst detaillierte Entwürfe. Matthias Weckbach, Bürgermeister von Bodman-Ludwigshafen erklärt auf Nachfrage die Details und die Konstruktion des Stegs, der in zehn Metern Höhe über dem Fuß der Schlucht geplant ist, während die alten Treppen direkt über dem Bach verliefen.
Der folgende Querschnitt zeigt, wie der neue Steg von oben nach unten durch die Marienschlucht verlaufen soll. Der Steg wird überall in rund zehn Metern Höhe am Fels angebracht. Das ist ein Unterschied zu früher, als die Treppen direkt über dem Bach verliefen.
Treppenturm überbrückt Höhendifferenz
Heute trifft Zukunft: Wo momentan ein freier Platz vor der Felswand zwischen Schiffsanleger und dem Eingang zur Schlucht ist, entsteht der Abstieg vom Steg mit einem Treppenturm. Am Turm wird auf die Schutzhütte entstehen. Der Treppenturm soll die Höhendifferenz vom Steg zum Boden überbrücken.


Ausblick auf das Schiff bei der Anfahrt
Man könne auf der Aussichtsplattform am Treppenturm das Schiff bei der Anfahrt sehen, so Weckbach. Da der Steg einer Klapperschlange ähnle, sei die Plattform wie der Kopf. „Die Klapper ist eine kleine Austrittsstelle im Bereich der Erich-Pohl-Kanzel, also dem natürlichen Höhenplateau“, ergänzt er. Diese Kanzel liegt weiter oben in der Schlucht.
Der neue Steg wird laut den Entwürfen mit Abstand und einer speziellen Konstruktion an der Felswand befestigt. Im Schnitt sichtbar ist die Steganlage, die laut Weckbach etwa 1,50 Meter breit ist und zwei Meter von der Felswand entfernt sein werde. Falls sich doch mal kleine Materialmengen lösen, fallen diese zwischen Felswand und Steganlage durch.
Steg wirkt freischwebend
Bei der Stegkonstruktion würden verschraubte Rohre verwendet. „Damit lässt sich später auch ohne großen Aufwand der Unterhalt darstellen, zum Beispiel durch den Austausch von einzelnen Rohren“, so Weckbach.
Die Lauffläche des Stegs wird eine Art Streckblech sein damit Regen und Schnee durchfällt, schildert er. Der Steg werde von einer Ankerplatte, zwei Stahlrohren auf Druck und einem seitlichen Zuganker gehalten. Diese seien so konstruiert, dass ein freischwebender Eindruck der Anlage entstehe.
Das Geländer des gesamten Stegs ist laut Weckbach voraussichtlich 1,50 Meter hoch und wird mit einem speziellen dynamisch verformbaren Zaungewebe gefüllt, so dass die Bewegungsenergie um Beispiel von einem Felsbrocken möglichst durch das Zaungewebe gebremst würde.