Susanne Reske fühlte sich als Zugezogene aus Nordrhein-Westfalen in Honstetten sofort wohl. Freundlich begrüßt sie Besucherinnen an der Tür ihres roten Holzhauses, von drinnen duftet es nach Tee und Apfeldünnele. Mit ihrem Mann suchte sie nach Jahren der Fernbeziehung nach einem gemeinsamen Lebensmittelpunkt – und der sollte in der Bodenseeregion sein.
Inzwischen sind sie in Honstetten angekommen: „Ich freue mich auf eine Ausstellung in meiner Heimatgemeinde“, sagt sie dementsprechend über ihre Ausstellung, die ab Freitag, 3. März, im Pfarrhaus zu sehen sein wird.
Vor allem der Kontakt zu den Honstetterinnen sei ihr leicht gefallen und das Interesse an ihrer Kunst sei groß gewesen. Da passt das Motto „Gegen den Strom – Lebenslinien außergewöhnlicher Frauen“: Außergewöhnliche oder starke Frauen, das müssten nicht die bekannten Frauen sein. Starke Frauen, seien diejenigen, die viel erleiden müssen und trotzdem den Lebensmut nicht verlieren. Das weiß die Künstlerin aus ihrer Zeit in einer Mutter-Kind-Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtung, in der sie Gruppen kunstpädagogisch begleitete.
Kunstpreise in den USA gewonnen
Susanne Reske selbst ist auch eine starke Frau – und eine international ausgezeichnete Künstlerin. Im vergangenen Jahr erhielt sie den „Honourable Mention Prize“ des internationalen Kunstpreises Palm Art Award und in diesem Jahr den Merit Award der Grey Cube Gallery in Florida. Zudem werden ihre Bilder, die man in Honstetten bestaunen kann, in diesem Jahr in einer Galerie in London präsentiert. „Diese Auszeichnungen sind für mich eine tolle Belohnung meiner jahrelangen Bemühungen“, erklärt die Künstlerin.
Malerei sei für sie der Versuch, etwas Neues zu schaffen, und ein Medium, das Menschen miteinander in Kommunikation treten lassen könne. Das entstandene Bild stehe nach Vollendung den Wahrnehmungen der Betrachter völlig frei zur Verfügung – diese müssten nicht deckungsgleich mit ihrer Botschaft als Künstlerin sein.
Kunst und Kirche finden bei Ausstellung im Pfarrhaus zusammen
Eine der Frauen, die im katholischen Gemeindeteam Honstetten ehrenamtlich wirken, ist Birgit Schwanz. Sie ist nicht nur von den Bildern Susanne Reskes begeistert, sie freut sich auch, dass die Kirche beziehungsweise das Pfarrhaus, wo die Ausstellung sein wird, und Kunst zusammenfinden: „Wir möchten uns gerne für die Zukunft der Kirche im Ort mit diesem Projekt auch im Rahmen „lebendige Kirche 2030“ ehrenamtlich engagieren“, erklärt Birgit Schwanz.
Kirche und Kunst, das passt auch für Susanne Reske gut zusammen. Als sie mit Gabi Braun, die mit Andi Herz für das Honstetter Gemeindeteam im Pfarrgemeinderat tätig ist, die Bilder am Wochenende vor der Vernissage im Pfarrhaus arrangierte, habe ihr besonders gefallen, wie sich ihre Kunst im alltäglichen Leben im Pfarrhaus integriere.
Was wird in der Ausstellung zu sehen sein?
Unter den ausgestellten Porträts sind beispielsweise Bilder von Frida Kahlo, Elly Beinhorn und Evita Perón. Susanne Reske beschäftigte sich im Vorfeld intensiv mit den Menschen, die sie porträtierte, las zum Beispiel deren Biografien. In ihren farbenfrohen Porträts sind auch Texte oder Schlagzeilen zu finden, die sowohl ihre Quintessenz zum Gemalten wiedergeben, als auch ökologische oder sozialkritische Impulse zum Ausdruck bringen sollen. Auch recken sich ihre Bilder dem Betrachter entgegen, da Reske mit Textur arbeitet.
Zum Auftakt am Freitag, 3. März, wird Reske zu Beginn der Vernissage um 19.30 Uhr eine Einführung in ihre Werke geben.