Vor fünf Jahren konstituierte sich der Eigeltinger Gemeinderat als einer der letzten im Landkreis. In seiner ersten Sitzung galt es neun Baugesuche und die Fortführung der Eigenkontrolle beim Abwasser zu entscheiden. Viele Baugesuche folgten und die Fortführung der Eigenkontrolle wird auch den neuen Gemeinderat nach der Wahl beschäftigen. Neu waren die Gemeinderäte Marcel Kähler, Reiner Müller und Manuel Ramsperger, sie treten alle wieder zur Kommunalwahl an.
Damals wurde auch Sven Römer zum neuen Ortsvorsteher in Homberg-Münchhöf gewählt. Dieses Jahr tritt er auch als Gemeinderat an. Spannend wird, wer in den anderen Ortsteilen zum Ortsvorsteher wird, denn Harald Roth (Heudorf), Werner Hirt (Honstetten), Reinhard Schwanz (Reute) und Hans-Jürgen Boldt (Rorgenwies) treten nicht mehr an. Ein Thema wird für den neuen Gemeinderat auch die unechte Teilortswahl sein, denn dies scheint vielen nicht mehr zeitgemäß. Zumal der Gemeinderat um zwei Sitze gewachsen ist.

Herausforderungen für die große Flächengemeinde
Die Entwicklung der Kindergärten und der Schule beschäftigen den Gemeinderat stark. Es gibt Veränderungen, die teilweise von übergeordneten Behörden vorgeschrieben werden und dem demografischen Wandel unterliegen. Die Geburtenraten steigen auch in Eigeltingen, dazu kommen der Zuzug von Geflüchteten und die Ausdehnung der Betreuung.
Der Bedarf steht den finanziellen Möglichkeiten gegenüber. Denn als eine der größten Flächengemeinden des Landkreises und mit sechs Ortsteilen ist der Erhalt und Ausbau der Infrastruktur eine große Aufgabe.

Der Aus- beziehungsweise Anbau ist sowohl bei Kindergarten als auch bei der Schule beschlossen. Neu dazugekommen ist der zweigruppige Waldkindergarten und die kommunale Übernahme des katholischen Kindergartens in Heudorf. Wichtig war auch die Weiterentwicklung der Friedhofssatzung inklusive der Einführung neuer Grabarten wie Baumgräbern und Urnengemeinschaftsgrabanlagen.

Großprojekt interkommunales Glasfasernetz
Bürgermeister Alois Fritschi, der sich in seiner dritten Amtszeit befindet, bedauert, dass vieles, was Verwaltung und Gemeinderat für die Bürger tun, unter der Erde vergraben liegt. So ging der Gemeinderat den Ausbau der Wasser- und Abwasserversorgung sowie den Hochwasserschutz an. Diese Aufgaben wird der neue Gemeinderat fortsetzen. Eines der größten Projekte war wohl der Bau des interkommunalen Glasfasernetzes.
Während das Netz bis zum Verteilerkasten abgeschlossen ist, steht der Ausbau bis zu den Gebäuden noch an. Zur Digitalisierung gehört ebenso der Umbau der Verwaltung zu mehr digitalen Vorgängen. Auch hier sind erste Schritte getan, doch die weitere Umsetzung liegt in den Händen der neuen Gemeinderäte. Dazu gehört beispielsweise der Umbau zur ‚Smart Village‚. Auch hier profitiert der Bürger, obwohl es kaum Sichtbares gibt.

Neue Baugebiete
Thema der vergangenen Legislaturperiode war die Erschließung von Bauland in allen Ortsteilen. Schon hier zeigte sich, dass die Verfahren immer komplexer werden und die Flächennutzungspläne nicht mehr dem Bedarf entsprechen.
Während Wohngebiete erschlossen wurden und auch die Nachverdichtung gelang, steht die Erschließung von Gewerbegebieten noch an. Diese seien nötig, um das Gewerbe zu halten und neues anzusiedeln, denn gerade als Flächengemeinde seien die Gewerbesteuereinnahmen für Eigeltingen wichtig, um sich Handlungsspielraum zu erhalten, erklärte Bürgermeister Alois Fritschi.

Dieser freut sich über die gute Zusammenarbeit zwischen kommunalen Mitarbeitern und Gemeinderat, selbst in der schwierigen, prägenden Pandemie-Zeit. Er ist sich sicher, dass dies auch mit dem neuen Gemeinderat gelingen wird und freut sich auch auf neue Gemeinderäte und Ortsvorsteher.
Ständiges Thema ist auch die Unterbringung von Geflüchteten. Um die Quote erfüllen zu können, soll eine Containerunterkunft entstehen.

Themen für den neuen Gemeinderat
Ein Thema auch für das nächste Gremium ist neben der Schule die Feuerwehr Eigeltingen. Diese wird sich laut Feuerwehrbedarfsplan weiterentwickeln. Dazu kommt der Ausbau an Aufgaben, aber auch des Fuhrparks und der Gerätehäuser.
Die Umsetzung des Lärmaktionsplans fällt ebenso in die Entscheidungen des neuen Gemeinderats wie der weitere Ausbau der regenerativen Energien. Eigeltingen hat zwar schon lange einen Solarpark, Hackschnitzelheizungsanlagen und Biogasanlagen. Es sollen aber weitere regenerative Energien gefördert werden, beispielsweise mit einem kommunalen Solarpark bei Reute.
Stiller geworden ist es um den Radweg zwischen Nenzingen und Eigeltingen. Hier bedauerten vor allem Landwirte den Verlust wertvoller Ackerflächen. Auch der Neubau oder die Sanierung des Bauhofs steht zwar seit vielen Jahren auf der Tagesordnung, rutscht aber immer wieder nach hinten.