21 Radfahrer waren es, die im Frühjahr 1899 den Radsportverein unter dem Namen „Velo Club Aach“ gegründet haben. 125 Jahre ist es nun her, dass der Grundstein für den bis heute erfolgreichen RMSV Edelweiß gelegt wurde. Das damalige Ziel des Vereins war unter anderem die Beschaffung von Fahrrädern, die Pflege der Kameradschaft und gemeinsame Ausfahrten in der Freizeit. Wie viele Pokale dazu kommen würden, konnte damals noch niemand ahnen.

Der Radsportverein Edelweiß (RMSV) Aach feiert dieses Jahr Jubiläum und zählt inzwischen über 250 Mitglieder. Dazu wurde eine beeindruckende Chronik vorgelegt, welche die Geschichte und Entwicklung des Vereins über die Jahre hinweg dokumentiert.

Seit seiner Gründung vor 125 Jahren kann der Radsportverein auf eine beeindruckende Erfolgsgeschichte zurückblicken und hat eine Vielzahl von Meilensteinen erreicht, die seine Bedeutung im Radsport unterstreichen. Zu den großen Erfolgen zählen regionale und nationale Meistertitel in verschiedenen Disziplinen, die erfolgreiche Teilnahme an internationalen Wettbewerben sowie die Förderung von talentierten Nachwuchsathletinnen.

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Viel Engagement bringt viele Preise in die kleine Stadt

Die Liste der Titel ist lang: Im 4er-Kunstrad der Frauen wurde der Verein 2007 und 2009 Weltmeister, 2008 Vizeweltmeister. An den Deutschen Schülermeisterschaft 2012 wurden die deutschen Meistertitel 100 bis 102 der Vereinsgeschichte geholt. Außerdem konnte der RMSV 2023 den 16. Europameistertitel verzeichnen. Die Kunstradfahrer wurden 16 Mal Junioren-Europameister und gar 169 Mal Deutscher Meister. Seit 2017 zum sechsten Mal in Folge und insgesamt bereits zum 24. Mal seit 1987 konnte sich der RMSV Aach den Goldpokal des Verbandes sichern, der jedes Jahr an den erfolgreichsten Hallenradsportverein Deutschlands überreicht wird.

Das erfolgreichste Team des RMSV Edelweiß Aach, die Weltmeisterinnen: Simone Rudolf, Katja Gaißer, Manuela Dieterle, Ines Rudolf
Das erfolgreichste Team des RMSV Edelweiß Aach, die Weltmeisterinnen: Simone Rudolf, Katja Gaißer, Manuela Dieterle, Ines Rudolf | Bild: RMSV Archiv

Darüber hinaus betätigte sich der Verein über Jahre hinweg immer wieder als bedeutender Teilnehmer oder Veranstalter von Ausfahrten, Korsoveranstaltungen und Straßenrennen. Durch sein Engagement im Breitensport und in der Jugendarbeit leiste der Verein einen positiven Beitrag zur Förderung des Hallenradsports in der Region. Mehrfach wurde dies in Aach und darüber hinaus ausgezeichnet.

Die Vielzahl an Erfolgen spiegeln Bedeutung und Einfluss der Aacher im Hallenradsport. Besonders hervorzuheben sind die Erfolge des Cheftrainerteams Katja und Paul Gaißer. Beide haben sich nach ihrer eigenen sportlichen Karriere als Förderer des Vereins und erfolgreiche Trainer mit außerordentlichen Erfolgen betätigt. „Paul Gaißer und seine Tochter haben sich durch beeindruckende Erfolge und ihr Engagement im Radsport einen Namen gemacht und wurden für ihre herausragenden Leistungen mehrmals mit besonderen Auszeichnungen geehrt“, betont die RMSV-Vorsitzende Petra Wiedennmaier. Paul Gaißer und seine Tochter Katja hätten – zusammen mit den Mitgliedern – den Verein zu dem gemacht, was er heute ist.

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Zwangspause während des Zweiten Weltkriegs

Während des Zweiten Weltkriegs erlebte der Verein eine Ruhephase und wurde erst im Jahr 1946 wieder aktiv. Im Jahr 1949 feierte der Verein sein 50-jähriges Jubiläum mit dem ersten Radfahrerfest in Südbaden. Ab 1965 erlangte der Verein vermehrt Aufmerksamkeit, gefördert durch den Bau der neuen Schule mit Halle und durch die Wiederaufnahme des Kunstradsports, für den er auch bis zu seinem 125-jährigen Jubiläum bekannt ist.

Bunt geschminkt präsentieren sich die erfolgreichen Sportlerinnen mit ihrer gekrönten Cheftrainerin Katja Gaißer (Mitte) mit einem ...
Bunt geschminkt präsentieren sich die erfolgreichen Sportlerinnen mit ihrer gekrönten Cheftrainerin Katja Gaißer (Mitte) mit einem schönen Programm beim alljährigen Bunten Abend. | Bild: Wilfried Schwarz

Trainiert wurden die Aktiven von einem Trainerteam unter der Leitung von Paul Gaißer, der auch als Kampfrichterobmann im Badischen Rad- und Motorfahrer Bund und internationaler Kampfrichter bis zum Erreichen der Altersgrenze im 65. Lebensjahres anno 2003 tätig war. 1990, an der Süddeutschen Meisterschaft in Singen, wurde ihm die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg verliehen. 2008 zeichnete der damalige Regierungspräsident Julian Würtenberger Paul Gaißer mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande aus. Gleichzeitig erhielt er die Ehrenmedaille der Stadt Aach durch Bürgermeister Severin Graf.

Im Frühjahr 2010 übernahm die zweifache Vierer-Kunstrad-Weltmeisterin Katja Gaißer den Posten der Cheftrainerin. Sie wird von Paul Gaißer, den drei weiteren Aacher Weltmeisterinnen Manuela Dieterle, Ines Rudolf, Simone Rudolf sowie Wilfried Schwarz unterstützt.

Mannschaftssport steht an erster Stelle

Dabei steht in Aach der Mannschaftssport an oberster Stelle. Bereits mit etwa sechs Jahren kann der Nachwuchs mit dem Einradfahren beginnen. Nachdem junge Sportler im Vierer- und Sechser-Einradfahren genügend Erfahrungen gesammelt haben, wird auch das Kunstradfahren in der Mannschaft trainiert.

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„Der Radsportverein Aach hat nicht nur ausgezeichnete Sportler und Sportlerinnen vorzuweisen, sondern wird auch von einem starken Vorstand geführt“, betont Wiedenmaier stolz. Aus dieser Tatsache findet sie auch das Motto für das Jubiläum gelungen: „Allein sind wir stark, gemeinsam unschlagbar!“