Wie wäre es, einen lila Euro-Schein mit Hans Kuony, der Marienschlucht oder von Schloss Langenstein haben zu können? Vielleicht auch mit dem Motiv von Schloss Hohenfels oder der Lochmühle? Seit einigen Jahren gibt es die 0-Euro-Souvenirscheine für Besucher und Einheimische bundesweit in vielen Orten oder bei Ausflugszielen: Ganz nahe auf der Insel Mainau und auf dem Affenberg, zum Beispiel. Diese Scheine gibt es für 2 Euro an einem Automaten. Auf der Mainau kann man sogar zusätzlich kleine Souvenirmünzen mit Mainau-Motiv aus einem normalen Geldstück umprägen.
Für die Bodenseeregion allgemein existieren auch Motiv-Scheine. Eins davon ist eine Bodenseekarte, ein anderes eine Collage aus bekannten Zielen und Statuen wie der Imperia in Konstanz und einem Zeppelin aus Friedrichhafen. Im Raum Stockach gibt es bisher noch für keinen Ort und kein Ausflugsziel solche Sammelscheine. Aber warum eigentlich? Oder ist vielleicht schon etwas in Planung?

Stockach hat eine Reihe von Souvenirs
Bisher gebe es in Stockach keine Überlegungen, erklärt Kulturamtsleiterin Corinna Bruggaier auf SÜDKURIER-Nachfrage. „Für 2 Euro würden wir unseren Besuchern gern etwas als Erinnerung an Stockach mitgeben können, was sie mit mehr als einem Motiv an uns dann erinnert. Bisher hatten wir auch noch keine Nachfrage zu diesen Scheinen.“

Das Anliegen sei, Stockach zu zeigen. Es gebe in der Touristinformation im Alten Forstamt für 1 Euro, 5 Euro oder etwas mehr Dinge zu kaufen, die für die Menschen einen höheren Mehrwert hätten als diese Scheine. Corinna Bruggaier zählt als Beispiele die Stockacher Blumensamen, Schlüsselanhänger und Brettchen auf. Zudem gebe es den von Karl Rudigier gezeichneten Adventskalender, ein Memory zur Stadt und mehr. Das Sortiment werde sicherlich in den kommenden Jahren erweitert, ergänzt sie.
Seegemeinde setzt auf andere Dinge
Am See ist es ähnlich: „Ich kenne die Scheine, aber das ist bei uns nicht geplant“, sagt Sandra Domogalla, Leiterin des Amts für Tourismus, Kultur und Marketing (TKM) von Bodman Ludwigshafen. „Wir möchten uns auf nachhaltige, regionale, hochwertige Souvenirs beschränken.“
Die Gemeinde bietet in ihren Touristinformationen in beiden Ortsteilen eine Reihe von Dingen wie T-Shirts oder auch Bücher zum Ort und der Ortsgeschichte an. Auch allgemeine Bodensee-Andenken sind dabei.
Landgemeinden sehen keinen Anlass
In Mühlingen gibt es ebenfalls keine Pläne für Souvenir-Scheine. Bürgermeister Thorsten Scigliano sagt: „Dafür sind wir nicht touristisch genug ausgerichtet und frequentiert, dass dort eine brauchbare Nachfrage bestehen würde.“ Allerdings würden ihm direkt zwei Motive einfallen: die Schwackenreuter Seen und Schloss Mühlingen.
In Hohenfels ist es ähnlich. „Wir haben, da wir auch keine typische Tourismus-Gemeinde sind, wenig Berührungspunkte mit diesen Dingen“, so Bürgermeister Florian Zindeler.
Stefan Keil, Bürgermeister von Orsingen-Nenzingen, sagt, bisher habe es keine Überlegungen für solche Scheine gegeben. Sowas brauche auch einen touristischen Magnet und die entsprechende Besucherfrequenz für einen Souvenirautomaten.