Holle Rauser

Ein schwieriges Jahr liegt hinter den Schulsozialarbeiterinnen der Engener Schulen. Das machte ihr Jahresbericht vor dem Verwaltungs-, Kultur- und Sozialausschuss deutlich. Mit den Schulschließungen im März hätten sich die Kontaktmöglichkeiten grundlegend verändert, so Schulsozialarbeiterin Lea Kümmerle.

Mit Flexibilität und Kreativität

Dennoch habe das Team das Corona-Jahr mit „Flexibilität, Kreativität und Engagement gemeistert“ und versucht, im Lockdown präsent zu bleiben – etwa „über die schulinternen Messenger und einen Instagram-Account“, so Kümmerle. Die Schüler hätten unterschiedlich auf die Schulschließungen reagiert, erklärt sie: „Einige waren sehr herausgefordert durch das hohe Maß an selbständigem Lernen, andere litten unter den fehlenden sozialen Kontakten.“

Der Online-Kontakt wurde wichtig: „Schüler meldeten sich mit Fragen und Problemen, über die sie mit keiner anderen Person sprechen konnten“. Auch nach den Schulöffnungen sei Betreuung notwendig gewesen: „Klassen, die vor Corona eine gute Gemeinschaft bildeten, hatten danach enorme Schwierigkeiten, wieder zusammen zu finden“, so Kümmerle.

Personelle Veränderungen

Eine zusätzliche Herausforderung waren die personellen Änderungen: Schulsozialarbeiterin Yasmin Harfmann, die zu je 50 Prozent an den Grundschulen Engen und Welschingen und als Stadtjugendpflegerin tätig war, beendete ihre Tätigkeit Ende März, auf sie folgte für die Grundschulen im September Luisa Tersigni.

Lisa Ray, die zu 50 Prozent am Gymnasium Engen im Einsatz war, ging im Februar in Mutterschutz. Seit Oktober ist nun Alina Rosenberg mit im Team. Sie wird zu 100 Prozent am Anne-Frank-Schulverbund und an der Hewenschule arbeiten, steht aber auch dem Gymnasium beratend zur Seite.

Lea Kümmerle wechselt innerhalb der Diakonie auf eine andere Stelle. Unterstützt wurde das Team 2020 von Praktikantin Lena Bollin, ab Januar wird eine Studentin im Rahmen eines Praktikums vor Ort sein. Ausschussmitglied Jürgen Waldschütz bedauerte die hohe Fluktuation: „Innerhalb der Schulsozialarbeit wird Vertrauen aufgebaut“, so Waldschütz. Das brauche Zeit. Die fast jährlichen Wechsel seien nicht günstig.

Aufgaben sind eine Herausforderung

Beate Hübner, Fachbereichsleiterin der Diakonie räumte ein, dass eine Kontinuität wünschenswert sei. Allerdings sei Schulsozialarbeit eine Herausforderung: „Krisenintervention, Kindeswohlgefährdung, Selbstverletzung, suizidale Gedanken der Schüler – das sind keine leichten Fragen für die Sozialarbeiter“, so Hübner. In diesem Aufgabengebiet, gebe es nicht nur in Engen häufig Wechsel. Erschwert würde die Tätigkeit dadurch, dass man als Einzelkämpfer unterwegs sei, Teamarbeit könnte hier helfen.