Jetzt ist er unterwegs: Der Brandbrief der Hegauer Bürgermeister in Richtung Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz an Staatssekretär Sven Giegold ist abgeschickt. Wie der Hilzinger Bürgermeister Holger Mayer bestätigt, wurde der Brief am Dienstag versandt. Der Inhalt ist eindeutig: Die Hegauer Bürgermeister haben mächtig Druck auf dem Kessel. „Nach etlichen, erfolglosen Versuchen bei der Deutschen Post AG und der Bundesnetzagentur wenden wir uns mit unserem Anliegen nun an Sie. Unsere Gemeinden sind seid langer Zeit von mangelhaften Zustelltätigkeiten der Deutschen Post AG betroffen“, heißt es darin. Briefe und Postsendungen würden nur stark verzögert oder gar nicht zugestellt.

Die Liste der Unterzeichner ist lang

Dass das Post-Chaos nicht mehr nur den südlichen Hegau betrifft, wird beim Blick auf die lange Liste der Unterzeichner deutlich: Neben den Hegauer Bürgermeistern Michael Klinger (Gottmadingen), Holger Mayer (Hilzingen), Ralf Baumert (Rielasingen-Worblingen), Thomas Auer (Gailingen), Patrick Stärk (Mühlhausen-Ehingen), Vera Schraner (Büsingen) haben auch Oberbürgermeister Bernd Häusler (Singen), die Höri-Bürgermeister Uwe Eisch (Gaienhofen) und Patrick Krauss (Moos) sowie Amtskollege Thorsten Scigliano (Mühlingen) unterschrieben.

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Für die unterzeichnenden Bürgermeister sei die derzeitige Situation völlig inakzeptabel. Neben den bereits im SÜDKURIER beschriebenen Problemen, hinsichtlich dem Verstreichen von Skontofristen bei Rechnungen oder den ablaufenden Fristen bei öffentlichen Ausschreibungen haben die Unterzeichner noch einen anderen Umstand im Blick: die Bürgermeisterwahl in Gaienhofen am Sonntag, 23. Oktober. „Wir möchten mit aller Vehemenz betonen, dass sich durch mangelhafte Zustelltätigkeiten erhebliche Probleme im Bezug auf die Wahl ergeben können“, heißt es in dem Brief.

Bürgermeister fordern sofortige Lösungen

Die Kritik im Brief geht auch auf die bisherige Informationspolitik der Post ein. Diese sei laut den Unterzeichnern nicht zufriedenstellend und lösungsorientiert. „Die bisherigen Antworten zielen nur darauf ab, das Problem klein zu reden. Seit Monaten bekommen wir aus der Bürgerschaft Beschwerden, weit über alle Gemeinden verteilt. Wir erwarten sofortige Lösungen“, schreiben die Bürgermeister.