Vier von sechs Kandidaten waren bei der Kandidatenvorstellung der Gemeinde Gaienhofen, diese vier wollen auch zur SÜDKURIER-Podiumsdiskussion vor der Bürgermeisterwahl am Dienstag, 18. Oktober, um 19 Uhr in die Höri-Halle kommen. Das sind in der Reihenfolge der Namen auf dem Stimmzettel Fatih Cicek (50) aus Amtzell, Frank Schweitzer (52) aus Zürich, Andreas Werft (55) aus Gaienhofen und Derya Yildirim (42) aus Radolfzell.

Im Gegensatz zur offiziellen Kandidatenvorstellung der Gemeinde, die streng nach einem vorgegebenen Rahmen ablaufen muss, soll es in der Podiumsdiskussion etwas lockerer zugehen. Es ist geradezu erwünscht, dass die Kandidaten den Aussagen der anderen zuhören und bei Gelegenheit und Argumenten selber darauf eingehen. Den Abend moderieren werden die Redakteure Anna-Maria Schneider und Georg Becker aus der Redaktion Radolfzell, das Publikum begrüßen wird Jörg-Peter Rau, Mitglied der SÜDKURIER-Chefredaktion in Konstanz.

An diesem Abend soll den Kandidaten etwas genauer auf den Zahn gefüllt werden. Fatih Cicek darf erklären, was ein „selbstständiger Wirtschaftsbeauftragter“ ist. Natürlich muss der Kandidat aus Amtzell auch erläutern, wie er die versprochene Gulaschsuppe im Fall seiner Wahl an Frau und Mann bringen will.
Architekt Frank Schweitzer soll berichten, wie er das mit dem Tempo 30 innerorts und Tempo 70 auf den Verbindungsstraßen umsetzen will. Bauleiter Andreas Werft darf beschreiben, wie er den Tourismus „besser steuern“ will und Gastronomin Derya Yildirim kann ihre Idee von einem Dorfplatz in jedem Ortsteil – also in Gundholzen, Horn, Gaienhofen und Hemmenhofen – vorstellen.
Der Ablauf des Abends ist wie folgt geplant. Nach der Begrüßung werden die Kandidaten einzeln zur Person, ihrem Lebenslauf und ihrer Motivation, in Gaienhofen zu kandidieren, befragt. Danach geht es in eine Sitzrunde mit Themen zum Wahlkampf und der Gemeinde Gaienhofen. In dieser Sitzrunde gilt: Gerne dürfen die Kandidaten auf Aussagen der anderen eingehen, dagegen sprechen oder eigene Vorstellungen formulieren.
Wie die Publikumsrunde funktioniert
Die Publikumsrunde ist nicht als Fragerunde am Mikrofon geplant. Vor der Veranstaltung verteilen wir auf allen 600 Stühlen im Saal Papier und Stifte. Dort sollen die Besucher ihre Fragen an die Kandidaten notieren, bitte mit Vor- und Nachnamen und wenn möglich mit dem jeweiligen Ortsteil, aus dem der Fragesteller ist.
Am Ende der Sitzrunde werden die Zettel mit den Fragen eingesammelt. Auf dem Podium werden die Fragen nach dem Losverfahren – sie werden aus der Box gezogen – vorgetragen. Gleiche Fragen werden nicht zwei Mal gestellt. Die Fragen dürfen an einzelne Kandidaten oder an alle vier gestellt werden.
Nach dieser Fragerunde bekommen die Kandidaten die Gelegenheit, in einem zweiminütigen Solovortrag noch einmal für sich zu werben. Die Zweiminutenregel gilt generell für alle Beiträge, diese Zeit sollte nach Möglichkeit nicht überschritten werden. Beim Kandidatensolo wird die Zeit allerdings genau gemessen. Auch diese Regel gilt für den ganzen Abend: Das Rederecht erteilen die Moderatoren.
Wer nicht geladen ist
Nicht eingeladen aufs Podium ist Dauerkandidat Samuel Speitelsbach. Ist er mal in einem Wahlkampf bei seinen vielen Bewerbungen aufgetaucht, fiel er mit wirren Aussagen auf. So wurde Speitelsbach im Januar laut Bericht der Heilbronner Stimme bei der offiziellen Kandidatenvorstellung in Weinsberg vom Versammlungsleiter der Halle verwiesen, weil er sich provozierend und beleidigend geäußert haben soll. Speitelsbach war nicht bei der offiziellen Kandidatenvorstellung in Gaienhofen, er wird auch kein Rederecht in der SÜDKURIER-Podiumsdiskussion bekommen.
Eine Ausnahme würden wir bei Heiko de Vita (50) machen. Der Diplomverwaltungswirt aus Pfinztal und Amtsleiter im Büro des Bürgermeisters in Oberderdingen hat sich aus dem aktiven Wahlkampf zurückgezogen. Grund ist die schwere Erkrankung seiner Frau. Sollte er sich am Dienstagabend wider Erwarten auf den Weg nach Gaienhofen machen, bekäme er einen Platz auf dem Podium.