Zwischen Stetten und dem Gasthaus Hegaustern bahnt sich in diesen Tagen ein Spülbohrer seinen Weg durch das Erdreich neben der Straße. Das schwere Gerät mit stählernem Bohrkopf schafft den nötigen Platz für das armdicke Glasfaserkabel, das schon bald für schnelles Internet am Hegaublick sorgen soll.

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Insgesamt werden seit Beginn des Breitbandausbaus 130 Kilometer Glasfaserkabel auf Engener Gemarkung verlegt. Axel Pecher, Leiter des Ordnungsamt das den Ausbau von Seiten der Stadt leitet, stellte aktuell den Fortschritt der Arbeiten und den langen bürokratischen Weg bis dahin im Gemeinderat vor.

Förderverfahren ist zäh und aufwendig

Seit März sind die Mitarbeiter der Tiefbau-Firma Leonhard Weiss mit Baggern und Spezialgerät in Engen und den Teilorten unterwegs. Bis die Arbeiten tatsächlich beginnen konnten, war es aber ein sehr weiter und steiniger Weg, vermittelte Pecher. Vor sechs Jahren wurde die erste Planung als Voraussetzung für eine Förderung übernommen. Alleine von Ausschreibungen und Genehmigungen bis zur Auszahlung des Zuschusses vergingen drei Jahre. Das Förderprogramm sei so kompliziert, dass eine Erarbeitung in Eigenregie ohne Fachplaner und Rechtsanwälte nicht möglich sei, so Pecher. Dass das ein allgemeines Problem sei, zeige sich daran, dass vom 11 Milliarden-Euro-Programm gerade einmal 570 Millionen innerhalb fünf Jahre ausgezahlt wurden.

Viel Lob für alle Beteiligten

In Engen werden zwei Gewerbegebiete, eine Schule, die Ortsteile Biesendorf und Bittelbrunn sowie Gehöfte im Aussenbereich mit Glasfaser erschlossen. Das Projekt hat ein Volumen von knapp 11 Millionen Euro, die zu 90 Prozent durch Bund und Land gefördert werden. Ein Jahr Bauzeit hält Pecher für ein Projekt mit solchen Dimensionen für Kurz. „Wir hatten Glück, mit Leonhard Weiss ein qualifiziertes Unternehmen gefunden zu haben, da Tiefbaukapazitäten am Markt absolut ausgebucht sind“. so Pecher. Der Tiefbauer wiederum habe Kommune, Stadtwerke und Grundstückseigentümer gelobt, die ein schnelles Vorankommen der Arbeiten möglich machten.

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Probleme gebe es aktuell pandemiebedingt mit Lieferfristen für Technik. Neben Spleißboxen für die großen Verteilerstationen (PoPs) und Hausanschlussboxen haben derzeit Router, wie die Fritz-Box, bis zu einem Jahr Lieferzeit, da Großkunden wie Telekommunikationsanbieter vorrangig bedient werden. Anfang 2022 sollen die Arbeiten aber abgeschlossen sein und die Netze Stück für Stück in Betrieb genommen werden. Die Stadträte und Bürgermeister Johannes Moser lobten das große Engagement des Ordnungsamtsleiters ausdrücklich: „Eine tolle Geschichte, wie Sie das für uns in Engen machen“, so Moser.