Ein besonderer Tag für den Hilzinger Ortsteil Schlatt am Randen: Mit dem Spatenstich für das neue Feuerwehrgerätehaus direkt am Ortseingang von der B 314 kommend ist ein wegweisendes Projekt für die Abteilungswehr Schlatt a.R. begonnen worden. Zugleich ist dieses Bauvorhaben das erste eigenständige Hochbauprojekt der Gemeinde seit der Eingemeindung im Jahre 1971.
Bisher waren es nur Um- und Anbauten, die von der Gemeinde in Schlatt durchgeführt wurden. Auch die jetzige Feuerwehrgarage ist ein Anbau. Sie wurde 1985/1986 mit über 1000 Stunden Eigenleistung der Schlatter Wehrmänner ans ehemalige Rathaus angebaut. Seit dem Verkauf des Gebäudes an Private im Jahr 2004 ist die Garage angemietet.
Alte Garage war nicht mehr zeitgemäß
„Die Gegebenheiten dort entsprechen bei weitem nicht mehr den Vorschriften, was bereits im ersten Feuerwehrbedarfsplan 2011 festgestellt wurde“, weiß Abteilungskommandant Peter Jäckle zu berichten, „und das Einstellen des neuen Fahrzeugs in die Garage ist eine Herausforderung für den Fahrer, ein Ankleiden neben dem Fahrzeug ist nicht mehr möglich und zudem verboten, es gibt keine Heizung und keine Sozialräume.“
Keine leichte Standortsuche
Im Jahre 2018 wurde deshalb ein Neubau beschlossen, die Entscheidung über den Standort für den Neubau fiel allerdings nicht leicht. Um Kosten zu sparen, wurde erwogen, das neue Gerätehaus neben die Alpenblickhalle ans Ortsende Richtung Thayngen zu stellen. Das Grundstück nämlich gehört bereits der Gemeinde.
Für Gesamtwehrkommandant Jean-Pierre Müller war dies aber nicht der richtige Standort. „Wir mussten berücksichtigen, dass Schlatt mit Binningen den Ausrückebereich drei bildet. Somit sprach vieles für den jetzigen näher an Binningen gelegenen Standort. Die Hilfsfristen können hier besser eingehalten werden, die beiden Wehren rücken näher zusammen.“
Baubeginn verzögert sich
Dank ihrer Verbindungen zur Feuerwehr war die Eigentümerfamilie des benötigten landwirtschaftlichen Grundstücks bereit, dieses zu verkaufen. Ende 2019 erwarb es die Gemeinde. Allerdings verzögerte sich die Baumaßnahme. Der Grund: es musste ein Bebauungsplan aufgestellt und der Flächennutzungsplan geändert werden. Zudem brauchte es weitere Gutachten, wie Bürgermeister Holger Mayer beim Spatenstich ausführte.

Mayer hob die sehr gute Zusammenarbeit zwischen Architekt Binder, der Feuerwehr und dem Ortschaftsrat hervor und meinte: „Ich freue mich, dass es nun losgeht. Durch dieses Hochbauprojekt mit einem Volumen von 1,225 Millionen Euro zeigt die Gemeinde, dass sie die Strukturen im Ortsteil schätzt. Trotz der widrigen Umstände hoffe ich auf die Verwirklichung des Bauvorhabens in einem ordentlichen Zeit- und Kostenplan.“
Auch Architekt Binder bedankte sich für die bisherige Zusammenarbeit mit den einzelnen Gremien. „Diese Zusammenarbeit soll es auch während der Bauphase geben, denn wenn man mitgestalten kann, ist die Identifikation mit dem Geschaffenen eine andere,“ führte er weiter aus. Er machte auch deutlich, dass er derzeit mit der hohen Auslastung der Firmen und der Baupreisentwicklung kämpfe. „Ich bin aber zuversichtlich, dass wir im nächsten Frühjahr die Einweihung feiern können,“ verriet Binder.