Uneinigkeit herrscht im Gemeinderat Hohenfels darüber, wie weiterhin mit der renovierungsbedürftigen katholischen Filialkapelle St. Eligius im Ortsteil Kalkofen verfahren werden soll. Das wurde in der jüngsten Ratssitzung deutlich, nachdem die Gemeindeverwaltung dem Gremium eine Aufstellung der vom Überlinger Architekturbüro Wagner angedachten Arbeiten und damit verbundenen Kosten vorgestellt hatte.

Ingenieurin Corinna Wagner war im Sommer 2022 vom Gremium damit beauftragt worden, vor allem die Kosten für die Überarbeitung des Glockenstuhls inklusive substanzerhaltender Optimierungsmaßnahmen zu ermitteln. Sie empfahl nun den Einbau einer festinstallierten Leiter von der Dachebene in den Glockenstuhl, die Unterfangung des Dachreiters mit einer Stahlkonstruktion und das Anpassen der Elektroinstallation.

Rund 20.000 Euro für die kleine alte Kirche

Die kompakte Kostenaufstellung von Corinna Wagner beinhaltet 11.294 Euro für Baukosten ohne Gerüst, also für Glockenstuhl und Läutwerk, sowie Ausbaukonstruktion, 1166 Euro für technische Anlagen und 10.458 Euro für Baunebenkosten, also für Architekt, Statik und allgemeine Nebenkosten. Die Erzdiözese Freiburg hatte nach einer Glockeninspektion im Jahr 2021 die politische Gemeinde Hohenfels gebeten, sich der notwendigen Maßnahmen anzunehmen.

Das könnte Sie auch interessieren

Lieber gleich alles machen?

Zwar gebe es in der Sache keine Eile, denn schließlich habe die katholische Seelsorgeeinheit sie wissen lassen, dass sie auch ohne Glocken leben könnten, so Bürgermeister Florian Zindeler. Es stelle sich jedoch aufgrund der substanzerhaltenden Maßnahmen sowie der zukünftigen Investitionen die Frage, ob das verhältnismäßig kleine und klar abgrenzbare Projekt nicht doch bereits im Jahr 2023 umgesetzt werden solle.

Renovierungsmaßnahmen an der Filialkapelle St. Eligius im Hohenfelser Ortsteil Kalkofen sind vielleicht notwendig, aber nicht unbedingt ...
Renovierungsmaßnahmen an der Filialkapelle St. Eligius im Hohenfelser Ortsteil Kalkofen sind vielleicht notwendig, aber nicht unbedingt erwünscht und werden kritisch beäugt. (Archivbild) | Bild: Constanze Wyneken

Schließlich seien im Haushaltsplan für das Jahr 2023 bereits Mittel in Höhe von 165.000 Euro für die Kirchturmsanierung an der Pfarrkirche St. Oswald in Mindersdorf und die Filialkapelle St. Eligius in Kalkofen bereitgestellt.

Die Meinungen gehen auseinander

Die Hohenfelser Gemeinderäte gaben daraufhin ganz unterschiedliche Standpunkte wieder. Elmar Freudemann (FUW) war der Meinung, dass man auch einfach nichts unternehmen könne, zumal die Gemeinde nichts davon und die Kirche kein Interesse daran habe.

Karlheinz Lehmann (FUW) sagte daraufhin, dass man dies zwar so sehen könne, aber nicht müsse. Schließlich sei St. Eligius ein historisches Gebäude des Deutschordens, das recht prägnant in der Kalkofener Ortsdurchfahrt gelegen sei. Insofern habe die Gemeinde dafür doch eine gewisse Verantwortung, vor allem für die äußere Instandhaltung. Wenn es um Turmstube und Glocken gehe, müsse man aber wirklich gut überlegen.

Das könnte Sie auch interessieren

Günter Leute (BLH) beleuchtete das kritische Verhältnis zwischen den Kosten für Architekt und Statiker mit 40 bis 50 Prozent und den Restkosten des Projekts.

Die Entscheidung ist vertagt

Schlussendlich einigte sich das Gremium darauf, das Architekturbüro noch einmal zu einer Sitzung vorzuladen, bevor man einen Beschluss bezüglich St. Eligius fälle. Der französische Heilige Eligius (588-666), dem die Filialkapelle in Kalkofen gewidmet ist, zeichnete sich übrigens durch seine grenzen- und selbstlose Barmherzigkeit gegen die Armen aus.