Die 1950er-Jahre brachten den wirtschaftlichen Aufschwung nach Konstanz. Unter anderem die damaligen Firmen Pintsch Elektro und Herosé profitierten vom Marshall-Plan, dem Wirtschaftswiederaufbauprogramm der USA, während Degussa zum Beispiel nicht darauf angewiesen war, wie Lothar Burchardt in "Geschichte der Stadt Konstanz (Band 6)" darstellt.
Zahlreiche Konstanzer Industriebetriebe wuchsen und blühten, nachdem sie aus den früheren Zwangsverwaltungen herausgekommen waren. Die Größe der Belegschaften ging innerhalb weniger Jahre steil nach oben: Bei Stromeyer in den Jahren 1950 bis 1954 von 912 auf 1177 Angestellte, bei Herosé von 801 auf 930 und bei Pintsch Elektro von 270 auf 761. Der Umsatz stieg ebenfalls. Bei Herosé kletterte er zwischen 1950 und 1955 von 19,7 auf 31,1 Millionen D-Mark, bei Pintsch Elektro von 2,9 auf 17,2 Millionen D-Mark. Doch trotz dieser enormen Steigerung kamen bei Pintsch bald Schwierigkeiten auf, die in den Jahren 1957/58 in den Verkauf der Firma an den Konzern AEG Telefunken mündeten. Telefunken hatte eine moderne Fabrik für die neue Computerfertigung gesucht und in Konstanz gefunden. Die Konzernmutter Pintsch Bamag behielt allerdings die nicht-elektronischen Bereiche. Burchardt beschreibt Pintsch als "das eindrucksvollste Beispiel, das die Konstanzer Industrielandschaft in den 40er- und 50er-Jahren erfuhr", da sich die Firma in einer Stadt etablieren konnte, in der eigentlich die Textilindustrie vorgeherrscht hatte.
Die sich entwickelnde Industrie brauchte natürlich Platz. Im Konstanzer Almanach 1956 schrieb der damalige Kommerzienrat Manfred Stromeyer über dieses Thema. Das in Frage kommende Gebiet "befindet sich am Westrand der Stadt zwischen dem Rhein und der Reichenaustraße, die in nächster Zeit als Bundesstraße ausgebaut werden soll". Er sah aber schon, dass "der genannte Platz für Industrieansiedlung westlich Stromeyersdorf" nicht lange reichen würde, und es gab Diskussionen, wo weitere Fabriken möglich wären. So entstand nach und nach das heute bekannte Industriegebiet.