Was die öffentlichen Gebäude in der Gemeinde Hohenfels angeht, ist so einiges in die Jahre gekommen. Hier soll es aber in naher Zukunft zu Verbesserungen kommen. Denn das Architekturbüro Riegger aus Walbertsweiler/Wald hat nun Lösungen erarbeitet und in der jüngsten Hohenfelser Gemeinderatssitzung vorgestellt.
Architekt Michael Riegger und Bautechnikerin Heike Fox erläuterten mögliche Sanierungsmaßnahmen für die Hohenfelshalle in Liggersdorf. Sie gaben zudem einen Überblick über die laufenden Maßnahmen an Dorfgemeinschaftshaus (DGH) und Bauhof in Liggersdorf sowie eine Kostenverfolgung dieser Maßnahmen.
Arbeiten an Dorfgemeinschaftshäusern
Im DGH Liggersdorf hatte es Arbeiten am Fußboden gegeben. Es wurden unter anderem Heizungsrohre verlegt, sowie Anschlussleitungen erneuert, die durch Wurzelwerk zerstört worden waren. Beim Bauhof wurden beispielsweise Tore entrostet, Abdichtungen an Wand und Leibung vorgenommen sowie der Blitzschutz verbessert.
Betreffend die Dorfgemeinschaftshäuser in Liggersdorf und in Deutwang, die Aussegnungshalle und den Eingang des Rathauses gaben Riegger und Fox einen Überblick über die Gewährleistungen und informierten zudem über den Sanierungsfahrplan für die öffentlichen Gebäude.
Erneuerungsbedarf für die Eingangstür der Halle
Bei der Hohenfelshalle ging es zunächst um die Eingangstür. Hier wäre eine eintürige und behindertengerechte Ausführung in Aluminium, ein Panikschloss mit Drückstange innen und senkrechter Stange außen sowie einem Festteil samt Obertürschließer und Gleitschiene denkbar. Die Gesamtkosten lägen laut Voranschlag eines Fensterbauers bei 7400 Euro.
Möglich wäre ein sogenannter Öffnungsbegrenzer für 500 Euro. Des Weiteren könnten die aktuell links und rechts neben der Eingangstür befindlichen Glasbausteine durch Aluminiumfensterelemente ersetzt werden. Hier liegt das Angebot eines Fensterbauers bei 6300 Euro plus 2000 Euro für den etwa zweitägigen Ausbau der Glasbausteine mit zwei Mann.
Auch die Sanitärräume in der Hohenfelshalle sollen saniert werden. Hier wären denkbar der Austausch der WCs in fünf WC-Anlagen samt Spülkästen, neuer WC-Bürsten und Rollenhaltern für 850 Euro je WC und der Austausch von insgesamt drei Waschbecken, wahlweise mit normalem oder mit automatischem Wasserhahn für entweder 440 oder 900 Euro je Waschbecken, je nach Ausführung. Weitere Optionen wären der Austausch der Spiegel für 45 Euro je Stück, der Seifenspender mit Sensor für 280 Euro je Stück und der Handtuchspender mit Sensor für 720 Euro je Stück.
Riegger und Fox brachten zudem die Sanierung der Duschen als Vorschlag: Hier würden dann fünf Duschen mit Vorwand entstehen. Die Kosten für deren Bau und Installation samt Reinigung der Leitungen mit Boiler, Einbau automatischer Hygienespüler und Erneuerung der Ausgussbecken läge bei 11.190 Euro. Alle genannten Preise sind Bruttopreise.
Halle wird wohl noch bis zu sieben Jahre genutzt werden
Die vorgeschlagenen Sanierungsmaßnahmen stießen beim Hohenfelser Gemeinderat nicht allesamt auf Begeisterung. Der Tenor war, dass man zwar für gewisse Modernisierungen sei, dass diese sich jedoch in einem vergleichsweise kostengünstigen Rahmen bewegen sollten, da die Halle quasi ein Auslaufmodell sei, das aber sicher noch sechs bis sieben Jahre genutzt werden müsse bis eine neue Halle gebaut würde.
Man war sich einig, dass eine neue und behindertengerechte Eingangstür auf jeden Fall sicherheitsrelevant und wichtig sei und dass die WCs und Waschbecken frisch gemacht werden müssten.
„Sensorgesteuerte Seifenspender sind überkandidelt“
Daniela Jage (BLH) zweifelte an, dass ein Einbau von Duschen wirklich sinnvoll wäre, denn sie wüsste nicht, wer da überhaupt duschen solle. Karlheinz Lehmann (FUW) sagte: „Ich finde sensorgesteuerte Seifenspender überkandidelt. Die Sanierung sollte praktisch und kostengünstig sein. Schließlich hat der Kassenwart uns für 2022 zur Sparsamkeit gemahnt.“ Günter Leute (BLH) bat beim Bürgermeister um einen Aufschub des Beschlusses über die Vergabe der Sanierungsmaßnahmen in der Hohenfelshalle.
Bürgermeister Florian Zindeler nahm dies zur Kenntnis und fasste zusammen: Die Eingangstür solle auf jeden Fall gemacht werden, die Glasbausteine eher nicht. Wasserhähne sollten kostengünstig sein und Seifenspender ohne Sensor. Über den Einbau von Duschen soll separat abgestimmt werden. Zu einem konkreten Beschluss wird es erst Ende Januar oder auch erst im Februar 2022 kommen.
Legionellen-Prävention spielt wichtige Rolle
Relativ einig war man sich im Rat darüber, dass die Sanierung der Warmwasserversorgung in der Hohenfelshalle Sinn ergeben würde: Vom Keller der Halle gehen nämlich auch Wasserleitungen in den hinteren Teil der Kita. Das Problem an den Leitungen ist die Länge und die Temperatur beim warmen Wasser. Bei entsprechender Temperaturregelung und Bewegung könnten Legionellen verhindert werden.
Infokasten
Legionellen sind Bakterien, weit verbreitete Umweltkeime, die beim Menschen unterschiedliche Krankheitsbilder verursachen, von grippeartigen Beschwerden bis zu schweren Lungenentzündungen. Besonders in künstlichen Wassersystemen wie Wasserleitungen in Gebäuden finden die Erreger bei entsprechenden Temperaturen (zwischen 25 und 45 Grad Celsius) gute Wachstumsbedingungen. In Ablagerungen und Belägen des Rohrsystems können sich die Legionellen besonders gut vermehren. Mögliche Ansteckungsquellen sind beispielsweise Duschen, Whirlpools, Luftbefeuchter oder Wasserhähne, ebenso Kühltürme.
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Was der Gemeinderat plant und welche Prioritäten er setzt
- Legionellen-Prävention: Bei der Sanierung der Warmwasserversorgung in der Hohenfelshalle geht es darum, auf dem langen Leitungsweg zur Kita, die Bildung von Legionellen auszuschließen. Legionellen sind Bakterien, weit verbreitete Umweltkeime, die unterschiedliche Krankheitsbilder verursachen, von grippeartigen Beschwerden bis zu schweren Lungenentzündungen. Besonders in künstlichen Wassersystemen wie Wasserleitungen in Gebäuden finden die Erreger bei entsprechenden Temperaturen (zwischen 25 und 45 Grad Celsius) gute Wachstumsbedingungen. In Ablagerungen und Belägen des Rohrsystems können sich die Legionellen besonders gut vermehren. Mögliche Ansteckungsquellen sind beispielsweise Duschen, Whirlpools, Luftbefeuchter oder Wasserhähne
- Weitere Sanierungsmaßnahmen: In Bezug auf die noch ausstehenden Sanierungsverfahren in der Gemeinde Hohenfels gibt es vom Gemeinderat eine Priorisierung der ausstehenden Projekte. Es sollen nämlich Projekte, welche den Klimaschutz oder Naturschutzbelange, Barrierefreiheit oder Sicherheit im Straßenverkehr fördern, bevorzugt ab 2022 realisiert werden. Das Architekturbüro Riegger aus Walbertsweiler/Wald ist für die Begleitung der Sanierung öffentlicher Gebäude in Hohenfels seit 2015 beauftragt. Zu den noch ausstehenden Projekten gehören: Abbruch und Neubau der Bushaltestelle Selgetsweiler, die Dachsanierung der Kläranlage Mindersdorf, die Fassadensanierung der Feuerwehrgarage Mindersdorf, die Sanierung der Pumpstation Mindersdorf, der Abbruch der Pumpstation Liggersdorf, die Sanierung der Flüchtlingsunterkunft Mindersdorf und die Sanierung des Balkons der Flüchtlingsunterkunft Haus Ehrenloh in Liggersdorf.