Schule und Gemeinderat zogen die Reißleine: Nach vielen Fällen von Vadalismus entschieden sie sich für Überwachungskameras auf dem Eigeltinger Schulgelände, die in der unterrichtsfreien Zeit eingeschaltet sind. Nach dem Beginn der Videoüberwachung zieht Schulleiter Michael Wernersbach ein positives erstes Zwischenfazit: "Die Pfingstferien waren die ersten mit Videoüberwachung und es kam zu keinerlei Vandalismus. Das ist sehr erfreulich."
Gelände wird außerhalb der Schulzeit gern genutzt
Seit einigen Wochen ist die vom Gemeinderat beschlossene Videoüberwachung am Schulgelände montiert. Mit Krebsbachhalle, Fußballkleinfeld und der neuen Spielgerätelandschaft wird das Außengelände auch außerhalb der Unterrichtszeiten genutzt.
Kameras außerhalb der Unterrichtszeit in Betrieb
Bürgermeister Alois Fritschi fasst zusammen: "Es wurden Nachtsichtkameras angebracht, die am Wochenende und außerhalb der Unterrichtszeiten dauerhaft laufen." Dafür investierte die Gemeinde rund 19 000 Euro, erklärt Hauptamtsleiter Walter Braun. "Die Videoüberwachung findet nur außerhalb der Schulzeiten statt, also gibt es keine Aufnahme von Schülern während der Unterrichtszeit", betont Schulleiter Wernersbach.
Schule und Gemeinderat hielten diese Überwachung für nötig, da es schon jahrelang abends und am Wochenende immer wieder zu Sachbeschädigungen kam. Die Summe der Schäden in den vergangenen fünf Jahren liege im fünfstelligen Bereich, erklärt die Schulleitung.
Sportler verletzten sich an Glasscherben
Außerhalb der Unterrichtszeiten trafen sich hier meist Jugendliche und zerstörten mutwillig Schuleigentum oder hinterließen Unrat. Hierzu gehörten auch Glasscherben, die nicht nur im Sand des Leichtathletikbereichs immer wieder für Verletzungen führten. In der Anfangszeit wurden auch grundlos die Netze des Fußball-Kleinfeld zerschnitten. Darum initiierte die Schulgemeinschaft Eigeltingen eine Änderung. Nicht zuletzt um die Neugestaltung des Schulhofs zu schützen.
Jugendliche aus umliegenden Gemeinden fielen auf
"Elternbeirat und Kollegium haben der vom Gemeinderat und der Verwaltung angedachten Umsetzung vorbehaltlos zugestimmt", sagt der Schulleiter. Die Eltern hätten bedauert, dass ihre Kinder am Wochenende und in der Ferienzeit nicht mehr in Ruhe spielen konnten. Jugendliche aus umliegenden Gemeinden hätten auf dem Schulgelände andere Kinder bedroht, seien teilweise gewalttätig geworden oder verübten massive Sachbeschädigungen.
Eltern und Lehrer unterstützen die Maßnahme
"Wir stehen voll hinter der Videoüberwachung", erklärt Nicole Zufahl, die Elternbeiratsvorsitzende. Denn nun könnten die Schüler die Möglichkeiten des Schulgeländes wieder voll nutzen. Immerhin habe die ganze Schulgemeinschaft auch Zeit und Arbeit investiert, um das Gelände zu gestalten.
Datenschutzrechtlich gebe es keine Hinderungsgründe, so Fritschi. Das sei mit dem Gemeindetag abgeklärt. Zukünftig ist zudem der Hinweis "Videoüberwachung" angebracht. Schulgemeinschaft und Verwaltung erhoffen sich eine abschreckende Wirkung und eine schnellere Aufklärung bei Fällen von Gewalt und Vandalismus.
Beliebtes Gelände
Außerhalb der Schulzeiten können die Angebote des Schulgeländes mit Berechtigungsausweis genutzt werden, den man im Schulsekretariat bekommt. Dazu gehören unter anderem das Fußball-Kleinspielfeld, das auch Fußballvereine gerne nutzen, und die Tischtennisplatten. Gerne verweilen Kinder und Jugendliche auch auf den Sitzgelegenheiten unter den Bäumen. Neu hinzugekommen sind Spielgeräte und Klettermöglichkeiten, die in einem gemeinsamen Projekt vom ehemaligen Rektor Werner Leber, vom Schulförderverein, Unternehmern sowie Schüler und Lehrern entstanden.