Vor vielen ungeklärten Fragen steht die Polizei nach einem tragischen Unglück bei Bietingen. Am Mittwoch hat ein Feuerwehreinsatz zur Mittagszeit nahe der Bundesstraße 34 beim Gottmadinger Ortsteil unweit der deutsch-schweizerischen Grenze für Aufsehen gesorgt. Freizeitradler und Berufskraftfahrer verfolgten das Geschehen. Die Einsatzkräfte mussten ein Auto aus dem Wasserrückhaltebecken bergen, das zwischen Bietingen und Thayngen lag. Im Einsatz war die Feuerwehr Gottmadingen mit mehreren Löschfahrzeugen, die bei diesem außergewöhnlichen Fall ihre Pumpen zum Absaugen des Wassers aus dem Rückhaltebecken nutzten, um so zu dem Fahrzeug zu kommen. Letztlich mussten die Experten des Technischen Hilfswerks (THW) angefordert werden, um das Auto aus dem rund drei Meter tiefen Becken zu hieven.

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Geklärt werden konnte gestern, wem das Fahrzeug gehört und wer der Fahrer war, der tot aus dem Regenrückhaltebecken geborgen werden musste. Noch immer unklar ist allerdings, wie das Fahrzeug in das Becken gekommen ist und wie lange genau es schon darin liegt. Der Eigentümer des verunglückten Porsche soll, wie Einsatzkräfte vor Ort erzählten, schon seit einigen Tagen vermisst sein. Bis zum späten Nachmittag dauerten aber die Untersuchungen an, ob es sich beim Fahrer des Porsche auch um den Eigentümer handelt. Auch kann noch nicht mit Sicherheit gesagt werden, wann es zu dem tragischen Unglück gekommen ist. Angelaufen sind auch die Untersuchungen zur Todesursache. „Ob eine Obduktion notwendig wird, muss aber letztlich die Staatsanwaltschaft entscheiden“, erklärt Polizeisprecherin Tatjana Deggelmann auf Nachfrage des SÜDKURIER. Diese Entscheidung stand gestern Nachmittag aber noch aus.

Der Unfall des verunglückten Porsche hat beinahe keine Spuren hinterlassen. Eher zufällig ist Mitarbeitern der Straßenmeisterei das ...
Der Unfall des verunglückten Porsche hat beinahe keine Spuren hinterlassen. Eher zufällig ist Mitarbeitern der Straßenmeisterei das Fahrzeug bei Mäharbeiten aufgefallen. | Bild: Biehler, Matthias

Die Zeichen vor Ort deuten jedoch darauf hin, dass der teure Sportwagen mit Friedrichshafener Zulassung bereits einige Tage im Becken gelegen haben müsste. Nicht nur Algen bedeckten das Fahrzeug, sondern auch andere Ablagerungen des als Ölabscheideanlage genutzten Rückhaltebeckens. Mitarbeiter der Straßenmeisterei haben das Fahrzeug am Mittwochmorgen bei Mäharbeiten an der Anlage entdeckt. Den Arbeitern seien zunächst zwei abgebrochene Außenspiegel im hohen Gras aufgefallen, bestätigt die Polizeisprecherin SÜDKURIER-Informationen. Erst auf den zweiten Blick sei das Fahrzeug im grün schimmernden Rückhaltebecken aufgefallen. Daraufhin hätten die Mitarbeiter des Landratsamtes die Rettungskräfte alarmiert.

Die Spuren am Fahrzeug nähren den Verdacht, dass der Unfall schon ein paar Tage zurück liegt.
Die Spuren am Fahrzeug nähren den Verdacht, dass der Unfall schon ein paar Tage zurück liegt. | Bild: Biehler, Matthias

Irritiert waren die Einsatzkräfte vor Ort, dass der tragische Unfall kaum Spuren hinterlassen hatte. Der Sportwagen muss nach seinem Abflug treffsicher zwischen zwei Pfosten unter dem Zaun hindurch in das Becken geknallt und dort schnell versunken sein. Beide Außenspiegel, die noch außerhalb des Beckens gefunden wurden, müssen von den Zaunpfosten abgerissen worden sein. Eine Erklärung fehlt auch noch für eine großflächige Beschädigung auf der Beifahrerseite der Frontscheibe.

Einsatzkräfte der Gottmadinger Feuerwehr versuchen gerade, ein Auto aus dem Wasserrückhaltebecken zwischen Bietingen und Thayngen zu bergen.
Einsatzkräfte der Gottmadinger Feuerwehr versuchen gerade, ein Auto aus dem Wasserrückhaltebecken zwischen Bietingen und Thayngen zu bergen. | Bild: Biehler, Matthias

Über mehrere Stunden haben sich die Bergungsarbeiten hingezogen, bevor das Auto samt Fahrer mit Hilfe von schwerem Gerät des THW gegen 14 Uhr an Land gebracht werden konnte.

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