Die Dekarbonisierung in der Region schreitet voran. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet nun seit wenigen Tagen der Photovoltaik-Freiflächenpark Innerer Winkel im Osten Gailingens. Auf einer Fläche von fünf Hektar sind 10.500 Module mit einer maximalen Leistung von 7322 Kilowatt-Peak (kWp) und einem prognostizierten Jahresertrag von über 8 Millionen Kilowattstunden(kWh) entstanden. Die Anlage zählt zu den größten im Landkreis Konstanz, wie Bürgermeister Thomas Auer als Vertreter der Gemeinde Gailingen erklärt. Die Gemeinde ist Eigentümerin und Betreiberin. Für die Planung war und als Netzbetreiber ist der Energieversorger Thüga zuständig. Mit zwei Tochterfirmen der Gruppe vermarktet Thüga die Energie unter dem Namen Regio-Strom in Gailingen und der Region. Betreuen wird den Solar-Park Solarcomplex.

Auf rund vier Millionen Euro belaufen sich die Erstellungskosten für die Groß-Anlage. Gailingens Bürgermeister Thomas Auer verdeutlichte bei der offiziellen Inbetriebnahme, wieso sich die Kommune entschlossen hat, sowohl als Investor aufzutreten, als auch den Solarpark selbst zu betreiben, und nicht wie anderswo gerne gehandhabt auf Bürgergesellschaften oder ähnliche Einrichtungen als Betreiber zu setzen: Der Ertrag gehört Gailingen und seinen Bürgern. „Der Solarpark leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und ist darüber hinaus auch Einnahmequelle für unseren kommunalen Haushalt“, so der Verwaltungschef der Hochrheingemeinde. Gailingen sei stolz darauf, mit diesem Projekt eine Vorreiterstelle im Kreis einnehmen zu können. Die Anlage stehe auf gemeindeeigenen Flächen, die extensiv bewirtschaftet werden sollen, so dass unter den Solarmodulen ökologisch wertvolle Flächen entstehen können.

Nicht nur Markus Spitz, Geschäftsführer der Thüga Energie, zeigte sich stolz und glücklich über die perfekte Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten bei diesem nicht alltäglichen Kooperationsmodell. Karl Mohr, Regionalleiter der Thüga Energie in Singen, betonte den guten Austausch insbesondere mit der Gemeindeverwaltung Gailingen und dem Projektleiter im Rathaus, Steffen van Wambeke.

Über den Beitrag Gailingens zum Ausbau der regenerativen Energien freuen sich (von links) die Thüga-Vertreter Markus Spitz, Stefan Heck, ...
Über den Beitrag Gailingens zum Ausbau der regenerativen Energien freuen sich (von links) die Thüga-Vertreter Markus Spitz, Stefan Heck, Karl Mohr und Erwin Gräble, die Grünen Landtagsabgeordnete Saskia Frank, Gailingens Bürgermeister Thomas Auer und Projektleiter Steffen van Wambeke. | Bild: Ingeborg Meier

Damit dieses innovative Modell, erfolgreich realisiert werden konnte, sei eine frühzeitige und sorgfältige technische Planung entscheidend gewesen, berichtete der Thüga-Projektkoordinator Erwin Gräble. So sei auch bereits im Vorfeld das Ortsnetz ertüchtigt worden. Die Grünen-Landtagsabgeordnete Saskia Frank gratulierte der Gemeinde zum gelungenen Kooperationsprojekt: „Ein mutiger Schritt.“ Der Bau und Betrieb der Freiflächensolaranlage entspreche den Zielsetzungen der Landesregierung. Der Ausbau regenerativer Energien nehme Fahrt auf. „Gailingen trägt seinen Teil dazu bei,“ machte Frank den Stellenwert des neuen Solarparks deutlich.