Ein Sommertag wie aus dem Bilderbuch. Der Himmel ist blau, die Sonne scheint und es soll an die 30 Grad warm werden. Deswegen machen wir uns schon morgens auf zur Lochmühle ins nahegelegene Eigeltingen. Wir, das bin ich, SÜDKURIER-Mitarbeiterin Helene Kerle mit ihrem Mann Alexander und den beiden Kindern Henry und Elise. Wir wohnen in Engen und testen heute aus, was ein Familienausflug in die Lochmühle bietet und was uns das zu viert kostet.
Es ist der Auftakt einer neuen Artikelreihe, bei der wir Ausflugsziele testen im Bereich Singen, Radolfzell und Stockach mit jeweils einem Budget von 100 Euro. Außerdem gibt es ein Ausflugsziel ohne Kosten.
Die Lochmühle am Ortsrand von Eigeltingen ist ein 400 Jahre alter Bauernhof, der zu einem Freizeitpark mit Gastronomie umgebaut wurde. Für die Menschen in der Region ist die Lochmühle seit Jahrzehnten ein beliebtes Ausflugsziel, bei dem gerade für kleine Kinder die Bauernhoftiere im Mittelpunkt stehen. Einen Eintrittspreis gibt es nicht.
In Parkplatznähe haben die Ziegen unter einem Anhänger ein schattiges Plätzchen gefunden und dösen vor sich hin. Gleich am Eingang lockt der erste Spielplatz die Kinder zum Klettern.

In der Lochmühle sind viele Tiere freilaufend unterwegs, so wie auf einem Bauernhof eben. Da kreuzt schon mal ein Grüppchen schnatternder Gänse den Weg. Bei einem kleinen Spaziergang zum historischen Mühlrad staunen wir nicht schlecht. Denn der Weiher direkt daneben ist voller großer Störe, die fast bis ans Ufer heranschwimmen.

Nur einen Katzensprung weiter gibt es bei den Stallungen verschiedene Tiere zu sehen. Kaninchen gescheckt, einfarbig und mit langen Haaren wuseln durch das große Gehege. Daneben hat es sich eine Entenmama mit ihren Küken gemütlich gemacht. Aber so richtig groß werden die Augen, vor allem bei unserer Tochter, als wir zu den Pferden kommen. Sie recken die Köpfe in unsere Richtung und lösen mit ihren hübsch geflochtenen Mähnen pure Bewunderung aus.
Bis hierher haben wir noch keinen Cent ausgegeben.

Das ändert sich, als wir bei den Fahrgeschäften ankommen. „Ich will Quad fahren“, hatte unser Sohn bereits zuhause angekündigt. Also gut, ich wechsle im Automatenhäuschen Euro-Stücke in Wertmünzen und dann kann es losgehen. Haube auf, Helm auf, ab aufs Mini-Quad und Gas geben. Für drei Euro dreht Henry mehrere Runden auf der Schotter-Piste.
Der Spaß-Faktor ist groß, auch wenn er der Meinung ist, dass er nicht das schnellste Quad abbekommen hat. Direkt nebenan gibt es Fahrspaß auf Minitraktoren. Bei kleineren Kindern sind die Elektro-Fahrzeuge beliebt (kostet pro Fahrt drei Euro), genauso wie das „Eisenbähnle“ (pro Fahrt ein Euro).

Für unsere „Bibi und Tina“-liebende Tochter gibt es allerdings nichts Tolleres als das Ponyreiten auf der großen Koppel im hinteren Bereich der Lochmühle. Das Pony hat eher Pferdegröße und heute so gar keine Lust, seinen Dienst zu tun. Verständlich bei der Wärme. Elises Augen leuchten nach dem Ritt für drei Euro pro Runde dennoch. Das hat vielleicht auch mit den niedlichen Fohlen zu tun, die sich so toll streicheln lassen. Ein sehr schönes Erlebnis mit null Kosten.
Senior-Chef Anton Biehler ist ein gutes Preis-Leistungsverhältnis in der Lochmühle wichtig, dafür werde die Einrichtung geschätzt, erzählt er später im Gespräch. Die Lochmühle sei eine Art Gemischtwarenladen mit vielen verschiedenen Angeboten für Familien bis zu großen Firmen, die hier tagen und Events buchen.

Zum Abschluss unserer Lochmühlen-Runde kehren wir im Restaurant ein. Auf der großen Terrasse ist ein schattiger Platz frei und wir bestellen Pommes, Wurstsalat, Salat und Getränke. Lecker mit schön viel Ketchup. Doch die Kinder hält es trotzdem nicht lang am Tisch. Denn auch hier gibt es noch tierisch was zu erleben. Nämlich den großen Ara-Papagei, der direkt am Restaurant auf einer großen Stange sitzt.

Während die Kinder dem Papagei beim Kerneknacken zusehen, mache ich einen Kassensturz für den heutigen Ausflug. Wir sind mit 100 Euro gestartet, für Fahrgeschäfte und Ponyreiten haben wir insgesamt sechs Euro ausgegeben und die Rechnung für vier Essen und vier Getränke beläuft sich auf 43,50 Euro. Macht insgesamt 49,50 Euro.
Wie viel Geld man in der Lochmühle ausgibt, bleibt jedem selbst überlassen. Die Hoftiere lassen sich auch ganz ohne Kosten anschauen – und manches davon auch streicheln.