Herr Auer, die Ganztagsbetreuung ist eine Pflichtaufgabe. Wie ist Ihre Gemeinde in diesem Bereich aufgestellt?
Thomas Auer: Die Gemeinde Gailingen am Hochrhein ist im Bereich der Kinderbetreuung sehr gut aufgestellt. An der Schule besteht seit vielen Jahren eine Kernzeitbetreuung und eine Nachmittagsbetreuung. Träger der Kernzeit- und Nachmittagsbetreuung für die Schülerinnen und Schüler der Hochrheinschule in Gailingen war ursprünglich eine lose Elterninitiative. Im Jahr 2020 gründete sich hieraus der Kindorado Gailingen als Trägerverein, der den Betrieb des Kindorado übernahm. Untergebracht ist unser Kinderrado im ehemaligen Grundschulpavillon an der Hochrheinschule in Gailingen.
Im Laufe des vergangenen Jahres wurde die ursprüngliche Kapazität von 50 zu betreuenden Kindern im Hinblick auf die Einführung des Anspruchs auf Ganztagsbetreuung ab 2026 auf 75 Kinder aufgestockt. Hierzu wird auch ein zusätzlicher Raum im Gebäude der Hochrheinschule genutzt.
Wie entwickelt sich die Gemeinde im Hinblick auf Wohnraum und Wirtschaft?
Auer: Nachdem zuletzt das Baugebiet Erlenwies erschlossen wurde, steht aktuell noch der dritte Bauabschnitt des Baugebiets Hinter der Hofwies an. Hier ist unter anderem auch Mehrgeschoss-Wohnungsbau vorgesehen. Des Weiteren wurde die Gemeinde in die Städtebauförderung des Landes Baden-Württemberg aufgenommen. Im Sanierungsgebiet Ortskern III sollen insbesondere auch energetische Sanierungen ermöglicht werden.
Die Kliniken Schmieder haben mit dem Neubau des Hauses Baden und weiteren Investitionen in die Bestandsgebäude den Standort Gailingen gestärkt. Im Hegau Jugendwerk, das Teil des Gesundheitsverbundes des Landkreises ist, wurde mit dem neuen Eltern-Kind-Haus ein tolles Projekt verwirklicht.
Welche konkreten Projekte stehen nach der Sommerpause an?
Auer: Nachdem Gailingen sowohl im Rahmen des Landessanierungsprogramms als auch im Ausgleichsstock berücksichtigt wurde, werden wir in der zweiten Jahreshälfte gemeinsam mit der katholischen Kirche, die Träger des Kindergartens ist, mit der Umsetzung des Neubaus des fünfgruppigen Kindergartens St. Bernhardus starten. Diese Investition mit rund 7 Millionen Euro wird die bislang größte von der Kommune getragene Investition sein.

Des Weiteren werden wir im vierten Quartal mit der Sanierung des Kurgartens beginnen, die vor der nächsten Saison abgeschlossen sein muss.
Welche großen Aufgaben kommen in Zukunft auf die Gemeinde zu?
Auer: Im Anschluss an den Neubau des St. Bernhardus steht dann eine weitere Baumaßnahme für die Kleinkindbetreuung an. Wir planen in der Nähe des St. Bernhardus im Rahmen einer Campuslösung den Neubau für unser Zwergenstüble, einer dreigruppigen U3-Betreuung. Des Weiteren besteht der Bedarf für ein neues Feuerwehrgerätehaus. Auch dies wird in der mittelfristigen Planung nach dem Bau des Kindergartens zu berücksichtigen sein.