Nur zwei Feuerwehren gibt es im Landkreis Konstanz, die keine Jugendabteilung haben. Die freiwillige Feuerwehr Hilzingen ist eine davon. Das soll sich nun ändern. Eine aus vier jungen Aktiven bestehende Projektgruppe hat die Vorbereitungen für die Gründung einer Jugendfeuerwehr in die Hand genommen. Sie will im April 2024 mit zunächst 15 Jugendlichen starten. Der Gemeinderat stimmte nun der Gründung zu.

Projekt richtet sich vor allem an ältere Jugendliche

„Es gibt genug Interesse für eine Jugendfeuerwehr“, betonen die beiden weiblichen Mitglieder der Projektgruppe, Imke Hüpping und Melissa Graf. Gemeinsam mit ihren Kameraden Leon Homburger und Thomas Krome haben sie ein Konzept ausgearbeitet, das sie nun dem Gemeinderat vorstellten. Zur Sitzung hatte sich auch der Jugendwart der Kreisfeuerwehren, Andreas Zeller, eingefunden.

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Beheimatet sein soll der zukünftige Nachwuchs im Feuerwehrhaus im Kernort Hilzingen. Die Betreuer sollen jedoch aus allen Abteilungswehren stammen. Und weil die vier Planer schnell mit viel Zulauf rechnen, wollen sie ältere Jugendliche bevorzugt aufnehmen.

Gründungsfeier im März, dann geht es in die Vollen

Die offizielle Gründungsfeier sehen die vier Projektgruppenmitarbeiter bereits im kommenden März. Und dann wollen sie gleich in die Vollen gehen: Die erste Probe ist direkt nach Ostern geplant und im Laufe des Sommers eine ganze Reihe von Aktivitäten. 40.000 bis 50.000 Euro wird nach den in der Gemeinderatssitzung vorgestellten Schätzungen eine Jugendfeuerwehr im Startjahr kosten. Ein Betrag, den die wenigsten Räte in dieser Höhe erwartet hatten, wie die Wortmeldungen zeigten.

Insbesondere Kleidung und Zelte müssten angeschafft werden, begründeten Hüpping und Graf. Der laufende Aufwand werde geringer sein, informierte Bürgermeister Holger Mayer. Er rechne mit 3000 bis 5000 Euro jährlich.

Kritisch hinterfragten die Räte insbesondere das notwendige Raumkonzept. Vorübergehend könnte die Jugendfeuerwehr die vorhandenen Räume nutzen – einen vom Schulungsraum abgetrennten Teil – und sich die Umkleiden mit den Aktiven teilen, so Graf. Mittelfristig wären ein eigener Jugendraum und eine Umkleide mit Geschlechtertrennung notwendig. Das ließ den Gemeinderat aufmerken.

Man habe nun ein neues Feuerwehrhaus, brachte Steffen Van Wambeke (CDU) die vorherrschende Meinung auf den Punkt. Er wolle in das Sitzungsprotokoll aufgenommen wissen, dass kein Anbau, Umbau oder Neubau in Frage komme. „Es muss klar sein, wir kriegen das im jetzigen Feuerwehrhaus hin.“ Bürgermeister Holger Mayer versprach, eine Lösung zu finden. Er werde diesbezüglich auch das Gespräch mit dem DRK-Ortsverband und der DLRG suchen. Beide Hilfsorganisationen nutzen Räume im Feuerwehrhaus.