Das Staader Hafenfest ist zu Ende, aber der Reigen geht weiter. Hoffentlich hält das Wetter im August und September, damit die Konstanzer ein geselliges Beisammensein an der frischen Luft mit entsprechendem Unterhaltungsprogramm genießen können.
Viel Aufwand, Kosten und Risiken
Es ist an der Zeit, den Veranstaltern einmal ein recht herzliches Dankeschön zu sagen, denn sie halsen sich jede Menge Arbeit auf und verdienen sich dabei zumeist keine goldene Nase. Viele sind froh, wenn sie immerhin ein leichtes Plus erwirtschaften. Die Organisatoren und Standbetreiber müssen schließlich auch das Schlechtwetter-Risiko tragen und mit einem Minus in der Kasse rechnen.
Deshalb gibt es an dieser Stelle einmal Lob, Dank und Anerkennung, dass es immer noch Menschen gibt, die Verantwortung übernehmen und Arbeitsleistung erbringen, damit die Bürger gesellige Stunden verbringen und mit anderen Menschen zwanglos in Kontakt kommen. Das ist heute – mehr denn je – alles andere als selbstverständlich.
Die Organisatoren investieren schon im Vorfeld viel Zeit, müssen Genehmigungen einholen, für die nötige Infrastruktur und die Helfer sorgen, ein Rahmenprogramm zusammenschnüren und vieles mehr. Standbetreiber müssen Dienstpläne schreiben, Mitarbeiter akquirieren, Speisen und Getränke kalkulieren und organisieren.
Ein Fest zu veranstalten, ist mit sehr viel Aufwand, Kosten und Risiken verbunden. Gerade in der heutigen Zeit, wo Gebühren und Auflagen steigen, werden die Hürden immer höher. Da wundert es kaum, dass sich potenzielle Veranstalter nicht um die Ausrichtung des Seenachtfestes gerissen haben und nur ein einziger Interessent angetreten ist.
In der Innenstadt gibt es zwar kaum noch – im wortwörtlichen Sinne – ehrenamtlich getragene Veranstaltungen, und doch ist das Engagement der Organisatoren nicht geringer zu schätzen, zumal Vereine beteiligt sind. Auf den Dörfern gelingt ehrenamtliches Engagement noch besser. Hinter dem Wollmatinger Dorffest, dem Reichenauer Wein- und Fischerfest, dem Allensbacher Seetorfescht oder dem Dettinger Dorffest beispielsweise stehen nach wie vor Vereine, die die Tradition der Freiluftfeste pflegen.
Parade-Beispiel für Zusammenhalt
Das vielleicht großartigste Beispiel für ein solches Fest ist das Dingelsdorfer Herbstfest, das vom dortigen Musikverein ausgerichtet wird. Ein einziger Verein richtet die dreitägige Festivität aus, Chapeau! Und: Mitglieder weiterer Vereine, Familienangehörige und Dorfbewohner helfen mit, denn das Herbstfest hat einen hohen Stellenwert. Dieses Fest steht beispielhaft für den Zusammenhalt im Ort, der eben durch eine solche gemeinschaftliche Aktivität gefördert und gefestigt wird.
Deshalb: Ein Hoch auf die Feschtlesmacher! Jeder Besucher kann allein schon mit seinem Da-Sein allen Beteiligten Dankeschön sagen und mit seinem Zuspruch beim Speisen- und Getränkeangebot Geld in die Vereinskasse fließen lassen. So kann jeder seinen persönlichen Beitrag leisten, damit solch vergnügliche, gesellschaftsdienliche Veranstaltungen eine Zukunft haben können.